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Im letzten Jahr schon hatte ich an dem kleinen familiären Landschaftslauf im beschaulichen Hennickendorf teilgenommen. Da war die Strecke rund um den Stienitzsee neben der Halbmarathondistanz noch krumme 11,37 km lang. In diesem Jahr wurde sie jedoch auf Viertelmarathonlänge, also 10,5 km, angepasst. Auch in 2014 verlief die Organisation gewohnt entspannt. Die Startunterlagen gab es bis kurz vor Startschuss im großen Festzelt, in dem auch Kleiderbeutel abgegeben werden konnten. Das Wetter war spätsommerlich warm und sonnig und so saßen mein Mann und ich noch ein wenig zur Einstimmung auf der Wiese vor dem Startbereich.
Ein netter Reporter kam auf uns zu und fragte, ob er uns ein paar kurze Fragen für die Lokalzeitung stellen dürfe. Natürlich durfte er und so landeten wir tatsächlich einige Tage später im Artikel der Märkischen Onlinezeitung. Fazit: Ich laufe ausgerüstet wie ein Cyborg, mein Mann ist eher der Purist.
Mein Ziel für den Lauf war ein gemütlicher 5:30-6:00er Pace. Zum einen wollte ich die schönen Wald- und Wiesenwege und den Ausblick auf den See genießen, zum anderen stand mir genau einen Tag später noch der Volvo Tierparklauf bevor. Außerdem startete einen weiteren Tag später eine Wanderreise durch Norwegen, daher wollte ich mal lieber nichts riskieren. Ich lief daher von Anfang an eher im Wohlfühltempo. Meinem Mann war das diesmal zu langsam, er wollte Gas geben. Sollte er, aber ohne mich. Und so ließ ich ihn nach ca. 5 km ziehen, ohne zu ahnen, dass ich ihn noch einmal vor dem ZIel wiedertreffen würde.
Eine überschaubare Menge Läufer hatte ich vor mir, einige wenige hinter mir. Das Feld hatte sich schon deutlich auseinander gezogen. Ich genoss die Sonne, die
durch die Baumwipfel schien, sog den Duft des in der Hitze trocknenden Wiesengrases ein und freute mich über die musikalischen, tänzerischen oder sonstigen innovativen Darbietungen am Rande der Strecke, die die Hennickendorfer so liebevoll arrangiert hatten. Sogar ein Bett stand mitten im Wald und lud zum Ausruhen ein. Nach 9 Km sah ich dann plötzlich meinen Mann wieder vor mir, obwohl ich mein Tempo nicht gesteigert hatte. Doch die Puste ausgegangen? Als ich ihn eingeholt hatte, sagte er, sein Fuß täte in der Mitte der Fußsohle weh. So, als ob man ihn einfach durchgebrochen hätte. Schnelles Laufen ging nicht mehr und auch langsam weiterlaufen war schmerzhaft. Und daher entschied ich mich zum zweiten Mal in diesem Jahr, wie beim Berliner Halbmarathon, auf Zeit und Platzierung zu pfeifen und lieber moralischen Beistand zu leisten. Seelische Aufbauarbeit hat für mich in so einem Fall einfach Prio 1, da ich selbst genau weiß, wie man sich in so einem Moment fühlt. Und warum nicht auch mal als Letzte ins Ziel gehen?
Wir gingen also die restliche Distanz durch den Wald, mein Mann schimpfend und fluchend, ließen Läufer für Läufer passieren. Ein ruhiger Spaziergang über den Steg am See entlang. Ins Ziel spazieren wollte er dann doch nicht und biss noch ein letztes Mal die Zähne zusammen, so dass wir nach 1 Stunde und 17 Minuten, wohlgemerkt nicht als letzte, ins Ziel liefen. Nach uns kamen tatsächlich immerhin noch sieben Männer und 15 Frauen. Wie im Vorjahr gab es auch diesmal die selbstgemachten Medaillen aus Holzscheiben mit Lederkordel und eingebranntem Logo. Diese rustikale Medaille passt einfach wunderbar zu diesem großartigen urtümlichen Landschaftslauf. Für das leibliche Wohl gab es wieder Bier, Wasser, Orangensaft und Sekt. Und für einen geringen Beitrag ein ordentliches Stück Wildschwein mit Soße – wodurch ich im letzten Jahr überhaupt auf dieses Event aufmerksam wurde. Denn: Laufen geht durch den Magen 🙂
Hier geht es zu meiner Wettkampfbewertung
[:de]
Im letzten Jahr schon hatte ich an dem kleinen familiären Landschaftslauf im beschaulichen Hennickendorf teilgenommen. Da war die Strecke rund um den Stienitzsee neben der Halbmarathondistanz noch krumme 11,37 km lang. In diesem Jahr wurde sie jedoch auf Viertelmarathonlänge, also 10,5 km, angepasst. Auch in 2014 verlief die Organisation gewohnt entspannt. Die Startunterlagen gab es bis kurz vor Startschuss im großen Festzelt, in dem auch Kleiderbeutel abgegeben werden konnten. Das Wetter war spätsommerlich warm und sonnig und so saßen mein Mann und ich noch ein wenig zur Einstimmung auf der Wiese vor dem Startbereich.
