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[:de]Forststeig Elbsandstein – Wunderschöne Herausforderung [:]

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„Der Forststeig Elbsandstein ist eine anspruchsvolle Trekkingroute für geübte, trittsichere und gut ausgerüstete Wanderer.“

So wird der über 100 km lange brandneue* Wanderweg auf der ruhigen Seite der Sächsischen Schweiz beworben. Nach vier Tagen auf dem Forststeig kann ich jedes Adjektiv in diesem Satz bestätigen und folgendes hinzufügen: der Forststeig ist eine wunderschöne, abwechslungsreiche Strecke mit einigen Herausforderungen.

Der Sachsenforst hat die Trekkingtour in sieben Tagesetappen zwischen 8,6 km bis 20 km eingeteilt. Da Zeit eine knappe Ressource ist und ich der Meinung war, 25 km pro Tag sollten doch schaffbar sein (der Harzer Hexenstieg ging ja schließlich auch in drei Tagen), plante ich nur vier Tage für den Rundkurs. Ein ambitioniertes Ziel, wie ich feststellen musste. Unter anderem schon deshalb, weil die Trekkinghütten und Biwakplätze am Forststeig nicht ideal verteilt sind.

*  (Eröffnung im April 2018)

Etappe 1 – Goldener Oktober am Forststeig

Mitte Oktober machen Gritta und ich uns an einem Donnerstag Nachmittag auf den Weg ins Elbsandsteingebirge. Nach einer Übernachtung im Nachbarort Krippen stellen wir Freitag morgen das Auto auf dem kostenlosen Park + Ride-Parkplatz am Bahnhof Bad Schandau ab und huschen in die Touristeninformation. Obwohl ich schon sicher bin, dass wir keine Gelegenheit haben werden, in einer der Trekkingunterkünfte zu schlafen, besorgen wir uns je drei Trekkingtickets. Für die Übernachtung in einer der Trekkinghütten oder Biwakplätze müssen bereits vorher gekaufte Trekkingtickets entwertet und in eine Box vor Ort gesteckt werden.

Die S-Bahn bringt uns in 10 Minuten zum Startpunkt in Schöna, wo wir quasi schon auf den Forststeig stolpern. Bunte Herbstfarben, warme Sonnenstrahlen und ein gemäßigter Anstieg. Ein schöner Einstieg in unsere Herbsttour. Da wir aus Berichten wissen, dass die Ausschilderung des Forststeigs nicht immer ganz eindeutig ist, haben wir unsere Telefone bzw. meine GPS-Uhr mit der Route gefüttert, die es auf der Website des Forststeigs herunterzuladen gibt. Wie wir bald feststellen, ist das sehr hilfreich, um zumindest annähernd zu wissen, wo der Weg hingehen soll und dann gezielt nach den gelben Klecksen als Bestätigung zu suchen. Schon nach 5 km stellen wir fest, dass auch die GPS-Route nicht immer der Realität entspricht. Die Kleckse weisen in eine andere Richtung, während unsere Geräte meckern: „Streckenabweichung“.

 

Das hindert uns aber nicht daran, die wunderschöne Natur in vollen Zügen zu genießen. Die Pfade sind bedeckt mit trockenem, raschelnden Laub, durch das ich mit meinen Wanderschuhen lautstark schlurfe. Ich fühle mich auf einmal wieder wie ein Kind im Herbstwald. Auf dem Zschirnstein machen wir eine kurze Snackpause mit der ersten eindrucksvollen Aussicht über die Wälder der Sächsischen Schweiz, bevor es kilometerweit an der deutsch-tschechischen Grenze entlang geht. Immer wieder kreuzen wir dabei kleine Bäche und Quellen, so dass wir unsere Wasservorräte regelmäßig auffüllen können. Wasserfilter gehören also unbedingt in das Gepäck.

 

Aus reiner Neugier schauen wir uns die am Weg liegenden, liebevoll aufbereiteten Biwakplätze und Hütten an. Leider liegen diese alle weit vor unserem heutigen Tagesziel. Am Hühnerberg biegen wir nach Tschechien ab und überschreiten alsbald die Grenze. Der steinige Kammweg führt uns hier wieder ganz weit nach oben. Ein Turm taucht vor uns auf, dazu eine kleine Gaststätte. Aber wir wollen noch ein paar Kilometer machen, bevor die Sonne untergeht.

 

Kurz vor dem Örtchen Sněžník (Schneeberg) biegen wir in einen Waldweg ein und suchen uns ein Plätzchen für die Nacht. Im Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz ist zwar das Zelten verboten, das Übernachten im Freien aber grundsätzlich gestattet. Nachdem Hängematte aufgehängt und Cowboycamp hergerichtet sind, genießen Gritta und ich unser warmes Abendessen und den sternenreichen Himmel über uns. Es ist gerade mal 21:00 Uhr, da verschwinden wir schon in den Schlafsäcken. Hiker midnight auch in Tschechien.

