[:en]The next days promise to be hot again. 25 degrees doesn’t sound like much at first. Paired with no shade and a scorching sun, you don’t want to imagine how it is with 30 degrees and more. I am very grateful for the current reports on the water sources that are on the way. An old cow watering place seems to me to be a pure luxury, because smaller streams, which were reported as flowing source a few days ago, are now only a trickle or even no longer there. On sections 5 and 6 in southern Arizona you can really rely on no source. But I hope to be able to do so, because I don’t want to carry 8 litres of water just in case. At least once it will be really narrow. My water is all and the last potential water caches on the trail crossing roads were empty. Another hinterland road crosses the Arizona Trail. And luckily there are two gallons with the inscription “AZT hiker – public”. I can’t thank the anonymous Trail Angels enough.
The journey continues in scorching heat. During a photo stop a red ant thinks it has to bite my foot. My foot swells up quite a bit over the next few kilometers and the poison of the Arizona ant torments me permanently. Only after about 20 km I hardly notice the pain anymore, because my ankles hurt much more. I have to think of something. It can’t go on like this for the next 1,140 km. Yes, that’s right. I’ve done 100 miles, that’s 100 miles.
But the last mile to the day’s destination doesn’t want to go by. Every few seconds I look at the clock and despair that only about 100 meters have passed again. The path winds through a cactus garden and feels as if I am walking in circles. I don’t care that the only water source “Twin Tanks” far and wide consists only of a mud hole with lots of cow shit in and around it. What are water filters for? In any case, I can’t take another step. The tent is pitched with a limp, dinner is devoured and then my feet finally have a break again.
First Trail Magic
The next stage promises relief on the water front. To know that running water is guaranteed is like chocolate milk in paradise! That drives you forward. For the first time I use my trekking umbrella to protect myself from the sun. At Highway 83 I find my very first Trail Magic in a supply box: besides gallons of water there is a plastic box full of chip bags, bars, cookies. Time for a break and an entry in the Trail register for chips and water.
It is a good day, because some time later I arrive at the promised running water, the Las Cienegas Creek. Crystal clear it flows there under a few high railway bridges. A good opportunity for a long overdue full body wash. And because it’s already quite late, dinner is cooked on the spot. The Hamburg hikers suddenly show up and do the same to us. A full bath and cooking dinner. Actually they wanted to camp here, but that is prohibited around the Creek. But they don’t want to go much further.
After dinner we saddle up the chickens again and look for a suitable place to camp, which we find a few minutes later on a hill overlooking the railway tracks. Watching trains is funny. If I had known that the trains rush through the night every half hour, I would have looked for something else. And I’m not even woken by the rattling trains. The tent stands in the direction of the signal system and shines right into my face. I wake up as soon as the light turns green and I know: in 5 minutes another train is coming. No more camping at railway tracks. Learned something again.
Packages and Pizza
Completely tired I start the next morning. The hamburgers are no different. But we are all driven by a thought. The thought of pizza and beer in the Colossal Cave, a tourist point where cave tours are offered. The souvenir shop there accepts packages from and for hikers. I had brought my resupply package personally, the hamburgers had had some things sent there. Without a break we hike through the morning and mighty Saguaro cactus fields, which amaze us time and again.
10 o’clock we arrive at Colossal Cave. Luckily the pizza oven is being started. I pick up my package and start packing. The two hamburgers are really unlucky. Two of their packages never arrived. Without filter and food they don’t want to walk further and stop their hike, which should have gone to Oracle, at this point. A whole four hours pass in Colossal Cave, but at some point they have to go on. The daily destination at Rincon Creek is still 10 km away. Sicked by the beer I look for the way back to the AZT, meet a Canadian who also wants to go to Utah and we walk together until the end of the day.
The creek has swollen to a deep, fast flowing river. Because it is so beautiful on the beach-like shore, we decide to take a wet tent due to the threatening condensation and set up camp here. Sitting at the campfire we don’t even notice that Hiker Midnight is long gone before we crawl into our sleeping bags around 11 pm.
– On to part 4 –
[:de]Die nächsten Tage versprechen wieder heiß zu werden. 25 Grad hören sich erstmal nicht wirklich viel an. Gepaart mit keinerlei Schatten und sengender Sonne möchte man sich aber auch nicht vorstellen, wie es denn bei 30 Grad und mehr ist. Sehr dankbar bin ich für die aktuellen Reports zu den Wasserquellen, die auf dem Weg liegen. Eine algige Kuhtränke erscheint mir schon als purer Luxus, denn kleinere Bäche, die vor ein paar Tagen noch als fließende Quelle gemeldet wurden, sind inzwischen nur noch ein Rinnsal oder gar nicht mehr vorhanden. Wirklich verlassen kann man sich auf den Abschnitten 5 und 6 in Süd-Arizona auf keine Quelle. Aber die Hoffnung wandert mit, denn 8 Liter Wasser für alle Fälle mitzuschleppen, habe ich keine Lust. Zumindest einmal wird es echt eng. Mein Wasser ist alle und die letzten potentiellen Wasser-Caches auf den Trail kreuzenden Straßen waren leer. Eine weitere Hinterlandstraße kreuzt den Arizona Trail. Und dort stehen zum Glück zwei Gallonen mit der Aufschrift „AZT hiker – public“. Ich kann den anonymen Trail Angels gar nicht genug danken.
