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[:de]Frostwiesenlauf 2016 – Wo die Anchovis auf Feldern wachsen[:]

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Endlich! Endlich wieder Wettkampfzeit. Was hatte ich mich auf diesen Tag gefreut. So sehr, dass ich tatsächlich im Mai 2015, als ich mich anmeldete, die Erste und Einzige war, die in der Meldeliste stand. Die Durststrecke seit dem letzten Lauf im November im Tropical Islands endete hier und heute am 07. Februar 2016. Apropos Durststrecke: auch diesjahr sollte es wieder Glühwein an den Verpflegungspunkten geben.

Um 8:45 Uhr brachen wir von Berlin auf, um genügend Zeit für die Anfahrt vor dem Start um 11 Uhr zu haben. Kurz vor 10 waren wir schon im Spreewald und fuhren an Feldern mit – für Berlin Augen – seltsamen Gewächsen vorbei.

frostwiesenlauf2016 rosenkohl

“Sind das nicht Anchovis?” Nee, Judith (Boosthemietz). Anchovis sind das sicher nicht. Würde auch komisch riechen. Nur mal zum Vergleich, DAS sind Anchovis:

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Und auch die eigentlich gemeinten Artischocken waren es nicht. Rosenkohl! So sieht Rosenkohl also aus, wenn er noch nicht in Beutelchen verpackt im Supermarkt liegt. Wieder was dazu gelernt. Und auch, dass Anchovis kein Gemüse sind.

Mit ausreichend Zeitpuffer trudelten wir im idyllischen Spreewald ein. Wunderschönstes sonniges Frühlingswetter empfing uns. 12 Grad sollten werden. Von Frostwiesen also keine Spur.

frostwiesenlauf spreewald

Wie immer war die Organisation der Parkplätze für die aus weiter Ferne Anreisenden perfekt. Auf der großen Wiese waren mindestens zwei Helfer damit beschäftigt, die ankommenden Läufer in ihren Autos unweit des Starts in Reihen zu arrangieren. Große Veranstalter, die gerne mal noch 5 Euro extra an den Parkplätzen verdienen, dürfen sich hier mal eine Scheibe abschneiden.

frostwiesenlauf parkplatz

Die Abholung der Startunterlagen ging richtig fix. Zumindest für die Läufer, die sich schon vorab angemeldet hatten. Eine Möglichkeit zur Nachmeldung gab es, aber die war mit Schlangestehen verbunden. Und zwar nicht zu knapp. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, denn bei den geringen Gebühren von 8 -10 Euro kann man sich doch wirklich schon vorher registrieren und muss nicht bis auf den letzten Drücker warten.

frostwiesenlauf nachmeldung

Schlange zum Nachmelden bis vor zur Tür

Aber gut, wir nutzten die Zeit, um Läufer’s liebstes Örtchen vor einem Wettkampf aufzusuchen: das Klo! Hier besteht allerdings noch Nachbesserungsbedarf. Alle 1.100 Teilnehmer mit einer Hoteltoilette abzuspeisen, funktioniert einfach nicht. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass die Schilder “Nur für Hotelgäste” ab einer gewissen Schlangenlänge ignoriert und auch die Toiletten im Wellnessbereich mitgenutzt wurden.

Im Raum für die Kleiderablage (ja, Ablage, nicht Abgabe), standen schon die Glühweinbehälter in der für mich ausreichenden Größe bereit. Selbstredend gibt es den Glühwein im Spreewald aus Gurkenbehältern. Eine Frau war zudem eifrig dabei, Leberwurst- und Schmalzstullen für die Finisher zu schmieren. Mmmm, Schmalz!

frostwiesenlauf glühweinbehälter

frostwiesenlauf2016 schmalzstullen

Zum Startbereich ging es vorbei an den Tiergehegen, wo man zur Beruhigung noch einmal ein Eselchen streicheln konnte (wenn man denn rankam).

frostwiesenlauf2016 esel

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Angesichts der unerwartet hohen Anzahl an Nachmeldern sollte sich die Startzeit um 10 Minuten nach hinten verschieben. Man könnte es einen glücklichen Zufall nennen, denn kurz vor 10 ging dem Start-/Zielbogen spontan die Luft aus. Zeit, sich schon mal die Medaillen aus nächster Nähe anzusehen. Die hatten allerdings dasselbe Design wie im Vorjahr.