Etappe 2 – Wo lang denn jetzt?

Ein heißer Kaffee zum Morgen, Müsli mit Milchpulver und schon geht es um 8 Uhr weiter. Nach etwa 10 Minuten Fußmarsch kommen wir an einer Herberge in Schneeberg vorbei. Der Ort scheint auch nur aus dieser zu bestehen. Kurz danach biegen wir wieder in den Wald ab und wandern nach Ostrov weiter. Gelbe Striche haben wir übrigens seit Überschreiten der Grenze nicht mehr gesehen. Vielmehr muss man jetzt wissen, mit welchem Weg(symbol) der Forststeig parallel verläuft. Die grobe Übersichtskarte, die man kostenlos am Bahnhof erhält, ist hier sehr hilfreich. Auf dem Campingplatz mit Gaststätte dürfen wir die Toilette benutzen, wo wir auch gleich unsere Wasservorräte auffüllen.

 

Durch das Wasser gerade 3 kg schwerer geworden, geht es auch schon wieder in die Berge. Steile Felstreppen,  breite Forststraßen und schmale Pfade bringen uns wieder völlig unbemerkt auf die deutsche Seite. Ganz selten begegnen uns mal Wanderer, die den Weg in die andere Richtung gehen. Ansonsten ist es hier einfach nur herrlich still. Dass wir uns wieder der Zivilisation nähern, merken wir an den ersten auftauchenden Tageswanderern. An der Kamphütte machen wir nach bereits sechs durchwanderten Stunden Pause. Meine Füße schmerzen wie verrückt und mit einem Brombeerstrauch musste ich mich auch noch anlegen. Die Brombeere sah hinterher allerdings besser aus als mein Fuß.

 

Das Rosenthal-Bielatal ist gesäumt von Felsformationen, von denen viele zum Klettern einladen. Genau hierdurch führt uns auch der Forststeig. Am Bielawächter/Johannisturm stehen wir auf einmal vor der Wahl: rechts oder links lang? Hinweise gibt es keine. Wir entscheiden uns für links und klettern, bis der „Weg“ aufhört und wir nur noch vor einer zugewachsenen Böschung stehen. Fuß- und Rutschspuren deuten darauf hin, dass wir nicht die ersten sind, die hier landen. Weiter oben müsste der Weg sein. Also krabbeln und klettern wir durchs Unterholz und landen tatsächlich wieder auf unserem Steig. Es soll ja auch Abenteuer sein.

 

An der Biela fülle ich nochmal mein Wasser auf. Wer weiß, wo wir heute landen? Es geht runter und wieder rauf. Auf der Grenzplatte genießen wir den weiten Ausblick in Richtung Tschechien, unter uns der Ort Ostrov. Eigentlich müssten wir noch ein paar Kilometer schrubben, um die Hälfte der Strecke zur Hälfte der Zeit absolviert zu haben. Nach einigem Hadern geben wir jedoch der Verlockung nach, hier an der Felskante unter freiem Sternenhimmel zu schlafen und schlagen unser Nachtlager auf.

 

Etappe 3 – Die fliegende Isomatte

2 Uhr nachts. Der Wind hat merklich aufgefrischt. Und zwar so sehr, dass ich regelmäßig aufwache, um zu gucken, dass meine Siebensachen noch da sind, die ich auf der Grenzplatte verstreut habe. Zu allem Unglück drückt auch noch die Blase. „Aber wenn ich jetzt aufstehe, hab ich nichts mehr, was meine Isomatte mit Quilt am Boden hält“, denke ich. Ich könnte meinen Rucksack oben drauf legen. An dem baumelt aber mein scheppernder Topf und ich will Gritta nicht wecken. Also suche ich ein paar mutmaßlich schwere Gegenstände und lege sie auf meine Schlafstelle, bevor ich mir ein stilles Örtchen suche.

Nur eine Minute später höre ich einen Schrei „CARO! Dein Bett!“ und sehe meine Isomatte in hohem Bogen an mir vorbei und den Felsen herunter fliegen. Zum Glück weht der Wind „landeinwärts“ über die Grenzplatte, so dass ich nur 4 m nach unten steigen muss und nicht 400, um meine Matte zu bergen. Gritta ist somit wach und ich muss vor Schreck auch nicht mehr pinkeln.

