Tag Archives: 10 km

[:de]Airport Night Run – Mein erster “Job” als Personal Pacemaker[:]

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Der Airport Night Run von Berlin läuft ist mein absoluter Favorit für das Aufstellen von Bestzeiten. Und so sollte es auch diesjahr wieder um das Jagen nach Bestzeiten gehen. Nur diesmal nicht meine eigene. Beim Gipfelstürmer hatte ich der lieben Miri angeboten, sie beim anstehenden 10 km-Wettkampf als Häschen zu ziehen. Personal Pacemaker sozusagen. 58 Minuten bot ich großspurig an. Erst ein paar Tage danach machte ich mir Gedanken. Was, wenn ich zu dem Zeitpunkt verletzt sein sollte? Verschnupft? Selbst nicht in der Lage, eine solche Zeit zu laufen? Eine gewisse Verantwortung kommt mit so einem Angebot. Freiwillig oder nicht, gerade Freunde sollten sich dann auf einen verlassen können. Berlin läuft Pacemaker

Umso glücklicher war ich, dass Murphy sich diesmal zurück gehalten hatte. Keine Zipperlein, keine triefende Nase, nur noch rudimentärer Husten und leistungstechnisch war ich auch optimistisch, ein gutes Häschen abzugeben. Um halb sieben stehen wir also auf dem Gelände des Flughafens, der am meisten zur alljährlich letztmalig stattfindenden Laufveranstaltung frequentiert wird. Während wir eine richtig offizielle Pacemakerin in unserer Mitte haben, die mit dem Halbmarathon schon weit vor uns starten wird, haben wir noch eine Menge Zeit, um Panik zu schieben. Ob die 58 Minuten heute wirklich machbar sind, ist fraglich. Aber ich hatte die arme Miri bereits übers Verteilen einschlägiger Kommentare in ihrem Facebook-Account darauf vorbereitet, dass nix an der Bestzeit vorbeiführt. Mein Ehrgeiz ist geweckt.

Mit 10 Minuten Verspätung starten wir. Die Strecke wurde 2016 geändert und da ich 2016 nicht gelaufen war, ist für mich unbekannt, was da wohl kommt. Jetzt wird sowieso nur noch auf die Zeit und Miri konzentriert. Meine eigene Zielzeit ist dabei völlig nachrangig. Und das muss sie auch sein, wenn man jemand anderen pacen möchte. Dessen muss man sich bewusst sein, selbst wenn man meint, heute besonders fit und gut drauf zu sein. Los gehts und ich schlage gleich beim ersten Kilometer eine Durchschnittspace von 5:48 Min/Km an. Das Feld zieht sich recht schnell auseinander. Hinter mir traben fleißig Astrid, Miri und Martin. Etwa drei Kilometer geht das auch gut. Immer wieder drehe ich mich um, um sicherzugehen, dass mein Schützling noch da ist. Bei Kilometer 4 merke ich aber: Miri wird das Tempo nicht über die gesamte Distanz durchhalten. Ich bleibe weiter vorne, reduziere aber die Geschwindigkeit. Wir liegen gut in der Zeit, um trotzdem noch eine passable Bestzeit hinzulegen.

Nach 5 km komme ich kurz zu Miri nach hinten. Die Hälfte ist schon vorbei und sie schlägt sich super. Martin bleibt stets an ihrer Seite, was ihr genug Druck macht, um nicht wieder in die Komfortzone zu verschwinden. Für mich ist das heute ein Lauf der ganz anderen Art. Entspannt. Zeit, mal rechts und links zu schauen, mit anderen zu quatschen. Wen man nicht unterwegs alles trifft! Alle hundert Meter schaue ich aber spätestens wieder nach hinten. Miri schnauft und kämpft. Ich bin stolz auf sie. Immer mal wieder ein Blick auf die Uhr. Sie nicht. Muss sie auch nicht, denn dafür bin ich ja heute da. Für sub 1 h wird es nicht langen, aber das ist auch nicht nötig. Unter 01:03:00 will ich sie aber ziehen. Ein bisschen muss noch gekämpft werden. “Nur nicht aufgeben, Miri!”, denke ich mir. “Das schaffst du!”