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frostwiesenlauf2016 medaillen

Nachdem alle Nachmelder mit improvisierten Startnummern ausgestattet waren und der Bogen wieder Luft hatte, ging es dann los. Zeitmessung gab es traditionell auch diesmal nicht. Passte perfekt in meinen Plan, am Glühweinstand… äh Verpflegungspunkt eine längere Pause einzulegen. Da der Lauf direkt in mein Marathon-Training fiel, hatte ich mir auch keine übermäßig schnelle Pace vorgenommen. 6er-Pace sollte langen. War dann aber mit 5:30 bis 5:40 doch schneller dabei als ich dachte. Das Marathon-Training zeigte wohl Wirkung, denn ich fühlte mich deutlich fitter als im Vorjahr.

Da war sogar noch Energie für Lächeln und Wedeln vorhanden.

carola keßler 3 frostwiesenlauf

carola keßler frostwiesenlauf

Eigentlich schreibe ich meine Berichte über die Wettkämpfe auch für mich selbst, um sie mir im Wiederholungsfall noch einmal zur Vorbereitung durchzulesen. Wie gut, dass ich das mal nicht gemacht hab. Dann hätte ich wieder gewusst, dass sich das irrsinnig lange Stück am Nordumfluter ganze 2 km hinzieht. Bei mir war nur 1 km hängengeblieben, vielleicht anderhalb.

frostwiesenlauf2016 nordumfluter

carola keßler2 frostwiesenlauf

Anders als im letzten Jahr liefen wir diesmal oben auf dem, ich nenn ihn mal Deich. Diesmal wurde die Läuferschar auch nicht von fiesem Gegenwind gepeinigt, sondern konnte den Ausblick von oben über das Gewässer genießen. Und da winkte er auch schon in der Ferne: der Verpflegungspunkt.

Selbst beim Schreiben läuft mir gerade wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich daran denkte, was hier alles geboten wird, damit die Läuferchen nicht einfach vorbei flitzen. Viele taten das trotzdem. Ich glaube, die haben keine Ahnung, was ihnen da entgangen ist. Deswegen zeige ich es euch jetzt: Spreewälder Gurken, Rosinen, Erdnüsse, Brezeln, Prinzenrollenkekse, Schokolade, mehr Kekse, Bananen, Glühwein, Tee und natürlich Wasser. An so einer Auswahl kann man/ ich doch nicht einfach vorbei rennen.

frostwiesenlauf2016 verpflegungsstand

Aber halt, das wichtigste hab ich vergessen: die Pfannkuchen/ Berliner! Die und der Glühwein haben mich alleine sechs Minuten am Verpflegungspunkt pausieren lassen. Damit habe ich den Rekord vom Vorjahr um eine Minute überboten!

frostwiesenlauf2016 berliner

frostwiesenlauf2016 verpflegung

Nachdem sich meine Laufuhr schon beleidigt in den Standby-Modus verabschiedet hatte, machte ich mich wieder auf den Weg. Nur noch 3 km, denn 7 waren schon gelaufen. Die flutschten auch besser als im letzten Jahr. Nicht nur, weil statt Frostwiesen diesmal nur Matschwiesen zu finden waren.

frostwiesenlauf2016 matschwiese

Nach gut achteinhalb Kilometern schrieb ich Judith eine Nachricht, sie möge doch bitte ein bis zwei Schmalzstullen im Ziel für mich retten. Wer das liest, könnte auf die Idee kommen, ich kriege den Rest der Woche nichts zu essen. Nein, das ist mitnichten so. Ich bin einfach eine siebenköpfige Raupe. Eine laufende, siebenköpfige Raupe!

