Produkttest: Black Diamond Alpine Carbon Cork-Trekkingstöcke

Braucht man fürs Wandern wirklich Stöcker? Diese Frage habe ich mir vor dem Fjällräven Classic oft und lange gestellt. Schließlich bin ich mein ganzes (Wander)Leben lang gut ohne ausgekommen. Ein-zweimal hatte ich mich mal damit probiert, aber nie so richtig den Sinn gesehen. Ständig hat man etwas in der Hand, muss aufpassen, wo man den nächsten „Stich setzt“. Und laut einiger Studien soll der dauerhafte Einsatz beim Wandern sogar Nachteile mit sich bringen. Die Berghasen haben sich diesem Thema eingehend gewidmet. Am Ende habe ich mich angesichts des schweren Trekkingrucksacks und des alpinen Geländes für die Anschaffung von Trekkingstöcken entschieden. Und so flatterten die Black Diamond Alpine Carbon Cork-Stöcke Ende Juli bei mir zu Hause ein.

Trekkingstock ist nicht gleich Trekkingstock

Dass nicht jeder Trekkingstock für alle Ansprüche gleich gut geeignet ist, hatte ich schon festgestellt, als ich mir auf der OutDoor-Messe ein paar Exemplare angesehen hatte. Normalerweise kaufe ich nach dem Prinzip: je leichter, desto besser. Die ultraleichten Stöcke scheinen aber eher für Trailrunning im Gebirge mit höchstens leichtem Gepäck konzipiert zu sein, denn bei höheren Lasten biegen sich diese Stöcke extrem und drohen damit zu brechen.

Ich suchte also einen stabilen und trotzdem noch leichten Stock, der mit meinem Rucksackgewicht und meinem manchmal groben Umgang mit den Dingen umgehen könnte und entschied mich für eine Carbonvariante mit Korkgriff, die mich in schwedisch Lappland und Norwegen über 170 km in 10 Tagen begleitete.

Features

Die Stöcke bestehen aus drei 100%igen Karbonfaser-Segmenten, die sich teleskopartig ausfahren und wieder zusammenschieben lassen. Über je zwei Klemmen lassen sie sich schnell auf die gewünschte Länge zwischen 63 und 130 cm einstellen. Die Griffe bestehen im oberen Teil aus natürlichem Kork und sind nach unten hin mit Kunststoff verlängert, um einen kürzeren Griff im steilen Gelände zu ermöglichen, ohne die Länge verstellen zu müssen. Die Handschlaufen sind aus Nubukleder gefertigt. Mitgeliefert werden austauschbare Aufsätze für verschiedene Untergründe (Gelände/Asphalt) und zwei Paar Teller für Trekking und Einsatz im Schnee. Beim Nachwiegen haben sie 495 g pro Paar auf die Waage gebracht. Der Hersteller beschreibt den Einsatzzweck für alpine Rucksacktouren, Expeditionen im Winter und lange Wanderungen. Was mich als Trekkingweibchen darüber hinaus freut: die Farbe ist ein schillerndes Perlmuttweiß, was in der Sonne glänzt. Sehr schick!

Praxistest in der Wildnis

In den 10 Tagen wurden die Stöcke über Stein, durch Matsch, Flüsse, Planken und Felsen geschliffen und mussten mit etwa 16 Kilo Rucksackgewicht klarkommen. Die Stabilität hat mich bis zum Ende hin überzeugt. Ich hatte nie das Gefühl, die Stöcke würden sich biegen oder gar brechen. Dabei habe ich immer möglichst viel Gewicht durch die Armmuskeln auf die Stöcke verlagert, um die Beine und Gelenke zu entlasten. Mit dem richtigen Einsatz ging es bergauf mit ihnen deutlich einfacher, leichter und schneller als ohne.

Der Korkgriff fühlte sich immer gut an. Ich hatte keine schwitzigen Hände und es sind an den Griffen keine Abnutzungserscheinungen zu erkennen. So ganz habe ich noch nicht verstanden, warum es einen rechten und einen linken Stock gibt, aber ich habe meist versucht, mich nach der Angabe auf den Schlaufen zu richten.