Der letzte Kilometer. Jetzt laufe ich zurück zu Miri. Auf den letzten Metern bleibe ich direkt an ihrer Seite, sage ihr alle hundert Meter, wie weit es noch ist. Ein bisschen Kraft ist noch übrig und die bringt sie auf. Noch hundert Meter. Ich nehme sie an die Hand und ab geht es ins Ziel. Vorbei. Mit einer Wahnsinns-Bestzeit von 01:01:08 h läuft Miri damit ihren bislang schnellsten 10er. Und ich bin mir ganz sicher, es war nicht der letzte.

Bei mir wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen, aber Bestzeit? Keine Ahnung. Letztendlich ist die Zeit sowieso nur für eine(n) wichtig: für sich selbst. Kein Hahn kräht ein paar Tage später mehr danach. Aber einem Menschen genau zu diesem Ziel verholfen zu haben, hat mich an diesem Tag glücklicher gemacht, als ein paar Minuten oder Sekunden meiner eigenen Zeit. Und wer weiß, wann ich selbst wieder jemanden brauche, der mich wieder ins Ziel zieht… zu meiner eigenen, an sich völlig unbedeutenden, Bestzeit.

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[:de]15. Frostwiesenlauf – Ein kleines Jubiläum der Extrakälte[:]

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Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Glühwein am Verpflegungspunkt, Schmalzschnitten im Ziel, Berliner/Pfannkuchen unterwegs, dazu noch eine wunderschöne Medaille und super Stimmung. Moment. Das sind schon fünf Dinge. Egal. Der Frostwiesenlauf hat einfach so viel zu bieten, dass ich auch im dritten Jahr in Folge den weiten Weg auf mich genommen habe, von Berlin in den Spreewald zu fahren. Schon im November hatte ich mich für schlappe 8 € für die 10 km gemeldet – irgendwie aus Gewohnheit. Dabei hätten für die Marathonvorbereitung 20 km viel besser gepasst. Bis kurz vor dem Event war ich auch noch drauf an dran, mich zum ersten Mal in meinem Läuferleben hoch statt runter zu melden. Aber da machte mir mal wieder meine Gesundheit einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Du? Heute? 20 km? Nee, nee. Wir bleiben mal schön bei 10 km. Na gut. Half ja nichts. Und besser kurz als gar nicht dabei sein.

Das Thermometer bestätigte den Charakter des Laufs: mit -3 Grad war es verdammt frostig. Nachdem ich gute 15 Minuten an der Saunatoilette im Freien gefroren hatte, verharrte ich bis fünf Minuten vor Start in der Umkleide. Die war letztes Jahr eigentlich nur für die Frauen gewesen, die Männer hatten die Feuerwehr. Irgendwie hatten sich diesjahr aber auch die Jungs hinein gemischt. So what. Die Umkleide war es auch, in der ich wieder die vorbereiteten Schmalzschnitten und diverse Töpfchen Unverstrichenes mit (genau) Speck fand.

Kurz vor dem Startschuss zitterten wir raus in die Kälte. Das Edelschwein Gabi zog mich dann aber doch nochmal in seinen Bann und machte mir schöne Augen, bevor ich mich in die Menge begab, die mich wie ein Pinguinrudel wärmen sollte. Durch Facebook, die Wanderungen, Lauftreffs und die Läufergemeinde an sich fand ich so einige bekannte Gesichter wieder. Alle froren. Aber viele hatten sich tatsächlich die langen Strecken vorgenommen, 20 oder sogar 30 km. Sportlich fand ich den Zielschluss nach nur drei Stunden – auch für die 30 km. Ungewöhnlich eigentlich für einen Lauf, der ohne Zeitmessung durchgeführt wird.

Um 11 Uhr wuselten wir los, rannten uns warm. Die Hände, die am Anfang noch eisig waren, tauten langsam auf. Ein Kilometer flog, dann der nächste. Die Strecke kannte ich ja langsam schon auswendig. Irgendwann brabbelte eine kleine Läufergruppe ziemlich laut und ziemlich nah hinter mir über die neuesten Entwicklungen in den USA. Ich musste mich einfach umdrehen. So richtig konnte ich nicht fassen, was ich da sah. Einer der Läufer lief oben ohne. Und zwar komplett ohne! Bei Minusgraden. Dass das mindestens seiner Haut gar nicht gefiel, sah man schon daran, dass sie eine schöne tomatenrote Farbe angenommen hatte. Muss ich noch hinzufügen, dass er auch nur in Shorts lief? Manche Leute…