Natürlich war im Ziel noch genug Schmalzstulle für die Raupe vorhanden. Mag auch daran liegen, dass nicht jeder dieselbe Leidenschaft für Tierfett auf Kohlenhydraten teilt. Dazu gab es Fruchtcocktail aus dem Becher. Und weil man uns unseren gierigen Raupenblick wohl ansah, bekamen wir gleich eine ganze Tafel Schokolade in die Hand gedrückt.

frostwiesenlauf2016 ziel

Nachdem der (erste) Hunger gestillt war, holten wir uns unsere Sofort-Urkunden ab. Diesmal dachte ich wenigstens dran. Letztes Jahr hatte ich das vergessen und ging leer aus, denn es gibt beim Frostwiesenlauf keine Möglichkeit, sich die Urkunde über das Internet herunter zu laden. Noch kurz das Saunaangebot gecheckt (war übersichtlich und wir nicht in der Stimmung, uns jetzt dafür auszuziehen) und dann taten wir, was Bloggerinnen nunmal so machen: schöne Fotomotive suchen. Medaille im Baum, Medaille im Maulwurfshügel. Medaille in der Hand kann ja jeder!

frostwiesenlauf bloggerinnen

Schön war er wieder, der Frostwiesenlauf!

Eine kleine Kritik sei jedoch angebracht. Sowohl in den Teilnahmebedingungen als auch vor Ort war stets ein Passus zu finden, der es uns Bloggern unnötig schwer macht, über solch tolle Veranstaltungen zu berichten:

“Die Aufnahmen und / oder Weiterleitung mit Foto-, Film oder Videokameras bzw. mit anderen Geräten sind unzulässig, soweit diese über den privaten Bereich hinaus an Dritte oder in den Medien oder im Internet veröffentlicht werden. Zulässig ist eine derartige Verbreitung nur, wenn zuvor eine schriftliche Zustimmung des Veranstalters beantragt und bewilligt wurde. Bei Zuwiderhandlungen wird unbeschadet weiterer Ansprüche eine Vertragsstrafe fällig, deren Höhe nach billigem Ermessen vom Veranstalter festzusetzen ist, höchstens jedoch je Verstoß 3.000,00 EUR.”

Ich schreibe diesen Artikel mit gemischten Gefühlen. Zum einen, weil ich seit November versuche, die erwähnte schriftliche Zustimmung zu erhalten, aber meine Emails nicht beantwortet werden. Zum anderen, weil ich nicht sicher bin, diese wirklich im Rahmen meiner Berichterstattung als Blogger zu benötigen. Liebe Veranstalter, wollt ihr wirklich, dass niemand über eure Events berichtet oder nur in Schrift ohne Bild? Ich gehe davon aus, dass sich dieser Absatz an professionelle Fotografen richtet, die Geld mit ihren Bildern machen möchten. Ich nutze sie hingegen lediglich zur Berichterstattung. Wünschenswert wäre eine klare Differenzierung, welchen Personenkreis der Veranstalter hier ansprechen möchte. Es wäre wirklich schade, den liebevoll ausgerichteten Veranstaltungen nicht mehr den Rahmen geben zu können, den sie verdienen.

14. Frostwiesenlauf, 2016

14. Frostwiesenlauf, 2016

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[:en]Running season 2015 done – Highlights and crashes[:de]Das war mein Laufjahr 2015 – Von Höhenflügen und tiefen Fällen[:]

[:en]Translation in progress[:de]

Laufmedaillen 2015

Mit dem Lauf in die Tropen am 22.11.2015 ging meine Wettkampfsaison für 2015 zu Ende. Zeit für einen Rückblick, bevor es wieder mit großen Schritten und noch größeren Plänen ins Jahr 2016 geht.

Für 16 Wettkämpfe hatte ich mich angemeldet, 15 bin ich tatsächlich gelaufen. Das ist gar kein schlechter Schnitt. Das Jahr begann für mich feucht-fröhlich mit dem Frostwiesenlauf. Ein kleiner Lauf im Spreewald, bei dem es an jedem Verpflegungspunkt Glühwein gibt. Das ganze fand im Februar und ohne Zeitmessung statt. Bei vereister Strecke und durch Glühwein erhitztem Magen war sowieso an keine Rekorde zu denken. Außer vielleicht, was den Promille-Gehalt während eines Wettkampfes betrifft.