5:45 Uhr morgens. Der Wind hat sich zu einem waschechten Sturm entwickelt. Sobald ich mein Kopfkissen loslasse, fliegt es weg. Für Gritta ist die Nacht zu Ende, sie zieht mit Sack und Pack von der Platte  hinter den Felsen, wo ich meine Isomatte gefangen hatte. Ich versuche noch eine Stunde lang, eine Mütze Schlaf zu kriegen, packe dann aber unter den erschwerten Bedingungen und der aufgehenden Sonne doch auch recht bald meinen Rucksack. Um 7 Uhr brechen wir auf, ohne Frühstück.

Die Biegung der Bäume gibt einen ungefähren Eindruck der Windstärke

52 km Gesamtstrecke liegen noch vor uns. Es ist erstaunlich, wie wenig Tageskilometer man in diesem Terrain schafft. Vor allem, wenn man sich oftmals erstmal orientieren muss und verzweifelt die gelben Kleckse sucht, die manchmal unglücklich unterm Astansatz einer Tanne angebracht sind oder sich im Herbstgold der Blätter verstecken. Oder wenn man sich dreimal um die eigene Achse dreht, weil das GPS wieder eine andere Strecke kennt. Oder wenn der Weg steil die Böschung hochgeht und man merkt: hier soll erst noch ein Weg durch die Forststeigwanderer platt getrampelt werden.

 

Nach gut drei Stunden erreichen wir die Rotsteinhütte, in der wir letzte Nacht wirklich gern geschlafen hätten, aber nicht bereit waren, noch die drei Stunden  im Dunkeln zurück zu legen. Das letzte Stück hierher führt experimentell durch ein Rodungsgebiet. Wir verbringen unser zweites Frühstück hier, bevor es weiter in das Tageswanderungs-Gebiet um den Katzsteinfels geht. Zwischen den gut riechenden Tageswanderern fühlen wir uns schon ein wenig komisch, ernten verständnislose Blicke für unsere riesigen Rucksäcke. Die haben ja keine Ahnung.

 

Am Neuteich hören zwei Typen unsere Diskussion mit an, ob das Wasser aus dem Teich wohl nach Filterung trinkbar ist. Was denen wohl durch den Kopf gegangen sein muss. Das Teichwasser ist wunderbar klar und wird eingepackt.

Als Reststrecke für den morgigen Tag möchte ich etwas unter 25 km übrig haben. Damit kommen wir dem Campingplatz Nikolsdorfer Berg immer näher, den wir aber unbedingt vermeiden wollen. Außerdem wollen wir die Nacht wieder unter freiem Himmel verbringen, vorzugsweise in einer Boofe. Weil uns die Aussicht der ersten Boofe nicht schön genug ist, laufen wir noch weiter bis zum Labyrinth, einer großen Felsgruppe und Spielplatz für jeden Kletterfreund.

 

Nachdem Gritta und ich uns blöderweise ausgerechnet hier getrennt hatten, finden wir uns nach 20 Minuten wieder und machen uns auf die Suche zum Zugang einer Boofe, die ich zwar gefunden, aber von der einen Seite nicht erreicht hatte. Als wir schon aufgeben und uns woanders häuslich einrichten wollen, klettere ich noch einmal um den Felsen herum und da ist sie: die perfekte Boofe mit Blick in den Wald und Uhu-Gehuhu die ganze Nacht über.

 

Etappe 4 – Endspurt

Es fällt uns wahrlich schwer, am Morgen die gemütliche Boofe zu verlassen. Windstille, völlige Ruhe und angenehme Herbsttemperaturen haben uns gut schlafen lassen. Wir hatten diese Luxus-Boofe ganz für uns alleine, was nicht selbstverständlich ist, wenn man sich die Bilder dicht gedrängter Wanderer auf der Nationalparkseite ansieht. Aber 25 km sind heute noch zu gehen und die Heimfahrt anzutreten. Da das am Vortag so gut geklappt hatte, bleibt auch heute die Küche kalt und wir vertagen das Frühstück auf das erste Wiedertreffen mit der Biela und essen auf einem Holzstapel.

 

Heute führen viele lange Abschnitte über Forststraßen. Nach der vielen Abwechslung wird uns schon ein wenig langweilig. Gerade rechtzeitig biegt der Steig mitten ins Dickicht ab und bringt uns steil über einen wohl gerade erst entstehenden Pfad auf dem direkten Weg nach oben zum Quirl. Schnaufen, ächzen, schwitzen. Man soll sich halt nicht beschweren. Wir kommen der Festung Königsstein und dem herausstechenden Pfaffenstein immer näher, umrunden ihn sogar zur Hälfte. Dann geht es auf einen unserer letzten Anstiege. Hoch zum Gohrisch. Hier stehen wir wieder vor der Wahl: rechts oder links, denn gelbe Kleckse finden wir nicht. Die Entscheidung für rechts bringt uns zwar nach oben, von Forststeig-Markierungen ist aber weiterhin nichts zu sehen.

