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Wo man hinschaut, starrt inzwischen jeder zweite gebannt auf sein Handy, bleibt stehen, dreht sich um die eigene Achse und tippt wild auf dem Bildschirm herum. Das Pokémon Go-Fieber ist definitiv bei uns angekommen. Für die wenigen, die noch nicht wissen, was zur Hölle dieses Spiel ist: es verbindet die Realität mit virtuellen Inhalten. Reale Gebäude, Wahrzeichen oder sonstige besondere Orte sind sogenannte Pokestopps, bei denen man Material sammeln kann, um es dann im Spiel einsetzen zu können. Ab und an tauchen auf dem Bildschirm kleine Monster auf, die es zu fangen gilt – die Pokémons.
Die Dichte von Pokestopps und Pokémons variiert stark, je nachdem, wo man sich aufhält. Manche liegen dicht beieinander, für andere müssen mancherorts sogar Kilometer zurückgelegt werden. Pokémon-Eier, die ihr in den Pokéstopps erhaltet, können nur ausgebrütet werden, indem ihr 2, 5 oder 10 km Strecke gemacht habt. Eines ist offensichtlich für dieses Spiel essentiell: Bewegung und Kilometer schrubben. Dabei ist die Programmierung aber so schlau zu erkennen, ob ihr euch zu Fuß bewegt oder mit Bahn, Bus oder Auto. Selbst schnelleres Fahrradfahren wird zum Eier brüten nicht registriert.
Damit ist Pokémon Go grundsätzlich ein ideales Spiel für Läufer. Am Freitag habe ich bei meinem LongRun getestet, wie gut sich Monster fangen, Eier brüten, Material sammeln und Training miteinander vertragen und für euch 10 Tipps zusammen gestellt.
- Lade vor dem Lauf Dein Handy komplett auf. Pokémon Go ist ein Energiefresser! Und vielleicht trackst du ja nebenbei noch über eine Sport-App. Das wäre es schade, wenn sich dein Handy mitten im Training verabschiedet.
- Nimm für einen mehrstündigen Lauf eine Powerbank mit, die du prima in deinem Trinkrucksack unterbringen kann. Vergiss das Ladekabel nicht.
- Schau in deinem Eiervorrat nach und packe deine Eier in den oder die Inkubatoren, damit der Brutvorgang beginnt, sobald du losläufst und kein Meter verschenkt wird.
- Möchtest du vor allem Material sammeln, wähle eine Strecke, die an vielen Pokestopps vorbei führt. Grundsätzlich findest du vor allem in der Innenstadt eine hohe Dichte vor. Es gibt aber durchaus auch abgelegenere Gebiete am Stadtrand, die gut ausgestattet sind. Da die Pokestopps auf dem Spiel “Ingress” und den darin vorhandenen Portalen basieren, kannst du hier nachschauen, wo sich Pokestopps befinden. Ein Portal entspricht einem Pokéstopp. Die Farbe, grün oder blau, spielt dabei keine Rolle. Allerdings musst du ein Ingress-Konto erstellen, indem du dich mit Google verbindest. Da du die Verbindung über die Pokémon-App aber sowieso schon eingegangen bist, ist der Schritt nur noch ein kleiner.
- Mit einer schnellen mobilen Datenverbindung kannst du die Pokestopps durchaus im Vorbeilaufen “ernten”, ohne stehen zu bleiben.
- Erscheint ein Pokémon auf deinem Bildschirm, tippe es an und versuche es zu fangen. Grundsätzlich erscheinen sie im “Fangmodus” direkt vor dir und laufen quasi mit dir mit. Es bleibt also für dich sichtbar und vor dir, auch wenn du dich bewegst. Du musst nur darauf achten, deine Richtung beizubehalten.
- Ist ein Ei fertig gebrütet, zeigt dir das Spiel das direkt an. Du musst also nicht ständig selbst den Brutvorgang überwachen. Sobald der Schlupfvorgang abgeschlossen ist, packe gleich wieder das nächste Ei in den Inkubator.
- Wäge ab, ob du wirklich jedes Pokémon fangen willst und jeden Pokestopp abklappern musst. Auf das zwanzigste Ratzfatz oder das fünfzehnte Taubsi kannst du im Zweifel deinem Trainingseffekt zuliebe verzichten, um nicht ständig zu unterbrechen. Halte dann nur für seltene oder lieb gewonnene Pokémons.
- Willst du nur fangen und gleichzeitig brüten, dann schalte den Vibrationsmodus deines Handys ein. Sobald ein Pokémon erscheint, vibriert Dein Handy kurz und du musst nicht den gesamten Lauf über den Bildschirm im Auge haben.
- Bei allem Eifer für das Spiel: bleibe immer aufmerksam und wende den Blick wenigstens ab und zu vom Handy ab. Du verhinderst so gefährliche Situation und dir entgehen nicht die schönen Landschaften, an denen du laufend und spielend vorbei ziehst.
Und nun raus mit Euch! Eier brüten! Vielleicht gibt euch das Spiel auch eine neue Motivation. Für mich war es einer der lustigsten Läufe, den ich je hatte. Mir fehlte aber tatsächlich die Fokussierung und Ernsthaftigkeit fürs Training. Nicht umsonst habe ich für 18, 5 km über drei Stunden gebraucht… aber insgesamt vier Eier ausgebrütet, davon dreimal 5 km und einmal 10 km und 18 (!) Pokémons gefangen!
Und während ich hier so sitze und den Bericht schreibe, tanzt Shiggy auf meiner Tastatur rum und will gefangen werden…
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Sehr interessant. …hab es mir gleich mal herunter geladen. Wie schnell darf man laufen? Also das es noch zählt?
Wie schnell… Gute Frage 🙂 Ich bin noch nicht so schnell gelaufen, dass es nicht gezahlt hätte. Ich schätze bis zu 20 km/h
Ahhh okay…Kumpel meinte 7 kmh…also kann ich mit meinen 10-12 locker Pokemons fangen. Klingt gut
Ja, 7 km/h ist ja quasi Wandern. 10-12 gehen locker!
Jeah, nen Pokerun mal zusammen machen, hehehehe. Das wäre was.
Au ja! Man ist zwar nicht besonders schnell, aber es macht Mordspaß 🙂