Gut einen Monat nach dem zeitlosen Event verschlug es mich wieder in den Spreewald zum Schneeglöckchenlauf. Wie bei der Frostwiese hatte ich mich auch hier für kurze 10 km entschieden und war stolz mit einer bunten Porzellan-Schneeglocke nach Hause gekommen. Auch wenn diese schon groß war… die 30-Kilometer-Finisher erhielten solche, die dreimal so groß waren.


Ende März fand dann das Ereignis statt, auf welches ich den Winter über trainiert hatte: der Berliner Halbmarathon. Mein Ziel war sub 2h. Das Training war an sich gut gelaufen und so liefen auch die ersten Kilometer im Wettkampf gut. Ab Km 9 machte ich mir Sorgen, fing mich aber wieder. Ich steuerte sicher auf mein Zeitziel zu bis mich nach 18 Kilometern die Kräfte verließen. Ich wurde langsamer, hatte aber noch einen guten Zeitpuffer herausgelaufen. Als es knapp wurde, legte ich noch einmal los und rannte über die Ziellinie…direkt in die Arme eines

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Sanitäters. Eine Stunde lang wusste ich weder, ob ich mein Ziel geschafft hatte, noch wusste jemand, wo ich war. Ich lag auf der Trage im Sani-Zelt, präsentiere mehrfach, was ich an dem Tag gegessen und getrunken hatte und heulte innerlich, weil ich es nicht mal zur Medaillenausgabe geschafft hatte. Die Medaille brachte mir ein lieber Sani. Aufgrund meines schlechten Zustands und meiner krankheitstechnisch besorgniserregenden Familiengeschichte landete ich an dem Abend im Benjamin-Franklin-Klinikum. Ich blieb über nacht, bekam ein Langzeit-EKG, ein Belastungs-EKG, Ultraschall und unzählige Einstiche für Blutproben. Mit erleichterter Erkenntnis, dass ich kerngesund sei und mich einfach nur völlig verausgabt hatte, durfte ich am nächsten Tag wieder raus. Da mir die ganze Geschichte doch einen ordentlichen Schrecken eingejagt hatte, wollte ich es erstmal ein wenig ruhiger angehen.

Ostern verbrachte ich bei meiner Familie nahe Bielefeld und schaute mal, was es in der Nähe so für Wettkämpfe gab. Ich fand den Paderborner Osterlauf und lief ihn auch. Eine schöne Abwechslung zu Berlin und Umgebung, aber ohne jemanden zu kennen, fühlte ich mich doch sehr allein. Einige hielten mich für verrückt, dass ich sechs Tage nach meinem Zusammenbruch schon wieder einen Wettkampf lief. Für mich war das jedoch wichtig, gleich wieder aufs Pferd aufzusteigen. Wenn es auch erstmal vom Rennpferd auf einen klapprigen Gaul ging.

Trotz Vorsatz, es ruhiger angehen zu lassen, lief ich beim nächsten Rennen eine Bestzeit über 10 km lief. Der Airport Run war einfach DAS Rennen für schnelle Zeiten. Ich lief schnell, aber kontrolliert und hörte auf meinen Körper. Gleich am nächsten Morgen genoss ich beim Halbmarathon im Spreewald die Gegend und das gute Essenangebot an den Verpflegungsständen. Kuchen und Kekse ohne Ende. Und an jedem Stand langte ich zu. Dass ich nicht unter den vorderen Plätzen zu finden war, versteht sich von selbst.

Beim Rennsteiglauf sah man mich 2015 zum zweiten Mal. Sehen ist in der Menschenmasse wohl zuviel gesagt, wenn sich ein riesiger Wurm aus Menschen über den Rennsteig windet. Die Stimmung war wieder klasse, so dass ich gleich die Sofortmeldung für 2016 vornahm.

Der nächste Tiefschlag kam Anfang Mai. Während eines Trainingslaufs hatte ich plötzlich starke Schmerzen am inneren Oberschenkel. Der Arzt verriet mir, dass es sich um eine Adduktorenzerrung handelte. Und das zwei Wochen vor meinem nächsten Saison-Highlight, der XLETIX Challenge in Berlin. Ich rang sehr mit mir und hatte zum ersten Mal wirklich Angst vor 22 km Laufen. Aber ich startete und es lief unerwartet gut. Die Schmerzen waren zwar unterschwellig da, aber das Adrenalin unterdrückte wohl das meiste davon.