Ein netter Reporter kam auf uns zu und fragte, ob er uns ein paar kurze Fragen für die Lokalzeitung stellen dürfe. Natürlich durfte er und so landeten wir tatsächlich einige Tage später im Artikel der Märkischen Onlinezeitung. Fazit: Ich laufe ausgerüstet wie ein Cyborg, mein Mann ist eher der Purist.
Mein Ziel für den Lauf war ein gemütlicher 5:30-6:00er Pace. Zum einen wollte ich die schönen Wald- und Wiesenwege und den Ausblick auf den See genießen, zum anderen stand mir genau einen Tag später noch der Volvo Tierparklauf bevor. Außerdem startete einen weiteren Tag später eine Wanderreise durch Norwegen, daher wollte ich mal lieber nichts riskieren. Ich lief daher von Anfang an eher im Wohlfühltempo. Meinem Mann war das diesmal zu langsam, er wollte Gas geben. Sollte er, aber ohne mich. Und so ließ ich ihn nach ca. 5 km ziehen, ohne zu ahnen, dass ich ihn noch einmal vor dem ZIel wiedertreffen würde.
Eine überschaubare Menge Läufer hatte ich vor mir, einige wenige hinter mir. Das Feld hatte sich schon deutlich auseinander gezogen. Ich genoss die Sonne, die
durch die Baumwipfel schien, sog den Duft des in der Hitze trocknenden Wiesengrases ein und freute mich über die musikalischen, tänzerischen oder sonstigen innovativen Darbietungen am Rande der Strecke, die die Hennickendorfer so liebevoll arrangiert hatten. Sogar ein Bett stand mitten im Wald und lud zum Ausruhen ein. Nach 9 Km sah ich dann plötzlich meinen Mann wieder vor mir, obwohl ich mein Tempo nicht gesteigert hatte. Doch die Puste ausgegangen? Als ich ihn eingeholt hatte, sagte er, sein Fuß täte in der Mitte der Fußsohle weh. So, als ob man ihn einfach durchgebrochen hätte. Schnelles Laufen ging nicht mehr und auch langsam weiterlaufen war schmerzhaft. Und daher entschied ich mich zum zweiten Mal in diesem Jahr, wie beim Berliner Halbmarathon, auf Zeit und Platzierung zu pfeifen und lieber moralischen Beistand zu leisten. Seelische Aufbauarbeit hat für mich in so einem Fall einfach Prio 1, da ich selbst genau weiß, wie man sich in so einem Moment fühlt. Und warum nicht auch mal als Letzte ins Ziel gehen?
Wir gingen also die restliche Distanz durch den Wald, mein Mann schimpfend und fluchend, ließen Läufer für Läufer passieren. Ein ruhiger Spaziergang über den Steg am See entlang. Ins Ziel spazieren wollte er dann doch nicht und biss noch ein letztes Mal die Zähne zusammen, so dass wir nach 1 Stunde und 17 Minuten, wohlgemerkt nicht als letzte, ins Ziel liefen. Nach uns kamen tatsächlich immerhin noch sieben Männer und 15 Frauen. Wie im Vorjahr gab es auch diesmal die selbstgemachten Medaillen aus Holzscheiben mit Lederkordel und eingebranntem Logo. Diese rustikale Medaille passt einfach wunderbar zu diesem großartigen urtümlichen Landschaftslauf. Für das leibliche Wohl gab es wieder Bier, Wasser, Orangensaft und Sekt. Und für einen geringen Beitrag ein ordentliches Stück Wildschwein mit Soße – wodurch ich im letzten Jahr überhaupt auf dieses Event aufmerksam wurde. Denn: Laufen geht durch den Magen 🙂
Hier geht es zu meiner Wettkampfbewertung
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