Nach 5 km ging es auf den Deich… oder daneben. Ich erwartete 2 km fiesen Gegenwind, der einem die Tränen zu Eiszapfen gefrieren lässt. Aber zum ersten Mal seit meiner Gedenken an den Frostwiesenlauf war zumindest der Windgott uns gnädig und gönnte uns Rückenwind. Wahrscheinlich konnte ich deswegen den Glühwein erst riechen, als ich den Becher nach gut 7 km direkt unter meiner Nase hielt. Hmmm. Die letzten Reste der Wintersaison. Frisch aus dem Gurkenfass. Zum Glühwein gab es  – selbstverständlich – Spreewälder Gürkchen mit Schokolade, Salzbrezeln, Rosinen, Müsliriegeln und Pfannkuchen (von Silvester?). Pfannkuchen gehen immer.

Am Ende war ich 14 Minuten langsamer als im Vorjahr. Vierzehn! Aber ich hatte meinem lieben Trainer ja auch versprochen, es ruhig anzugehen. Und das habe ich. Noch nie hatte ich so einen entspannten Frostwiesenlauf. Und wozu auch die Hektik? Die Zeit misst sowieso niemand außer man selbst und Glühwein gibt es auch für die letzten noch genug. Mein Panik, die Schmalzstullen (tierische Fette auf Kohlenhydraten) könnten alle sein, war ebenso völlig grundlos gewesen. Vielleicht und wahrscheinlich sollte man den Frostwiesenlauf tatsächlich immer so angehen: zeitlos.

Die versprochene Medaille ist übrigens wirklich großartig gelungen. Bei einigen fielen wohl die blauen Sterne heraus, meiner saß aber bombenfest. Gerüchte besagen, es solle in den nächsten zwei Jahren Ergänzungsmedaillen geben, die man über den Stern verbinden und zu einer großen Medaille zusammen klipsen könne. Ich werde das dann wohl mal in Jahr 4 verifizieren müssen…

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[:de]Wettkämpfe 2017 – Ich muss Wein trinken![:]

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Jedes Jahr dasselbe. Ich versuche mich einzuschränken. Nur die wichtigsten Wettkämpfe. Wirklich! Dann fange ich an, den DIN A3-Kalender auszufüllen. Die Wettkämpfe werden gelb markiert. Und die Märsche. Und die Trainings für die Märsche. Ihr kennt das. Auf einmal ist der ganze Kalender gelb. Und es sind noch nicht mal alle Termine untergebracht. Dann beginnt das “Verkaufen” in der Familie. Ist doch nur EIN Wettkampf pro Monat… im Schnitt. Nur im mal 2-3. Gegebenfalls auch im Mai. Und Juli ist eine Ausnahme mit dreien.

2017 ist da nicht anders. Alles ist irgendwie gelb. Und der Urlaub will ja auch noch drumherum geplant werden… äh ich meine, die Wettkämpfe sind natürlich praktischerweise immer genau dann, wenn kein Urlaub ansteht. Voraussichtlich. Falls es am Urlaubsort nichts zu Laufen gibt.

Am 13. Januar steht also bereits das erste Event an: die Berliner Polarnacht. Im letzten Jahr war das mein allererster Versuch einer langen Wanderung gewesen. Nach 30 km habe ich damals aber klein bei gegeben, bin in die S-Bahn gestiegen und mit stocksteifen Gliedern wieder hinaus. Diesjahr werden aber die 50 km durch die Nacht gerockt. Diesjahr weiß ich ja, was auf mich zukommt.

Im Februar, März und April geht es wieder in den Spreewald. Zur Jubiläums-Veranstaltung des Frostwiesenlaufs gibt es eine besondere Medaille und natürlich die legendären Verpflegungsstände mit Glühwein. Zur Marathonvorbereitung passt danach perfekt der Schneeglöckchenlauf über 30 km, den ich letztes Jahr schon gelaufen bin, um mir eine der letzten riesigen Porzellan-Schneeglockenmedaillen zu verdienen. Im April wird dann “Projekt: Gurkenglas” weitergeführt. Da diesmal der Hamburg-Marathon, für den ich mich gemeldet habe, mit dem Spreewald-Marathon kollidiert, steht der feste Plan, wieder eine der gusseisernen Gurken zu erpaddeln. In 2016 hatte ich daraus schon ein Micro-Adventure gemacht und war zwei Tage mit Zelten im Spreewald paddeln. Bei Wind und Regen. Ein echter Gaudi!