XLETIX-anfang

Die Zerrung war auch der Hauptgrund, warum ich den Strausberg Stadtlauf sausen ließ. Auch als ich im Juli beim Sachsentrail antrat, war ich nicht schmerzfrei, aber ich wollte dieses irre Ding einfach laufen. Und wenn ich als letzte ins Ziel kommen würde. Wie ein Brathähnchen fühlte ich mich in den Höhen des Erzgebirges bei wahnsinnigen 35 ° C Außentemperatur und gleißender Sonne. Hier hatte ich zum ersten Mal in einem Wettkampf das Gefühl, unterwegs einfach zu verdursten. Natürlich steht der Sachsentrail auch 2016 wieder auf der Liste, aber diesmal mit den doppelten Kilometern, bitteschön.

So richtig weibisch ging es beim CRAFT Womens Run zu. Alles Pink, Rosa, Brombeer, mit Nägelchen lackieren und Äuglein schminken. Aber dennoch hat es mir gefallen. Als Kontrast kann man das einmal im Jahr schon machen.

Ende August quälte mich noch immer die Zerrung. Meine Form war aufgrund dessen und weil ich kein guter Läufer bei Hitze bin alles andere als gut, als ich mich vom Halbmarathon auf 10 km beim Mercedes-Benz-Lauf heruntermeldete.

Erst beim Trail Run Berlin war wieder Euphorie zu spüren. 250 Stufen gleich zweimal bei einem Crosslauf war etwas neues und hart. Und dennoch hatte ich bei diesem durchweg top organisierten Lauf ordentlich Spaß. Höhenmeter gehen auch in Berlin.

Eine zweite XLETIX Challenge stand im Oktober an. Ich war seit dem Trail Run Berlin nicht mehr gelaufen und meine Performance mal so richtig im Keller. Umso glücklicher war ich, dass die Strecke anscheinend kürzer war als angegeben. Kalt war es zudem und ich hatte mein erstes Erlebnis wie es ist, im Neoprenanzug einen Hindernislauf zu bestehen.

XLETIX Berlin Achievement

 Mein vorletzter Wettkampf fand quasi vor meiner Haustür statt. Beim Teltowkanal-Halbmarathon konnte man mehrere Runden auf einem Teil des Berliner Mauerweges und zurück auf singletrail-ähnlichen Pfaden zurücklegen. Ein goldener, jahrezeituntypisch warmer Novembertag belohnte alle Läufer dafür, dass sie sich aus dem Bett geschält hatten, um heute hier zu laufen.

Spaß gemacht hat sie, die Saison 2015. Und für die nächste steht schon eine ähnliche Anzahl an Läufen in meinem Terminkalender. Welche das sein werden, verrate ich demnächst. Nur soviel: es geht über die deutsche Grenze hinaus und es wird wieder sehr matschig 🙂

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Double Feature, Part II: Spreewaldmarathon – Der einzige Wettkampf, bei dem ich zunehme

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spreewald2015-titelKeine 14 Stunden nach dem letzten Wettkampf, dem Airport Night Run, wartete ich schon wieder auf den Startschuss zum Spreewaldmarathon. Vor Abholung der Startunterlagen hatte ich noch den Zieleinlauf der Skater teilweise mitverfolgt und schon einmal einen Blick auf die silbernen Gurkenmedaillen geworfen, die diese bekamen und auf welche ich mich schon sehr freute. Genauso sehr freute ich mich aber auch auf den Lauf selbst… und die Verpflegungsstände! Im letzten Jahr musste ich tatsächlich einigen Zeitverlust im Wettkampf auf die riesige Auswahl an den Verpflegungspunkten schieben. Das war im Übrigen auch ein nicht unerheblicher Grund, warum ich diesmal den Lauf sehr entspannt angehen wollte, denn ich wollte das Angebot an Leckereien auch dankbar annehmen.

