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Keine 14 Stunden nach dem letzten Wettkampf, dem Airport Night Run, wartete ich schon wieder auf den Startschuss zum Spreewaldmarathon. Vor Abholung der Startunterlagen hatte ich noch den Zieleinlauf der Skater teilweise mitverfolgt und schon einmal einen Blick auf die silbernen Gurkenmedaillen geworfen, die diese bekamen und auf welche ich mich schon sehr freute. Genauso sehr freute ich mich aber auch auf den Lauf selbst… und die Verpflegungsstände! Im letzten Jahr musste ich tatsächlich einigen Zeitverlust im Wettkampf auf die riesige Auswahl an den Verpflegungspunkten schieben. Das war im Übrigen auch ein nicht unerheblicher Grund, warum ich diesmal den Lauf sehr entspannt angehen wollte, denn ich wollte das Angebot an Leckereien auch dankbar annehmen.
Zum ersten Mal völlig ohne Zeitziel startete ich und lief einen gemütlichen Pace zwischen 5:50 und 6:20. Die Sonne strahlte vom Himmel und das genoss ich tatsächlich mal, genauso wie die wirklich schöne Landschaft. Trotz des langsamen Tempos überholte ich immer mal wieder einige Läufer. Die zogen dann natürlich an den Verpflegungsständen an mir wieder vorbei, wenn ich mich an der Vielfalt der Verführungen aus Rosinen, Cornflakes, Schokoriegeln, Keksen, Gummibärchen, Salzbretzeln und Blechkuchen labte. An Getränken gab es zusätzlich zu Wasser auch warmen oder kalten Isodrink und Cola. Diese großartige Auswahl erwartete die Läufer mit kleinen Variationen bei den Kilometern 5, 9, 12, 16 und 19.
Der Lauf hätte ein gemütlicher Sonntagslauf werden können, wenn… ja wenn sich nicht nach schon 9 Kilometern ein altbekannter Quälgeist gemeldet hätte. Mein Läuferknie war auf einmal rechts wieder da. Das gesamte Training über und auch in den Wettkämpfen hatte ich seit Monaten keine Probleme mehr damit gehabt. Jetzt aber wollte mir mein Körper wohl demonstrieren, was er davon hält, wenn ich abends und morgens danach von ihm erwarte, einen Wettkampf zu laufen. Ich dachte an die noch immer 12 vor mir liegenden Kilometer und biss die Zähne zusammen. Jeder Verpflegungspunkt, welchen ich ja sowieso angelaufen hätte, fühlte sich wie eine Oase der Schmerzfreiheit an, wenn ich mir Cola
und Kirschstreuselkuchen einverleibte und die Futterpause nutzte, um ein paar Meter einfach nur zu gehen. Außerdem hatte ich so auch genug Gelegenheit festzustellen, wieviel schöner doch die Halbmarathon-Strecke gegenüber der 10-km-Strecke ist. Viel mehr kleine Flüsschen, Brücken, kleine Pfade und Natur. Der lange Weg wird belohnt!
Eine neue Seite des Läuferknies zeigte sich diesmal allerdings. Hatte ich im Vorjahr noch mehr Schmerzen beim bergab laufen gehabt, war es jetzt das bergauf laufen, welches mir vorkam, als würde mir bei jedem Schritt ein Messer direkt ins Knie gerammt werden. Bei der weltweit flachsten Marathonstrecke mit gerade mal 1,70 m Höhenunterschied sollte das eigentlich kein Problem darstellen. Aber selbst der
eigentlich lächerliche Anstieg über die kleinen Spreewaldbrücken fühlte sich so brutal an, dass ich auf die Brücken nur noch schnellen Schrittes ging und hinunter wieder lief. Dazu kam noch, dass sich ab km 17 auch noch mein linkes Knie mit dem rechten solidarisch zeigte und mehr schmerzte als das andere. Gut einen Kilometer vor dem Ziel musste ich noch einmal eine kurze Gehpause abseits von Verpflegungspunkten einlegen. 500 Meter vor Zieleinlauf stach mich dann der Hafer und ich rannte auf einmal los. Ich wollte diese Schmerzen loswerden und nur noch schnell ankommen. Ich war ja konditionstechnisch noch gut dabei, aber ertrug die Knie einfach nicht mehr.