 

Zeit für eine letzte Pause. Mir tun heute schon seit Km 10 die Füße weh. Ich schiebe mir die restlichen Gummibärchen gepaart mit Tornado-Chips und kaltem Kaffee hinein, während ich zum ersten Mal wirklich die große Papierkarte zur Orientierung nutze. Die gibt mir Aufschluss, dass wir vom Gohrisch dem Malerweg folgen müssen. Na klar, muss man halt wissen. Auf dem Gohrisch ist vergleichsweise viel Betrieb. Zwischen ihm und dem benachbarten Papststein befindet sich ein gut besuchter Parkplatz und auf dem Papststein auch noch eine Gaststätte. Kein Wunder, dass es vor Leuten wimmelt.

Einem älteren Ehepaar, das gerade die Treppe herunter kommt und mir versichert, es sei nicht mehr weit, erzähle ich kurz von unseren bereits 94 zurückgelegten Kilometern mit Gepäck.

„Wirklich? Das ist ja toll! Machen Sie das unbedingt weiter.“ Ich glaube, die beiden hätten daran auch viel Spaß gehabt, als sie noch konnten.

 

Die letzten Meter führen uns durch die „Hölle“, eine spektakuläre Schlucht mit einer einladenden Boofe. Es geht immer weiter abwärts bis die Knie glühen. Die Elbe können wir schon durch die Baumwipfel sehen. Bald ist die wunderschöne Abenteuerwanderung zu Ende. 800 m Elberadweg holen uns in die städtische Realität zurück und wir versuchen mit einem großen Softeis aus dem Bahnhof den Schmerz zu lindern, als wir ins Auto steigen.

Aber wisst ihr was? Ich hab da noch diese Trekkingtickets. Die wollen ja auch nochmal gebraucht werden. Auf einer Forststeigwanderung mit 5-6 Tagen. Denn jede Wanderung auch auf demselben Weg ist immer anders!

Meine Packliste, mit allem, was ich dabei hatte, findet ihr hier.

Tipps zu Wasser, Unterkünften, Versorgung und Navigation gibts in diesem Beitrag. Das hätte hier leider den Rahmen gesprengt.

 

 



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[:de]Produkt-Review: Trekkingrucksack Gregory Deva 70 – das Organisationswunder[:]

[:de]Seit rund einem halben Jahr ist der vielseitige Trekkingrucksack von GREGORY nun an meiner Seite und hat mich auf einigen Wanderungen und im Alltag begleitet. Zeit für ein Review.

70 L Volumen sind eine ganze Menge. Damit handelt sich aber bei dem Modell Deva gerade mal um die mittlere Größe, denn er ist auch als 60 oder 80 L-Variante erhältlich und zielt damit auf Mehrtages- oder sogar mehrwöchige Wanderungen ab. Mit 70 L geht alles hinein, was man für das Trekkingleben braucht und man hat sogar noch ein wenig Luft für mehr Verpflegung.

 

Im März 2018 hat mit der Deva auf meinem Thru-Hike des 100 km langen Ocean-to-Lake-Trail begleitet und seine Feuerprobe bestanden. Wer mein Video dazu gesehen hat, weiß, dass das nicht nur sprichwörtlich gemeint ist.

Zur Ausstattung

Fächer

Neben den schon genannten unterschiedlichen Volumina fertigt GREGORY nicht nur unterschiedliche Rucksäcke für Männer und Frauen an, sondern berücksichtigt auch die verschiedenen Rückenlängen der Träger, damit der Rucksack auch wirklich optimal sitzt. Wie man die Rückenlänge vermisst, wird in einer Anleitung beschrieben oder im Fachgeschäft festgestellt.

Den Deva könnte man als das „Flaggschiff“ unter den Trekkingrucksäcken von GREGORY bezeichnen, denn die Ausstattung an Fächern und Befestigungen ist enorm. Fangen wir von oben an. Das äußere Deckelfach ist zweigeteilt und überlappt innerlich, so dass zwei große Fächer zum Verstauen von Dingen zur Verfügung stehen, die schnell zur Hand sein sollen. Ein weiteres Fach befindet sich im Inneren des Deckels, z. B. für Ausweispapiere, Schlüssel o. ä.

Ein dehnbares Netz mit Schnellzugriff an der Front ist praktisch für wetterunempfindliche Dinge oder Kleidung, die öfter an- oder ausgezogen wird angebracht. Rechts und links davon verfügt der Deva über zwei weitere Fächer, die jeweils groß genug sind, um Utensilien wie Wasserfilter, Karten, Outdoormesser, Sonnencreme, Faltflaschen etc. unterzubringen.