Natürlich bekommt so ein Utensil in alpinem Gelände auch den einen oder anderen Kratzer ab. Nach 170 km sieht man, dass die Stöcke genutzt wurden. Das tut ihrer Einsatzfähigkeit keinen Abbruch, aber man muss wissen, dass sie hinterher eben nicht wie neu aussehen.

Photo by Ralf M.

Einziger kleiner Mangel: wenn ich die Stöcke auf ihre kürzeste Länge einfahren wollte, hielten die Klemmen nicht komplett fest und gingen immer wieder leicht auf. Erst, wenn ich sie im unteren Segment um ein paar Zentimeter verlängert habe und der Umfang für die Klemme weiter wurde, schlossen die Klemmen zuverlässig und dauerhaft. Dafür ist das System mit den Klemmen superpraktisch, denn die Stöcke ließen sich so während der Wanderung fix verkürzen, um sie zu verstauen.

Preislich liegen die Black Diamond Alpine Carbon Cork mit 150 € UVP schon im höheren Preissegment. Die hochwertigen Materialen und Langlebigkeit sprechen jedoch für sich. Ich schätze, die Stöcke werden mich noch sehr lange und weit auf Trekkingtouren begleiten.


Die Trekkingstöcke wurden mir für den Test freundlicherweise von der Firma Black Diamond kostenfrei zur Verfügung gestellt. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.[:]

4 Gedanken zu “Produkttest: Black Diamond Alpine Carbon Cork-Trekkingstöcke

  1. Du hast 16 Kilo Gepäck mit dir rumgetragen. Krasse Sache. Ich hab grad den Heidschnuckenweg fuer mich entdeckt und suche nen Wanderpartner. Vielleicht hast du ja Lust? Aber dann hoffentlich ohne 16Kg

  2. Das ist kein Test! Wie auch die weiteren “Tests” keine sind! Es ist eine Besprechung, ein subjektives Meinungsbild, Ein Test hingegen richtet sich an objektiven, verifizierbren Punkten aus. Es wäre vielleicht sinnvoll die Überschrift in deinem Block dahingehend zu ändern und von Besprechung oder einem Review zu sprechen und zu schreiben.

  3. Lieber Norman, wie auch bei den anderen Testberichten habe ich die Stöcke natürlich für mich mit meinen eigenen Erwartungen und Ansprüchen getestet. Selbstverständlich ist der Bericht also nur aus meiner Sicht verfasst und kann keine Auskunft über im Labor getestete Stoßfestigkeit, Abriebkoeffizent oder ähnliches geben. Meine Leser wissen das in der Regel und werden keinen hochwissenschaftlichen Test mit Gerätschaften aller Art erwarten, sondern einen Praxistest, einen Einsatz in genau dem Gebiet, wofür ich das Produkt nutze. Eine Besprechung oder Review (zu deutsch übrigens Rezension) wird viel eher für Werke, also Bücher, Filme oder ähnliches verwendet. Als “Werk” sehe ich ein paar Trekkingstöcke nun wirklich nicht.

  4. Was natürlich nicht korrekt ist, “rewiev” bedeutet auch überprüfen womit nicht nur Literatur u. ä. gemeint ist. Wäre die Sammlung deiner Eindrücke ein Test, unterläge deine Überprüfung einer methodischen und objektiven Klärung. Sämtliche Angaben wären also auch für andere Nutzer gleichermaßen erwartbar und überprüfbar unabhängig vom individuellem Gebrauch. Ich zweifle stark, dass das bei deinen “Tests” der Fall ist. Deine Betrachtungen zum Produkt mögen ja aus deiner Sicht korrekt sein, sie aber als Test als “allgemeingültig” darzustellen ist sicher nicht in Ordnung, wie auch dein nicht gekennzeichneter affiliate Link an anderer Stelle (Stirnlampen) unseriös ist. Du kannst natürlich nicht davon ausgehen das Leser deines Blogs unbedingt wissen das deine “Praxistests” keine Relevanz haben. Leser deines Blogs gehen bei dem Wort “Test” von allgemeingültigen und damit verifizierbaren Angaben aus und nicht von individueller Erwartung und Handhabung,

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