Nach altbekanntem gibt es dann im April zwei Neuheiten für mich. Beim Airport Night Run wird erstmalig auch Skaten als Disziplin über 15 km angeboten. Skaten übers Flugfeld in der Nacht? Da bin ich dabei. Man wird mich leuchten sehen! Außerdem steht mein zweiter Marathon überhaupt an. In Hamburg will ich mir über 42 km meinen Speck Fischbrötchen verdienen. Ich hoffe, das klappt, so wie ich mir das vorstelle, denn im Moment hinke ich meinem Trainingsplan durch Krankheit und Faulheit hinterher.

Im Mai winken zwei Evergreens: der Rennsteiglauf über 21 km (nein, mehr trau ich mich immer noch nicht) und die XLETIX Challenge Berlin, wo das EarnYourBacon-Team am Samstag antreten wird. Da der Mammutmarsch am selben Wochenende stattfindet, werde ich wahrscheinlich nur einige Kilometer mit meinen lieben Wanderlingen mitgehen, habe aber von einer Anmeldung über die gesamte 100 km-Distanz abgesehen. Stattdessen werde ich mich an der Horizontalen in Jena versuchen, die mit etlichen Höhenmetern, aber auch mit wohl excellenter Organisation daherkommt.

Im Juli erhoffe ich mir, die Pläne von 2016 verwirklichen zu können. Zum einen habe ich mich wieder für die 34,4 km beim SachsenTrail angemeldet und will diesjahr nicht wieder auf 19 km heruntermelden. Zum anderen steht habe ich Blut geleckt für den zweiten SwimRun in Rheinsberg. In den gratis Trainings vom SCC musste ich allerdings 2016 feststellen: Schwimmen geht so gar nicht. Daran muss ich arbeiten! Dann klappts auch mit dem SwimRun. Außerdem habe ich EarnYourBacon als Team für den B2Run angemeldet. 21 Läufer sind schon dabei. Wenn du auch Lust hast, mit von der Partie zu sein, melde dich einfach bei mir an. Je mehr, desto lustiger!

In 9 Tagen wird sich zeigen, ob der Plan, im August den legendären Fjällräven Classic zu wandern, aufgeht. Zusammen mit ein paar weiteren Verrückten aus unserer Marschgruppe wollen wir die 110 km nahe des Polarkreises in Angriff nehmen und mit Sack und Pack durch die schwedischen Berge wandern. Da die Startplätze sehr begehrt sind, müssen wir alle Daumen drücken, dass das klappt.

Der September ist französisch geprägt. Und leider auch stark abhängig davon, ob ich Startplätze für die geplanten Veranstaltungen bekomme. Beim Marathon de Médoc ist jeder ein Verlierer, der weniger als 6 Stunden für den Marathon braucht… denn alle zwei Kilometer winken Weinproben, Käse, Baguette und sonstige Spezialitäten. Natürlich wird auch noch im Kostüm gerannt. Wie ich mit dem Alkoholpensum ins Ziel kommen soll, ist mir zwar ein Rätsel, aber es sind ja noch ein paar Monate, um das Weintrinken zu trainieren. Außerdem möchte ich gerne wieder im Disneyland Paris mitlaufen. In 2017 gibt es neben dem Marathon und 5 km-Lauf auch einen über 10 km. Meldet man sich für die Challenge 10 + 21 km an, kann man sogar mit drei Disneymedaillen nach Hause gehen.  Im Kostüm, versteht sich. Letztes Jahr war ich als Alice im Wunderland unterwegs.

Zu guter Letzt will ich im Oktober meinen ersten Bergwerkslauf absolvieren. Beim internationalen Kristalllauf geht es 10 km in drei Runden mit Schutzhelm durch die Stollen und als Abschluss werde ich es mir wie jedes Jahr beim Lauf in die Tropen nach 8 km im Warmen und in der Sauna gut gehen lassen.

Was steht bei euch so an? Sehen wir uns bei einigen Veranstaltungen? Habt ihr hier etwas Neues gefunden? Erzählt mal 🙂

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[:de]Cross Challenge 2016 – Nochmal richtig einsauen![:]

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Nach drei Jahren Pause von der Cross Challenge dachte ich mir, es wäre mal wieder an der Zeit, sich anzuschauen, was sich dort entwickelt hat. Da XLETIX in diesem Jahr ihre City Challenge nicht mehr anbot, hatte SCC damit die Berliner Herbst-Hindernislauf-Szene wieder für sich. Schade, aber die Kulisse in der Döberitzer Heide gefällt mir sowieso besser als der Parcours auf der Trabrennbahn Karlshorst. Heroisch hatte ich mich diesmal für die Black Lane angemeldet, da das Konzept inzwischen geändert wurde. 2013 mussten die “Schwarzen” noch zweimal die 13 km lange Runde der Pink Lane laufen. 2016 hatten sie aber eine individuelle 19 km lange Strecke zu bewältigen.