 

An der linken Seite kann in der Stretchtasche ein Sitzkissen Platz finden genauso wie eine Wasserflasche, Zeltstangen, Eisaxt usw. Von dieser Art gibt es am Deva nur eine Tasche, denn auf der gegenüberliegenden Seite wird der Platz für einen Flaschenhalter genutzt, der so schräg angebracht ist, dass man auch während des Wanderns bequem nach hinten greifen und die Flasche herausnehmen und wieder verstauen kann. Wer das nicht braucht, kann den Flaschenhalter auch verstauen.

Öffnung und innere Werte

Der Deva verfügt sowohl über die Möglichkeit der Beladung von oben als aber auch von vorne. Über einen Reißverschluss lässt sich es sich bequem in das Innere des Rucksacks gelangen, ohne alles obere ausräumen zu müssen. Zusätzlich kann der Schlafsack über einen weiteren Reißverschluss am Boden separat entnommen werden.

Ein Daypack, also ein kleiner Tagesrucksack, dient als Halter für die Trinkblase und kann bei Bedarf herausgenommen werden, um z. B. kleine Gipfeltouren oder Einkaufstouren in einen Ort zu unternehmen, ohne das gesamte Gepäck mitschleppen zu müssen.

 

Weitere Features

Über den äußerst stabilen Hüftgurt wird das Rucksackgewicht bestmöglich auf die Hüfte übertragen und die Schultern so entlastet. Am Hüftgurt befinden sich zudem zwei kleine Taschen, die sich durch je einen Reißverschluss schließen lassen. Eine besteht dabei aus luftdurchlässigem Mesh-Material, während die andere wasserdicht verschlossen werden kann. Eine kleine Kamera findet hier durchaus Platz.

 

Die Schultergurte wurden sowohl mit einem Sonnenbrillenhalter auf der einen Seite sowie einen Clip zum Befestigen eines Trinkschlauchs auf der anderen Seite ausgestattet. Über weitere Gurte an der Unterseite des Deva lassen sich größere Ausrüstungsgegenstände befestigen, die nicht mehr in den Rucksack passen oder auch ein nasses Zelt. Einen Halter für Trekkingstöcke gibt es natürlich auch. Vier Schlaufen am Deckelfach lassen sich zur Anbringung eines Solarpanels nutzen oder um nasse Kleidung zu trocknen.

 

Der Deva kommt zudem mit einem passenden Regenschutz.

Mein Fazit

Der Deva ist ein echtes Organisationstalent. Während meiner 100 km-Wanderung in Florida hatte jeder Ausrüstungsgegenstand stets seinen festen Platz und ich war nie auf der Suche nach noch so kleinteiligen Dingen. Ein derart gut durchdachtes Konzept an Fächern sucht seinesgleichen.

Der Tragekomfort ist bei richtiger Einstellung ein absoluter Pluspunkt. Strecken von bis zu 32 Tageskilometern waren kein Problem, obwohl ich nicht wirklich leicht unterwegs war und sicher den einen oder anderen überflüssigen oder zu schweren Gegenstand hätte daheim lassen sollen.

Wer einen gut organisierten mobilen Haushalt mit viel Volumen und einem höchsten Grad an Tragekomfort sucht, ist beim Deva richtig. Nichtsdestotrotz gibt es noch eine Übersicht meiner Pros und Cons.

Pro

  • Sehr guter Tragekomfort durch die robusten Hüftgurte
  • Exzellente Organisationsmöglichkeit durch etliche Fächer und Gurte
  • Sonnenbrillenhalter (ich verliere immer meine Sonnenbrille, dieses Feature ist für mich Gold wert)
  • Flaschenhalter zum Schnellzugriff während der Wanderung
  • Zugang zum Hauptfach von oben, sowie durch zwei Reißverschlüsse an der Front bzw. am Boden
  • Trinkblasenhalter ist gleichzeitig ein leichtes Daypack für kleinere Unternehmungen
  • Gutes Belüftungssystem am Rücken
  • Zwei Taschen am Hüftgurt, eine davon wasserdicht

Cons

  • Taschen am Hüftgurt sind zu klein. Ein iPhone 6 mit Outdoorhülle passt knapp hinein, größere Modelle jedoch nicht mehr. Größere Taschen wären hier machbar und wünschenwert.
  • Keine integrierte Pfeife am Brustgurt. Moderne Rucksäcke verfügen über eine Schnalle am Brustgurt, die gleichzeitig als Notpfeife funktioniert. Ein kleines, aber wichtiges Detail.
  • Dehnbareres Material an den Mesh-Taschen. Sowohl das Außennetz für Schnellzugriff als auch die Seitentasche sind nicht flexibel genug, um viel aufzunehmen. Dies triff vor allem dann zu, wenn der Rucksack gut gefüllt ist.
  • Obwohl ich den seitlichen Trinkflaschenhalter durchaus gerne nutze, wäre mir ein zweites Mesh-Fach für Equipment auf dieser Seite wichtiger
  • Mit rund 2,2 Kilo zählt der Deva nicht zu den Leichtgewichten. Komfort (z. B. in Form von vielen Fächern, Taschen und Reißverschlüssen) geht eben zu Lasten des Gewichts.