So froh, dass es endlich vorbei war, nahm ich meine bronzene Gurkenmedaille entgegen. Bronze? Da wunderte ich mich. Die Halbmarathon-Skater hatten Silberne bekommen. Die Marathon-Läufer Goldene. Ich hatte eigentlich auch fest damit gerechnet, für den gelaufenen Halbmarathon Silber zu bekommen. Für den Halbmarathon im Biosphärenreservat in Lübbenau hatte es am Tag zuvor wohl auch silberne Gurken gegeben. So ganz habe ich das Schema noch nicht rausgefunden. Aber eigentlich gefällt mir Bronze sogar besser…
Das “Buffet” für die Finisher war auch in diesem Jahr wieder herausragend: grüne und Spreewälder Gurken, Bananen, Schokoriegel, Kekse, Äpfel. Nur der Kuchen, Pfannkuchen und die Schmalzbrote, die die Skater bekommen hatten, waren schon alle. Aber gut, die Skater haben ja unterwegs auch keine Verpflegung. Es sei ihnen gegönnt!
Meine Energiebilanz: 1.157 verbrannte Kalorien vs. 5 Stück Kuchen + Gummibärchen, Vita Cola, Salzbretzeln, Schokolade und Kekse 🍪
Zur Wettkampfbewertung geht es hier.
[:de]
Keine 14 Stunden nach dem letzten Wettkampf, dem Airport Night Run, wartete ich schon wieder auf den Startschuss zum Spreewaldmarathon. Vor Abholung der Startunterlagen hatte ich noch den Zieleinlauf der Skater teilweise mitverfolgt und schon einmal einen Blick auf die silbernen Gurkenmedaillen geworfen, die diese bekamen und auf welche ich mich schon sehr freute. Genauso sehr freute ich mich aber auch auf den Lauf selbst… und die Verpflegungsstände! Im letzten Jahr musste ich tatsächlich einigen Zeitverlust im Wettkampf auf die riesige Auswahl an den Verpflegungspunkten schieben. Das war im Übrigen auch ein nicht unerheblicher Grund, warum ich diesmal den Lauf sehr entspannt angehen wollte, denn ich wollte das Angebot an Leckereien auch dankbar annehmen.
Zum ersten Mal völlig ohne Zeitziel startete ich und lief einen gemütlichen Pace zwischen 5:50 und 6:20. Die Sonne strahlte vom Himmel und das genoss ich tatsächlich mal, genauso wie die wirklich schöne Landschaft.
Trotz des langsamen Tempos überholte ich immer mal wieder einige Läufer. Die zogen dann natürlich an den Verpflegungsständen an mir wieder vorbei, wenn ich mich an der Vielfalt der Verführungen aus Rosinen, Cornflakes, Schokoriegeln, Keksen, Gummibärchen, Salzbretzeln und Blechkuchen labte. An Getränken gab es zusätzlich zu Wasser auch warmen oder kalten Isodrink und Cola. Diese großartige Auswahl erwartete die Läufer mit kleinen Variationen bei den Kilometern 5, 9, 12, 16 und 19.
Der Lauf hätte ein gemütlicher Sonntagslauf werden können, wenn… ja wenn sich nicht nach schon 9 Kilometern ein altbekannter Quälgeist gemeldet hätte. Mein Läuferknie war auf einmal rechts wieder da. Das gesamte Training über und auch in den Wettkämpfen hatte ich seit Monaten keine Probleme mehr damit gehabt. Jetzt aber wollte mir mein Körper wohl demonstrieren, was er davon hält, wenn ich abends und morgens danach von ihm erwarte, einen Wettkampf zu laufen. Ich dachte an die noch immer 12 vor mir liegenden Kilometer und biss die Zähne zusammen. Jeder Verpflegungspunkt, welchen ich ja sowieso angelaufen hätte, fühlte sich wie eine Oase der Schmerzfreiheit an, wenn ich mir Colaund Kirschstreuselkuchen einverleibte und die Futterpause nutzte, um ein paar Meter einfach nur zu gehen. Außerdem hatte ich so auch genug Gelegenheit festzustellen, wieviel schöner doch die Halbmarathon-Strecke gegenüber der 10-km-Strecke ist. Viel mehr kleine Flüsschen, Brücken, kleine Pfade und Natur. Der lange Weg wird belohnt!
