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Nach einer langen Sommerpause startet nun die zweite Laufwettkampfsaison. Für mich war der Auftakt der Herbstwettkämpfe der Mercedes-Benz-Lauf. Einmal quer durch die Stadt trieb es mich am Samstag, den 29.08.2015, um mir die Startunterlagen in der Mercedes-Benz-Niederlassung in der Holzhauser Straße abzuholen. Die Zeitfenster zur Abholung der Unterlagen sind großzügig für einen doch recht kleinen Lauf. Bereits ab Freitag Nachmittag kann man sie dort entgegen nehmen und sogar noch Sonntag bis kurz vor dem Start.
Ursprünglich hatte ich mich für den Halbmarathon angemeldet. Angesichts meines aktuellen Trainingszustands säuselte mir die vernünftige Seite meines Gehirns zu, ich solle mich besser auf 10 km heruntermelden. Da ich dieses Jahr schon das ein oder andere Mal der Unvernunft die Oberhand gelassen hatte, hielt ich es für ganz sinnvoll, mal der anderen Seite Gehör zu schenken. Und so meldete ich mich vom Halbmarathon herunter auf 10 km. Da der Halbmarathon über zwei Runden ging, hätte ich natürlich auch einfach nach einer Runde aussteigen und mir die 5 € Ummeldegebühr sparen können. Das konnte ich aber irgendwie nicht mit meiner Läuferehre vereinbaren. Ich hätte die Medaille immer argwöhnisch angesehen.
Für 9.20 Uhr war der Start der 10 km-Läufer terminiert. Wie bei jedem Wettkampf war ich weit früher da und hatte genug Zeit, mich zurecht zu finden. Eine richtige Kleiderabgabe gab es nicht, stattdessen Zelte im Hof zum Umziehen, in denen man seine Rucksäcke/ Sporttaschen unbewacht aufbewahren konnte. Dafür war aber zusätzlich eine Kleiderabgabe direkt in der Filiale eingerichtet. Man musste nur zusehen, dass alle Wertsachen in einen 1 l-Gefrierbeutel passen, der dort hinterlegt wurde. Sogar Duschen gab es, zu denen es aber ein Stück zu laufen war. Da die Dixie-Toiletten bis kurz vorm Start des Halbmarathons um 9 Uhr bis zur Oberkante ausgelastet waren, beschloss ich, den Start abzuwarten und dann Schlange zu stehen. Sogar der Gewinner des ersten Berlin Marathon`s 1974, Günther Hallas, war vor Ort. Er hatte wohl damals als Preis einen Mercedes bekommen. So sagte er zumindest.
Um Punkt 9 Uhr fiel der Startschuss für den Halbmarathon. Die Halbmarathon-Distanz scheint bei diesem Lauf trotz des Zwei-Runden-Prinzips die beliebtere gegenüber den 10 km zu sein. Vielleicht, weil der Lauf offiziell Mercedes-Benz-Halbmarathon heißt.
So richtig viel Zeit hatte ich nicht mehr bis zum Start, also ließ ich meinen Rucksack unbeobachtet im Umkleide-Zelt, gab meine Wertsachen ab, die wirklich nur sehr knapp in den Gefrierbeutel passten (nächstes Mal bin ich schlauer) und suchte noch schnell ein Dixi-Klo auf. Nicht, dass die Schlange jetzt sonderlich kürzer gewesen wäre… In der Halle standen einige nette Gefährte herum, von denen ich zu gerne das eine oder andere mitgenommen hätte.
Hatte ich für heute eigentlich ein Zeitziel? Naja. Am Anfang sagte ich noch großspurig, irgendwas unter 55 Minuten. Alles andere wäre ja peinlich. Kann ja keiner ahnen, dass ich an diesem Tag die zweitschlechteste Zeit meiner Wettkampf-Karriere, wenn man sie so nennen mag, laufen würde.