Der Rucksack wurde mir im Rahmen des Ambassador-Programms von GREGORY zur Verfügung gestellt.

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[:de]Reiseapotheke ultraleicht – Was kann hinein?[:]

[:de]Es gehört in jeden Wanderruck: das Erste-Hilfe-Set. Ob lang oder kurz, viele Kilometer oder wenig, eintägig oder mehrtägig nehme ich zu jeder Wanderung eine kleine Reiseapotheke. Je nach Ausprägung der Wanderung findet sich jedoch immer ein etwas anderer Inhalt in ihr. In einem meiner Artikel hatte ich schon mal den Inhalt meines Erste-Hilfe-Sets für euch vorgestellt. Es kann und muss nicht immer das Dreieckstuch mit der dicken Schere, hunderter Pflaster und Cremes in einer DIN-A5-großen robusten Erste-Hilfe-Tasche sein.

Gerade für mehrtägige oder sogar mehrwöchige/-monatige Trekkingtouren, bei denen wir Wanderer möglichst leicht unterwegs sein wollen, ist es wichtig, auszusortieren und sich die Frage zu stellen, wie man von der Monster-Apotheke zu einem schlanken Erste-Hilfe-Kit kommt.

Kleinstpackungen

Von vielen Medikamenten, Cremes, Lösungen o. ä.  gibt es Kleinstgrößen zu kaufen. Es ist also nicht notwendig, 100 g Wund- und Heilsalbe und 200 ml Desinfektionslösung mit sich herum zu schleppen. Selbst Tape zum Verbinden von geschundenen Füßen gibt es im Outdoorladen in winzigen Rollen (oder man rollt sich einfach selbst soviel ab, wie man mitnehmen möchte). Kleinstmengen oder Inspirationen, was in eure Reiseapotheke Einzug finden könnte, findet ihr z. B. in schon zusammengestellten Sets im Internet. Für spezielle Flüssigkeiten oder Cremes, für die es keine Kleinstmengen gibt, lohnt es sich, kleine leere Fläschchen oder Döschen zu kaufen und diese dann selbst abzufüllen. Ein Blick lohnt sich hier in die 1-€-Abteilung von Drogerien und Kaufläden. Mini-Gesichtswasserfläschchen eignen sich in der Zweitverwendung prima für das Abfüllen von Kontaktlinsenflüssigkeit und sind in der Regel mit Inhalt sogar noch leichter als das leere Exemplar vom Outdoorausstatter.

Umverpackungen weglassen

Blasenpflaster müssen nicht in der Plastikverpackung mitgenommen werden, die mehr wiegt als die Pflaster selbst. Bei Ebay oder anderen Anbietern im Internet findest du Druckverschlussbeutel in alle möglichen Größen, in denen du deine Medikamente und Pflaster sicher verstauen kannst und die nur ein Bruchteil der ursprünglichen Verpackung wiegen. Ein Mini-Druckverschlussbeutel wiegt gerade mal 1 Gramm. Natürlich kannst du auch die gesamte Reiseapotheke in einem größeren Druckverschlussbeutel mitnehmen. Vorteil neben dem Federgewicht: du sieht immer auf einen Blick, wo sich etwas befindet.

So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich

Wanderst du nur drei Tage oder schickst dir auf einem langen Trekk Versorgungspakete zu? Dann kann das große Blister voller Tabletten getrost auf genau die Anzahl an Tabletten auseinander geschnitten werden, die du für deinen Wanderabschnitt brauchst. Musst du täglich mehrere, gut voneinander unterscheidbare Tabletten zu dir nehmen (z. B. Blutdruck, Verhütung oder ähnliches) lohnt es sich sogar, die Tabletten ganz aus ihrem Blister zu befreien und zusammen in einen kleinen Druckverschlussbeutel zu tun. Das spart wieder ein paar Gramm.