Wie es das Schicksal so wollte, sollte ich aber auch diesmal wieder die schweinchenrosa Challenge laufen, denn mein Knie (ja, wieder das Knie) hatte mich in Dresden den gesamten Halbmarathon lang geärgert. Oder ich das Knie? Wie auch immer. Viele rieten mir, die Cross Challenge ganz sausen zu lassen. Aber auch nachdem einer nach dem anderen aus meinem Team aus gesundheitlichen Gründen absagte, wollte ich mir den Dreckslauf nicht entgehen lassen.

Der Vernunft ein wenig nachgebend meldete ich mich aber am Sonntag von der Black Lane auf Pink herunter… und hatte plötzlich ein neues Team, denn ein Arbeitskollege mit Anhang tat dasselbe. Ich sammelte die Startnummer ein, den goldenen Ball (wozu ist der denn gut?), mein Cross Challenge-Shirt und schlappte zur Umkleide. Weil 75 € Startgebühr anscheinend noch zu günstig sind, musste man für eine bewachte Kleiderabgabe nochmal 5 € extra zahlen. Ohne mich. Mich hatten schon die 5 € extra für einen Parkplatz geärgert. Das ist eben der SCC.

Kurz vor 10 standen wir dann im Startblock, der nach rechts und links aufgeteilt war. Den goldenen Ball hatte ich mir in meine Schlüsseltasche in der Hose gestopft, nachdem ich ihn 2013 auf der Strecke verloren hatte. Mal durften rechts ein paar Leute starten, mal links. Durch den Wellenstart standen wir fast 20 Minuten bis wir endlich auch mit rosa Rauch auf die Strecke entlassen wurden. Die ersten knapp 3 km führten uns durchs waldige Truppenübungsgelände. Rechts und links warnende Schilder mit Todesgarantie, falls man die Strecke verlässt. Dann das erste Hindernis. Das sah ich nicht mal! Nur eine Menschentraube. Gerüchte von vorn besagten, es sei ein Wasserhindernis. Etwa 10 Minuten des Wartens später änderte sich die Meinung zu Kriechhindernis. Über 14 (!) Minuten warteten wir an dem Hindernis. Wie kann man denn nur so langsam kriechen?

Den Arsch aufgerissen

Große Töne verlangen Taten und so flitzte ich durch das Kriechhindernis. Die Knie nicht auf dem Boden und den Hintern in die Höhe klappte das auch ganz gut bis… ratsch, ich am Zaun oben hängen blieb. Offen war die Hose. Na fein. Das kommt davon, wenn man den Hintern nicht runter nimmt. Shirt drüber, weiter. Nach etwa 4 km kam das erste Wasserhindernis. Erstmal nur zum Durchwaten mit Wasserspiegel auf Bauchnabelhöhe. Ich dachte, mir fallen gleich die Füße ab, so kalt was das Wasser. Einige hundert Meter weiter war das Wasser deutlich flacher, aber nun ging es ans Tauchen. Alles nass. Ging eigentlich, aber die Füße! Ich humpelte auf den Eisstümpfen zum Verpflegungspunkt und zog mir Tee und Bananen rein. Eine erlösende Stimme aus dem Hintergrund lockte mich mit “Hier gibts heißes Wasser. Zum Drüberkippen.” Was für eine großartige Idee. Zwei Becher heißen Wassers landeten auf meinen Füßen und tauten sie langsam wieder auf. Den goldenen Ball hatte ich immer noch in meiner Hose.

Die nächsten Kilometer bestanden hauptsächlich aus natürlichen Hindernissen bzw. dem Gelände an sich. Ewig lange Zuckersandberge, auf und ab. Durch den Schützengraben, vorbei am Übungsdorf mit Bahnhof. Aufgebaute Hindernisse gab es wenig. Die konzentrierten sich wieder auf das Ende, den Motocross-Park.