Der Start ging noch recht locker-flockig. Ich schwatzte und lief. Meine Kopfhörer hatte ich vergessen, also musste es heute ohne Musik gehen. Die ist bestimmt der alleinige Grund gewesen, warum es so schlecht lief. Bestimmt. Bis Kilometer 5 hatte ich noch eine Geschwindigkeit halten können, mit der ich locker unter 55 Minuten geblieben wäre. Den ersten Verpflegungspunkt mit Wasser nach gut 2 km hatte ich ausgelassen. Nach der Schnecke über die A 111 brach ich jedoch ein. Schon wieder Sonne, schon wieder 30 Grad. Endless summer. Ein wenig frustierend war es auch, zwischendurch vom Halbmarathon-Sieger überholt zu werden. Nach 7 Kilometern feierte ich für mich die Ankunft am zweiten Versorgungspunkt. Wasser in mich hinein, Wasser übern Kopf. Jawoll. Das war schön. Nach guten 8 Kilometern gab es noch mehr Wasser – der Tegeler See. Einige Ausflügler warteten dort auf ihre Dampfer und schauten uns Läufer ein wenig ungläublig an. Zuschauer waren an der Strecke sowieso eher Mangelware.
An den Borsigtürmen gab es derer ein paar mehr, die winkten und anfeuerten. Das brauchte ich heute auch. Meine Zielzeit hatte ich doch schon lange über Bord geworfen und wollte wenigstens nicht die schlechteste aller Zeiten laufen. Der letzte Kilometer verlief dann einfach nur noch schnurgerade die Berliner Straße entlang und bog kurz vor dem Ziel in die Holzhauser Straße ein. Ein bisschen Tempo machte ich noch, aber nicht wirklich viel. Den Schlussspurt ins Ziel spare ich mir seit meinem Erlebnis beim Berliner Halbmarathon. 57:16 Minuten standen hinterher auf meiner Urkunde und ich wurde damit immerhin noch 8. von 24 in meiner Altersklasse. Erstaunlich, dass ich mit der Zeit noch im vorderen Drittel landete.
Bananen, Äpfel, Wasser und Tee wurden als Erfrischung im Ziel gereicht. Leider kein Bier, aber darüber konnte ich hinwegsehen. Eine schöne Medaille gab es. Ich bekam eine rot-blaue. Gesehen hatte ich auch grün-weiße und hatte angenommen, die seien für den Halbmarathon gewesen. Aber auch Halbmarathonis liefen mit rot-blauen Medaillen herum. Wer weiß.
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Nach einer langen Sommerpause startet nun die zweite Laufwettkampfsaison. Für mich war der Auftakt der Herbstwettkämpfe der Mercedes-Benz-Lauf. Einmal quer durch die Stadt trieb es mich am Samstag, den 29.08.2015, um mir die Startunterlagen in der Mercedes-Benz-Niederlassung in der Holzhauser Straße abzuholen. Die Zeitfenster zur Abholung der Unterlagen sind großzügig für einen doch recht kleinen Lauf. Bereits ab Freitag Nachmittag kann man sie dort entgegen nehmen und sogar noch Sonntag bis kurz vor dem Start.
Ursprünglich hatte ich mich für den Halbmarathon angemeldet. Angesichts meines aktuellen Trainingszustands säuselte mir die vernünftige Seite meines Gehirns zu, ich solle mich besser auf 10 km heruntermelden. Da ich dieses Jahr schon das ein oder andere Mal der Unvernunft die Oberhand gelassen hatte, hielt ich es für ganz sinnvoll, mal der anderen Seite Gehör zu schenken. Und so meldete ich mich vom Halbmarathon herunter auf 10 km. Da der Halbmarathon über zwei Runden ging, hätte ich natürlich auch einfach nach einer Runde aussteigen und mir die 5 € Ummeldegebühr sparen können. Das konnte ich aber irgendwie nicht mit meiner Läuferehre vereinbaren. Ich hätte die Medaille immer argwöhnisch angesehen.
Für 9.20 Uhr war der Start der 10 km-Läufer terminiert. Wie bei jedem Wettkampf war ich weit früher da und hatte genug Zeit, mich zurecht zu finden. Eine richtige Kleiderabgabe gab es nicht, stattdessen Zelte im Hof zum Umziehen, in denen man seine Rucksäcke/ Sporttaschen unbewacht aufbewahren konnte. Dafür war aber zusätzlich eine Kleiderabgabe direkt in der Filiale eingerichtet. Man musste nur zusehen, dass alle Wertsachen in einen 1 l-Gefrierbeutel passen, der dort hinterlegt wurde. Sogar Duschen gab es, zu denen es aber ein Stück zu laufen war. Da die Dixie-Toiletten bis kurz vorm Start des Halbmarathons um 9 Uhr bis zur Oberkante ausgelastet waren, beschloss ich, den Start abzuwarten und dann Schlange zu stehen. Sogar der Gewinner des ersten Berlin Marathon`s 1974, Günther Hallas, war vor Ort. Er hatte wohl damals als Preis einen Mercedes bekommen. So sagte er zumindest.