Was ich so mitnehme

Für meinen Arizona-Trail überlege ich mir natürlich ganz genau, was ich (hoffentlich nicht) brauche und was nicht. Von einem klobigen Reiseset bin ich lange weg und wiege jede einzelne Tablette, Pflaster und co. Dass sich die Mühe lohnt, kann man sehen. Mein Erste-Hilfe-Set für etwa 4 Tage (wird alle 4 Tage aufgefüllt) wiegt gerade mal nur noch 44 g! Also ran an die Waage.

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[:de]Welcher wofür? – Den richtigen Rucksack finden[:]

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Zum Event Dein-Ostseeweg habe ich sie wieder in allen Farben, Formen und auch Größen bewundern können: Rucksäcke. Vom kleinen 15 Liter Rucksack bis zum Trekkingmonster mit  50 und mehr Litern Fassungsvermögen war alles mit dabei. Und das, obwohl für alle Teilnehmer die gleiche Herausforderung bestand – 100 km in 24 Stunden wandern. Natürlich war „der ideale Rucksack“ auch wieder Thema während des stundenlangen Marsches. Welcher ist zu klein, welcher zu groß, welcher genau richtig?

Ich persönlich habe mehr Rucksäcke, als vermutlich notwendig. Ein älteres Modell des ACT Trail SL 20 Liter für Tageswanderungen (zu denen auch die 100 km in 24 Stunden zählen), einen  mit 35+10 Litern für bis zu 3-Tagestouren, einen zum Inlineskaten (für die großen Touren), einen für Klettersachen, einen für Hindernisläufe und anderes. Und trotzdem brauche ich schon wieder einen neuen: für die geplante Fjällräven Classic-Wanderung nächsten August und für den Arizona Trail, wo ich über Tage und Monate meine komplette Ausrüstung mitnehmen werde.

Aber wie finde ich mich nun im Rucksack-Dschungel der vielen Hersteller und Modelle zurecht? Welcher ist der richtige für welche Aktivität? Um die Auswahl auf wenige Modelle einzuschränken, gibt es ein paar Leitfragen, die du zunächst beantworten solltest.

Männlein oder Weiblein?

Dass sich die Anatomie zwischen Frauen und Männern unterscheidet, wissen wir. In den letzten Jahren ist dieser Fakt auch bei den Rucksackherstellern angekommen, so dass einige bereits spezielle Frauenmodelle anbieten. Diese sind auf die kürzere Rückenlänge ausgelegt und auch schmaler als das männliche Pendant. Der kleine, feine Unterschied macht sich im Tragekomfort durchaus bemerkbar.

Tagestour oder Mehrtagestour?

Für einen eintägigen Wanderausflug wird sich dein Gepäck meist auf wenige überschaubare Dinge wie Tagesverpflegung und Wasser, Kartenmaterial, evt. eine Jacke und Kleinigkeiten beschränken und ein Rucksack mit 20-25 Litern locker ausreichen. Bist du mehrere Tage unterwegs und benötigst Wechselsachen und sogar Verpflegung für mehrere Tage, weil du unterwegs nicht einkehrst, werden je nach Tourenlänge durchaus Rucksäcke mit 35 + Litern notwendig.

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Warm oder Kalt?

Wie ist das Klima vor Ort? Bei sommerlichen oder gleichbleibend milden Temperaturen und trockenem Wetter wirst du natürlich weniger Kleidung mitnehmen müssen als in kalten Gebieten oder Jahreszeiten. Schwankt die Temperatur während deiner Wanderung stark, nimmst du fürs Zwiebelprinzip mehrere Kleidungsschichten mit, bei Regen ggf. sogar Regenkleidung. Das alles  muss Platz im Rucksack finden und sollte bei der Wahl der Größe berücksichtigt werden.

Einkehr oder Backpacking?

Richtest du dich darauf ein, nachts in Unterkünften zu schlafen und zu essen oder willst du völlig auf Dich gestellt in der Wildnis campen? Im zweiten Fall brauchst du einen Rucksack, der dein Zelt, Schlafsack, Isomatte und Kochgeschirr zusätzlich zur Standardausrüstung aufnimmt. Bist du in wasserarmen Gebieten unterwegs, solltest du für die Länge deines Aufenthalts auch genügend Wasser mit „an Bord“ haben. Für solche Touren sind Rucksäcke mit mindestens 60 Litern Fassungsvermögen ideal.

Kannst du dein Gepäck auf zwei Leute aufteilen, weil ihr Zelt und Kochgeschirr zusammen nutzt, kann auch ein kleinerer Rucksack ausreichen. So reicht mir zum Beispiel der Deuter ACT LITE mit nur 35+10 Litern für ein bis zwei Nächte im Zelt mit allem möglichen Ausrüstungsschnickschnack wie Kocher, Wasserfilter, Schlafsack, Isomatte, Trinkblase, Verpflegung, Hygienemittel, Handtuch und Kleinkram.