Eine neue Seite des Läuferknies zeigte sich diesmal allerdings. Hatte ich im Vorjahr noch mehr Schmerzen beim bergab laufen gehabt, war es jetzt das bergauf laufen, welches mir vorkam, als würde mir bei jedem Schritt ein Messer direkt ins Knie gerammt werden. Bei der weltweit flachsten Marathonstrecke mit gerade mal 1,70 m Höhenunterschied sollte das eigentlich kein Problem darstellen. Aber selbst der
eigentlich lächerliche Anstieg über die kleinen Spreewaldbrücken fühlte sich so brutal an, dass ich auf die Brücken nur noch schnellen Schrittes ging und hinunter wieder lief. Dazu kam noch, dass sich ab km 17 auch noch mein linkes Knie mit dem rechten solidarisch zeigte und mehr schmerzte als das andere. Gut einen Kilometer vor dem Ziel musste ich noch einmal eine kurze Gehpause abseits von Verpflegungspunkten einlegen. 500 Meter vor Zieleinlauf stach mich dann der Hafer und ich rannte auf einmal los. Ich wollte diese Schmerzen loswerden und nur noch schnell ankommen. Ich war ja konditionstechnisch noch gut dabei, aber ertrug die Knie einfach nicht mehr.
So froh, dass es endlich vorbei war, nahm ich meine bronzene Gurkenmedaille entgegen. Bronze? Da wunderte ich mich. Die Halbmarathon-Skater hatten Silberne bekommen. Die Marathon-Läufer Goldene. Ich hatte eigentlich auch fest damit gerechnet, für den gelaufenen Halbmarathon Silber zu bekommen. Für den Halbmarathon im Biosphärenreservat in Lübbenau hatte es am Tag zuvor wohl auch silberne Gurken gegeben. So ganz habe ich das Schema noch nicht rausgefunden. Aber eigentlich gefällt mir Bronze sogar besser…
Das “Buffet” für die Finisher war auch in diesem Jahr wieder herausragend: grüne und Spreewälder Gurken, Bananen, Schokoriegel, Kekse, Äpfel. Nur der Kuchen, Pfannkuchen und die Schmalzbrote, die die Skater bekommen hatten, waren schon alle. Aber gut, die Skater haben ja unterwegs auch keine Verpflegung. Es sei ihnen gegönnt!
Meine Energiebilanz: 1.157 verbrannte Kalorien vs. 5 Stück Kuchen + Gummibärchen, Vita Cola, Salzbretzeln, Schokolade und Kekse 🍪
Zur Wettkampfbewertung geht es hier.
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Awww dein Bericht ist toll. Ich wusste gar nicht, dass man da mit nem Kalorienplus rausgeht. Kirschstreusselkuchen klingt genial. Aber ich wüsste nicht ob ich hinterher weiterlaufen könnte:D
Ich hoffe deine Knie sind inzwischen wieder besser drauf!
Ja, seit letztem Jahr wusste ich das. Und ich weiß auch, dass der Spreewaldmarathon trotz flacher Strecke mir nie Bestzeiten bescheren wird. Dafür esse ich einfach viel zu gern. Danach kann man durchaus auch die Wettkämpfe auswählen, an denen man teilnimmt. 😀
Die Knie gehen/laufen soweit wieder. Leider kommt das immer sehr unvermittelt und ohne erkennbare Regel. Sonntag waren die 23 km schmerzfrei, aber das kann bei der nächsten Einheit schon wieder anders aussehen. :/