Das Finale

Diesmal gab es sogar eine Wasserrutsche! Mein Lieblingshindernis! Aber vorher mussten wir noch unzählige Male die Wände eines Grabens immer hoch und runter. Und die wurden immer steiler und zermürbten. Nach der Wasserrutsche ging es direkt zum nächsten Kriechhindernis, das so niedrig war, dass auch ich robben musste. Es zog sich ewig und mittendrin überholte mich noch robbend der erste Teilnehmer der Black Lane. Der aufgewirbelte Sand brannte in meinen Augen.

Kurz vorm Säckeschleppen fand ich dann die “Goldmine” in der die Bälle platziert werden sollten, um etwas zu gewinnen. Keine Ahnung was. Teilnehmen kann man ja trotzdem. Die Goldmine bestand übrigens aus einem großen Müllcontainer. So haben sich die alten Schürfer das sicher nicht gedacht. Der Emanzipation zum Trotz gab es hier frauenfreundliche Säcke zum Schleppen, die nur halb soviel wogen wie die männlichen Säcke(!). Auch die aufgehängten Reifen zum Durchschwingen waren für weibliche Figuren von Vorteil. Die Männer wollten kopfüber durch.

Aus dem Bällebad wollte ich am liebsten gar nicht mehr raus und beim Hangelhindernis ließ ich mich nach der ersten Sprosse gleich ins Schaumbad fallen. Matsch gab es dagegen wenig. Nur ein weiteres Wasserhindernis mit richtiger Dreckbrühe. Ein paar Hürden überklettert, eine kleine Schrägwand hoch und über ein Netz, schon waren wir nach 2:02 Stunden im Ziel. Schon? Zwei Stunden für 10 km! Das darf man ja keinem sagen.

Warum fliegt hier Stroh rum?

Im Ziel gab es eine kleine zweiteilige Medaille, die man durch Zusammenstecken auch aufstellen kann. Weiße Gummimäuse, Trockenfrüchte, Bananen, Cola, Bier, Schokocroissants und heißer Tee sorgten fürs leibliche Wohl.

Beim Abschlussfoto hatte ich immer noch nur Schabernack im Sinn, unter dem mein Team zu leiden hatte. Aber warum liegt da auch Stroh rum? Da die Sonne noch herrlich schien, nutze ich die Gelegenheit, bei ein paar Pommes am Lagerfeuer zu chillen. Auch wenn ich die Taktik des SCC, für jeden Service nochmal extra zuzulangen, überhaupt nicht gutheiße, sind solche netten Dinge am Rand doch etwas, was die Cross Challenge besonders macht. Und zum Abschluss des Jahres ist das ein Event, was ich sicher wieder häufiger auf meinem Plan haben werde.

Ach ja, und für all diejenigen, die mir das ausreden wollten: die Cross Challenge hat mir nach Dresden endlich wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und mich aus dem Tief geholt. Es wäre schade gewesen, sich diese Chance nehmen zu lassen 😉

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Trail Run Berlin – Run or die

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Es gibt Wochenenden, da werden in Berlin so gut wie keine Wettkämpfe angeboten und es gibt dieses Wochenende. VOLVO Tierparklauf, Urbanian Run und Berlin Trail Run teilten sich am Sonntag, den 13.09.2015 die Berliner (und Umgebung) Läuferschar. Am Tierparklauf hatte ich schon zweimal teilgenommen und die Möglichkeit, mit Freitickets am Urbanian Run teilzunehmen, hatte sich recht kurzfristig zerschlagen. Weiterlesen

Mercedes-Benz-Halbmarathon

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Nach einer langen Sommerpause startet nun die zweite Laufwettkampfsaison. Für mich war der Auftakt der Herbstwettkämpfe der Mercedes-Benz-Lauf. Einmal quer durch die Stadt trieb es mich am Samstag, den 29.08.2015, um mir die Startunterlagen in der Mercedes-Benz-Niederlassung in der Holzhauser Straße abzuholen. Die Zeitfenster zur Abholung der Unterlagen sind großzügig für einen  doch recht kleinen Lauf. Bereits ab Freitag Nachmittag kann man sie dort entgegen nehmen und sogar noch Sonntag bis kurz vor dem Start.  Weiterlesen