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Zugriffsmöglichkeiten und Trinksystem

Packst du systematisch von oben nach unten und kannst damit leben, im Zweifel alles auspacken zu müssen, wenn du nun den Pulli genau in der Mitte deines Rucksacks brauchst? Oder bevorzugst du es, ihn öffnen zu können wie einen Koffer? Möchtest du ihn optional durch Reißverschlüsse in mehrere Kammern trennen können oder reicht dir ein großes Fach? Trinkst du aus Flaschen oder bist du lieber mit Trinkblase unterwegs, für die dein Rucksack dann idealerweise einen Auslass haben sollte?

Jeder Rucksack ist anders konzipiert und aufgebaut, daher solltest du dir Gedanken machen, welche Art „Packtyp“ du bist und ob dich viele Fächer, Ösen und Reißverschlüsse eher unterstützen oder verwirren.

Gewicht

Nicht zuletzt wird das Eigengewicht des Rucksacks interessant. Bei kurzen Tagestouren in einfachem Gelände fallen ein paar hundert Gramm mehr nicht wirklich auf. Bist du aber sehr lange unterwegs und/oder in schwierigem Terrain mit Steigungen oder sogar Klettereinlagen, bist du froh, nicht noch zusätzlich durch das Eigengewicht des Rucksacks belastet zu werden, welches dir im Zweifel keinen Vorteil verschafft. Vor allem bei langen Trekkingtouren zählt jedes unnötige Gramm, das du nicht mit dir herum schleppen musst.

Um Gewicht zu sparen, solltest du dir daher auch überlegen, wieviel Liter Fassungsvermögen du tatsächlich für deine geplante Tour brauchst. Mehr oder zu viel Fassungsvermögen verleitet gern dazu, mehr einzupacken, als man eigentlich benötigt. Ganz nach dem Motto: „Ach, das kann auch noch mit!“ Integrierte Hüftgurte helfen zudem, das Gewicht von den Schultern auf die Hüften zu entlasten und den Rucksack zu stabilisieren.

Beraten und Ausprobieren

Um online einen ersten Überblick zu bekommen, welche Rucksäcke für dich in Frage kommen, bietet z. B. Sportscheck einen Rucksackberater an, der dich durch einige Fragen führt und dir am Ende ein paar passende Modelle vorschlägt. Ich persönlich nutze das, um schon einmal grob einzugrenzen, welche davon für mich interessant sind.

Für meine endgültige Entscheidung begebe ich mich dann aber doch direkt ins Geschäft und empfehle das jedem, der einen Outdoor- oder Sportladen in der Nähe hat, um die in die engere Auswahl gekommenen Modelle dort einmal Probe zu tragen. Diese sind meist schon vorbefüllt mit Packmaterial, um einen realistischeren Eindruck des Tragekomforts unter Belastung zu vermitteln. Bist du immer noch unsicher, ob alles passt, empfehle ich dir deinen geplanten Inhalt mit in die Filiale zu nehmen und Probe zu packen.

Ein tolles Tool zum virtuellen Probepacken und planen der Utensilien ist übrigens Lighterpack. Hier kannst du unterschiedliche Touren anlegen, deine Ausrüstung in Kategorien ordnen und das Gewicht angeben. So erhältst du einen Eindruck, welches Gewicht du voraussichtlich tragen werden wirst und kannst Sparpotentiale aufdecken.

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[:en]15 things you should pack for a long hike[:de]Rucksack für die Wanderung packen – Optionales[:]

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Translation in progress…

Wenn’ s mal wieder länger dauert

Was ich grundsätzlich immer in meinem Rucksack auf Wanderungen mitnehme, konntet ihr in meinem Bericht über Basics lesen. Heute kommen ein paar Dinge dazu, die genau dann zum Einsatz kommen, wenn man mal länger als nur eine Tagestour unterwegs ist. Sei es, dass man eine mehrtägige Hüttentour geplant hat oder auch nur ein oder zwei Nächte im eigenen Zelt im Hinterland. Da man nicht unbedingt (immer) unter freiem Himmel nur im Gras schlafen möchte und es einen durchaus auch mal nach warmer Nahrung gelüstet, sind einige Dinge mehr einzupacken, um den Comfort zu steigern.  Weiterlesen

[:en]Hiking – 15 things you should always pack in your backpack[:de]15 Dinge, die bei jeder Wanderung in den Rucksack gehören[:]

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When I pack my backpack for a hike, there are some things I ALWAYS pack. No matter how long the distance might be. Hikes know: be always prepared to change your plans. You might discover a new promising trail and all of a sudden, a 10 miles-hike might become 15 miles… or even more. Weiterlesen