Um Punkt 9 Uhr fiel der Startschuss für den Halbmarathon. Die Halbmarathon-Distanz scheint bei diesem Lauf trotz des Zwei-Runden-Prinzips die beliebtere gegenüber den 10 km zu sein. Vielleicht, weil der Lauf offiziell Mercedes-Benz-Halbmarathon heißt.
So richtig viel Zeit hatte ich nicht mehr bis zum Start, also ließ ich meinen Rucksack unbeobachtet im Umkleide-Zelt, gab meine Wertsachen ab, die wirklich nur sehr knapp in den Gefrierbeutel passten (nächstes Mal bin ich schlauer) und suchte noch schnell ein Dixi-Klo auf. Nicht, dass die Schlange jetzt sonderlich kürzer gewesen wäre… In der Halle standen einige nette Gefährte herum, von denen ich zu gerne das eine oder andere mitgenommen hätte.
Hatte ich für heute eigentlich ein Zeitziel? Naja. Am Anfang sagte ich noch großspurig, irgendwas unter 55 Minuten. Alles andere wäre ja peinlich. Kann ja keiner ahnen, dass ich an diesem Tag die zweitschlechteste Zeit meiner Wettkampf-Karriere, wenn man sie so nennen mag, laufen würde.
Der Start ging noch recht locker-flockig. Ich schwatzte und lief. Meine Kopfhörer hatte ich vergessen, also musste es heute ohne Musik gehen. Die ist bestimmt der alleinige Grund gewesen, warum es so schlecht lief. Bestimmt. Bis Kilometer 5 hatte ich noch eine Geschwindigkeit halten können, mit der ich locker unter 55 Minuten geblieben wäre. Den ersten Verpflegungspunkt mit Wasser nach gut 2 km hatte ich ausgelassen. Nach der Schnecke über die A 111 brach ich jedoch ein. Schon wieder Sonne, schon wieder 30 Grad. Endless summer. Ein wenig frustierend war es auch, zwischendurch vom Halbmarathon-Sieger überholt zu werden. Nach 7 Kilometern feierte ich für mich die Ankunft am zweiten Versorgungspunkt. Wasser in mich hinein, Wasser übern Kopf. Jawoll. Das war schön. Nach guten 8 Kilometern gab es noch mehr Wasser – der Tegeler See. Einige Ausflügler warteten dort auf ihre Dampfer und schauten uns Läufer ein wenig ungläublig an. Zuschauer waren an der Strecke sowieso eher Mangelware.
An den Borsigtürmen gab es derer ein paar mehr, die winkten und anfeuerten. Das brauchte ich heute auch. Meine Zielzeit hatte ich doch schon lange über Bord geworfen und wollte wenigstens nicht die schlechteste aller Zeiten laufen. Der letzte Kilometer verlief dann einfach nur noch schnurgerade die Berliner Straße entlang und bog kurz vor dem Ziel in die Holzhauser Straße ein. Ein bisschen Tempo machte ich noch, aber nicht wirklich viel. Den Schlussspurt ins Ziel spare ich mir seit meinem Erlebnis beim Berliner Halbmarathon. 57:16 Minuten standen hinterher auf meiner Urkunde und ich wurde damit immerhin noch 8. von 24 in meiner Altersklasse. Erstaunlich, dass ich mit der Zeit noch im vorderen Drittel landete.
Bananen, Äpfel, Wasser und Tee wurden als Erfrischung im Ziel gereicht. Leider kein Bier, aber darüber konnte ich hinwegsehen. Eine schöne Medaille gab es. Ich bekam eine rot-blaue. Gesehen hatte ich auch grün-weiße und hatte angenommen, die seien für den Halbmarathon gewesen. Aber auch Halbmarathonis liefen mit rot-blauen Medaillen herum. Wer weiß.
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Ein Gedanke zu “Mercedes-Benz-Halbmarathon”