Double Feature, Part I: Airport Night Run

Der Nachtlauf auf dem noch immer nicht eröffneten Flughafen BER stand auch dieses Jahr wieder auf meiner Liste der “Must-Runs”. Seit 2013 hat er bei mir einen besonderen Stellenwert als mein erster Wettkampf, den ich je gelaufen bin. Zudem sind die Bedingungen für mich so ideal (lange gerade Passagen, breite Laufstrecke, Abendlauf, keine Sonne), dass ich den Nachtlauf gern zum Aufstellen neuer persönlicher Bestzeiten über die 10 km nutze. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Nun hatte es mir im letzten Jahr aber auch der Spreewaldmarathon sehr angetan und ich wollte auch dieses Jahr wieder antreten. Unglücklicherweise trafen die beiden Wettkämpfe aber an einem Wochenende aufeinander: der Airport Night Run am 18.04. abends und der Spreewaldmarathon am 19.04. morgens. So ein “Double Feature” hatte ich schon im letzten September gehabt, allerdings lagen doch ein paar mehr Stunden zwischen Wettkampf 1 und Wettkampf 2 über je 10 km. Damals hatte ich noch gesagt, dass ich das nicht noch einmal mache, weil man sich beim ersten Wettkampf eigentlich nicht übernehmen und Kräfte für den nächsten Tag aufheben will. Andererseits hat man für den zweiten Wettkampf trotzdem nicht mehr genug Ressourcen für eine vernünftige Zeit. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Weiterlesen

[:en]69. Paderborner Osterlauf[:de]69. Paderborner Osterlauf – Schnell wie ein Häschen[:]

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Vier Tage nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus nach dem etwas unglücklichen Ende des Berliner Halbmarathons stand ich schon wieder an der Startlinie für einen Wettkampf: dem Paderborner Osterlauf

Über den war ich ursprünglich nur durch Zufall gestolpert, als ich den Plan schmiedete, über Ostern zu meiner Mutter nach Steinhagen im Teutoburger Wald zu fahren. Ich dachte mir, schauen wir doch mal, was es zu der Zeit im Umkreis für Laufveranstaltungen gibt. Paderborn war nur etwa knappe 50 km von Steinhagen entfernt und ein Lauf zu Ostern hatte ja auch was. Dass der Paderborner Osterlauf der älteste Straßenlauf Deutschlands ist mit Teilnehmerzahlen um die 10.000 und hier sogar die deutsche und internationale Laufprominenz vertreten ist, fand ich erst später heraus. Wer denkt denn schon, dass in Paderborn der Bär steppt?!  In diesem Jahr startete z. B. Sabrina Mockenhaupt über die Halbmarathondistanz. Weiterlesen

6. Schneeglöckchenlauf – Die bislang schönste Medaille

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Was sollte es anderes beim Schneeglöckchenlauf zu erlaufen geben als … richtig! Schneeglöckchen! Natürlich keine echten, sondern in Finisher-Medaillen-Form. Und ich wäre nicht ich, wenn ich so eine nicht hätte haben müssen. Ich glaube, ich war sogar die erste, die sich im September für die 10 km-Distanz angemeldet hatte, blieb aber natürlich nicht die einzige. Vom Spreewälder Örtchen Ortrand aus konnte man zudem über 6 km, 15 oder gar 30 km starten. Für die Finisher der 30 km sowie des Skate-Halbmarathons gab es besonders große, weiße Schneeglocken, für alle anderen kleinere bunte, welche aber immer noch einiges hermachen. So oft wie in den letzten 12 Monaten war ich im Leben noch nicht im Spreewald gewesen und nun lernte ich wiederum eine neue, schöne Ecke dessen kennen. Weiterlesen…

13. Frostwiesenlauf – Zeitlose Wettkampfeinstimmung

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Nun endlich bin ich auch mit meinen Posts im Jahr 2015 angekommen! Die restlichen Wettkämpfe des letzten Jahr aufzuarbeiten hat sich nun mittlerweile bis ins erste viertel Jahr gezogen, aber ich finde ich immer schön, im Nachhinein noch einmal zu lesen und zu berichten, wie es mir bei dem einen oder anderen Lauf ergangen ist. Selbst, wenn ich das mal nicht so zeitnah schaffe, wie ich es mir wünsche. Aber ich gelobe Besserung!

Also denn… Willkommen in 2015 mit dem Frostwiesenlauf! Seit dem Spreewald-Marathon 10 k im letzten Jahr haben es mir die Läufe in der Region anscheinend angetan. Die Organisation ist top, die Startgebühren angemessen bis teilweise für das Angebot sehr günstig und die Versorgung sucht ihresgleichen. Weiterlesen…