Zum ersten Mal völlig ohne Zeitziel startete ich und lief einen gemütlichen Pace zwischen 5:50 und 6:20. Die Sonne strahlte vom Himmel und das genoss ich tatsächlich mal, genauso wie die wirklich schöne Landschaft. Weiterlesen

Double Feature, Part I: Airport Night Run

Der Nachtlauf auf dem noch immer nicht eröffneten Flughafen BER stand auch dieses Jahr wieder auf meiner Liste der “Must-Runs”. Seit 2013 hat er bei mir einen besonderen Stellenwert als mein erster Wettkampf, den ich je gelaufen bin. Zudem sind die Bedingungen für mich so ideal (lange gerade Passagen, breite Laufstrecke, Abendlauf, keine Sonne), dass ich den Nachtlauf gern zum Aufstellen neuer persönlicher Bestzeiten über die 10 km nutze. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Nun hatte es mir im letzten Jahr aber auch der Spreewaldmarathon sehr angetan und ich wollte auch dieses Jahr wieder antreten. Unglücklicherweise trafen die beiden Wettkämpfe aber an einem Wochenende aufeinander: der Airport Night Run am 18.04. abends und der Spreewaldmarathon am 19.04. morgens. So ein “Double Feature” hatte ich schon im letzten September gehabt, allerdings lagen doch ein paar mehr Stunden zwischen Wettkampf 1 und Wettkampf 2 über je 10 km. Damals hatte ich noch gesagt, dass ich das nicht noch einmal mache, weil man sich beim ersten Wettkampf eigentlich nicht übernehmen und Kräfte für den nächsten Tag aufheben will. Andererseits hat man für den zweiten Wettkampf trotzdem nicht mehr genug Ressourcen für eine vernünftige Zeit. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Weiterlesen

6. Schneeglöckchenlauf – Die bislang schönste Medaille

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Was sollte es anderes beim Schneeglöckchenlauf zu erlaufen geben als … richtig! Schneeglöckchen! Natürlich keine echten, sondern in Finisher-Medaillen-Form. Und ich wäre nicht ich, wenn ich so eine nicht hätte haben müssen. Ich glaube, ich war sogar die erste, die sich im September für die 10 km-Distanz angemeldet hatte, blieb aber natürlich nicht die einzige. Vom Spreewälder Örtchen Ortrand aus konnte man zudem über 6 km, 15 oder gar 30 km starten. Für die Finisher der 30 km sowie des Skate-Halbmarathons gab es besonders große, weiße Schneeglocken, für alle anderen kleinere bunte, welche aber immer noch einiges hermachen. So oft wie in den letzten 12 Monaten war ich im Leben noch nicht im Spreewald gewesen und nun lernte ich wiederum eine neue, schöne Ecke dessen kennen. Weiterlesen…

12. Spreewald-Marathon

Der Spreewaldmarathon fand dieses Jahr zum 12. Mal statt. Diesmal auch mit mir. Der Marathon ist ein Teil der Lausitzer Laufserie und bot am letzten Aprilwochenende am Samstag wie am Sonntag Läufe u. a. über die 5 km, 10 km, Halbmarathon- und Marathondistanz an. Veranstaltungsort waren dabei die beiden Orte Lübbenau und Burg im Spreewald.

Ich hatte lange mit mir gerungen, ob ich in diesem Jahr teilnehmen sollte. Eigentlich hatte ich diesen Lauf mit Blick auf meine Wettkampfplanung schon auf die nächste Saison vertagt. Dass ich irgendwann daran teilnehmen wollte, war klar. Zu schön ist doch die Belohnung, die man als Finisher dieses Events erhält: eine Medaille in Form einer Spreewälder Gurke aus Gusseisen. Aber mein Kalender sah ja bereits für fast jedes Wochenende des Frühjahrs einen Wettkampf vor. Ich überlegte. Dann vielleicht doch den BIG 25 auf das nächste Jahr verlegen, obschon ich bereits angemeldet bin? Das klang nach einer vernünftigen Idee. Und da nun ein Wochenende frei geworden war, habe ich mich kurzerhand Mitte April für die 10 km im Spreewald angemeldet. Weiterlesen…