Weiter geht es bei sengender Hitze. Bei einem Fotostopp meint eine rote Ameise, mich in den Fuß beißen zu müssen. Mein Fuß schwillt auf den nächsten Kilometern ordentlich an und das Gift der Arizona-Ameise quält mich nachhaltig. Erst nachdem rund 20 km geschafft sind, merke ich den Schmerz kaum noch, denn meine Knöchel tun mal wieder viel mehr weh. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Das kann nicht die nächsten 1.140 km so weiter gehen. Ja, genau. 100 Meilen und damit 160 km sind schon geschafft.
Der letzte Kilometer zum Tagesziel aber will nicht vergehen. Alle paar Sekunden schaue ich auf die Uhr und verzweifle daran, dass wieder nur etwa 100 Meter vergangen sind. Der Weg schlängelt sich durch einen Kakteengarten und fühlt sich an, als würde ich im Kreis laufen. Dass die einzige Wasserquelle „Twin Tanks“ weit und breit nur aus einem Matschloch mit äußerst viel Kuhkacke drin und drumherum besteht, ist mir völlig wurscht. Wozu gibt es Wasserfilter? Ich kann jedenfalls keinen einzigen Schritt mehr tun. Humpelnd wird das Zelt aufgebaut, das Abendessen verschlungen und dann haben die Füße endlich wieder Pause.
Erste Trail Magic
Die nächste Etappe verspricht Erleichterung an der Wasserfront. Garantiert fließendes Wasser voraus zu wissen, ist wie Schokomilch im Schlaraffenland! Das treibt voran. Zum ersten Mal nutze ich meinen Trekkingschirm, um mich vor der Sonne zu schützen. Am Highway 83 finde ich in einer Supplybox meine allererste Trail Magic: neben reichlich Gallonen an Wasser gibt es eine Plastikkiste randvoll mit Chipstüten, Riegeln, Keksen. Zeit für eine Pause und einen Eintrag im Trail register zu Chips und Wasser.
Es ist ein guter Tag, denn einige Zeit später komme ich am versprochenen Fließwasser an, dem Las Cienegas Creek. Glasklar fließt er da unter ein paar hohen Bahnbrücken entlang. Eine gute Gelegenheit für eine längst überfällige Ganzkörperwäsche. Und weil es schon recht spät ist, wird auch gleich noch das Abendessen vor Ort gekocht. Die Hamburger Wanderer tauchen auf einmal auf und tun es uns gleich. Ein Vollbad und Abendessen kochen. Eigentlich wollten sie hier zelten, aber das ist rund um den Creek verboten. Viel weiter wollen sie aber auch nicht mehr gehen. Nach dem Essen werden also wieder die Hühner gesattelt und ein geeigneter Zeltplatz gesucht.
Den finden wir wenige Minuten später auf einer Anhöhe mit Blick auf die Bahnschienen. Züge beobachten ist doch lustig. Hätte ich gewusst, dass die Züge die ganze Nacht alle halbe Stunde durchrauschen, hätte ich mir wohl doch was anderes gesucht. Dabei werde ich noch nicht mal durch die ratternden Züge geweckt. Das Zelt steht in Richtung der Signalanlage und die leuchtet mir genau ins Gesicht. Ich werde wach, sobald das Licht grün leuchtet und weiß: in 5 Minuten kommt wieder ein Zug. Nie wieder zelten an Bahnschienen. Wieder was gelernt.
Päckchen und Pizza
Völlig unausgeschlafen starte ich in den nächsten Morgen. Den Hamburgern geht es nicht anders. Aber uns alle treibt ein Gedanke voran. Der Gedanke an Pizza und Bier in der Colossal Cave, einem Touristenpunkt, an dem Höhlenführungen angeboten werden. Der dortige Souvenirshop nimmt Pakete von und für Wanderer an. Ich hatte mein Resupply-Paket persönlich vorbei gebracht, die Hamburger hatten sich einiges dorthin schicken lassen. Ohne Pause wandern wir schnellen Schrittes durch den Vormittag und mächtige Saguaro-Kakteen-Felder, die uns ein ums andere Mal zum Staunen bringen.
Gegen 10 Uhr kommen wir bei Colossal Cave an. Zum Glück wird gerade der Pizzaofen angeschmissen. Ich hole mein Paket ab und fange an, einzupacken. Die beiden Hamburger haben richtig Pech. Zwei ihrer Pakete sind nicht angekommen. Ohne Filter und Verpflegung wollen sie nicht weiter laufen und brechen ihre Wanderung, die eigentlich bis Oracle gehen sollte, an diesem Punkt ab. Ganze vier Stunden vergehen in der Colossal Cave, aber irgendwann muss es ja weitergehen. Das Tagesziel am Rincon Creek liegt noch 10 km entfernt. Angeschickert durch das Bier suche ich den Weg zurück zum AZT, treffe eine Kanadierin, die ebenfalls bis Utah gehen will und wir gehen bis zum Ende des Tages zusammen.
Der Creek ist zu einem tiefen, rasch fließenden Fluss angeschwollen. Weil es am strandartigen Ufer so schön ist, beschließen wir, ein nasses Zelt am Morgen durch die drohende Kondensation zu riskieren und schlagen unser Lager hier auf. Am Lagerfeuer sitzend merken wir gar nicht, dass Hiker Midnight lange vorbei ist, bevor wir gegen 23 Uhr in die Schlafsäcke kriechen.
– Weiter zu Part 4 –
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