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[:de]Rim2Rim2Rim – Teil 2: Trail Magic[:]

[:de]Von Anfang an lesen? Hier geht es zu Tag 1


Eingekuschelt im Schlafsack. Naja, nicht ganz. Meinen dicken Daunenschlafsack habe ich nur als Decke über mich gelegt. Es ist 1:45 Uhr nachts und es sind milde 18 Grad am 2. November auf dem Cottonwood Campground. Die Blase drückt und so schäle ich mich aus dem 5-Kilo-Winterzelt, welches in Annahme von deutlich niedrigeren Temperaturen seinen Weg in den Grand Canyon gefunden hat. Das Keb Dome als absoluter Exot in den USA hat hier noch nie jemand gesehen.

Ich schnappe mir meine Taschenlampe und mache mich auf den Weg zur Toilette im Holzhäuschen. Der Mond brettert mit seiner ganzen Kraft von oben herab, so dass ich gar keine künstliche Lichtquelle brauche. Ein so intensives Mondlicht habe ich selten gesehen. Wer immer nur in der Stadt unterwegs ist oder noch nie an einem wirklich dunkeln Ort war, der kann sich nicht vorstellen, wie hell der Vollmond die Landschaft erstrahlen lassen kann. Sterne sehe ich wenige, der Mond ist viel zu dominant. Ich schlendere langsam zum Klo und noch langsamer zurück. Diese Atmosphäre ist einfach einzigartig. Ich stehe nur bekleidet mit meiner Merino-Unterwäsche mitten in der Nacht mitten im Grand Canyon und lasse mir die warme Luft um die Nase wehen und sauge die Silhouetten der Steinformationen um mich herum auf. Völlige Stille. Mehr Freiheit kann ich mir kaum vorstellen. Es fällt mir schwer, wieder ins Zelt zu kriechen, aber ich bin ja nicht zum letzten Mal hier.

Gestrüpp oder nicht?

Obwohl es um 5 Uhr morgens noch dunkel im Canyon ist, wache ich bereits vor dem Weckerklingeln auf. Zum Frühstück gibt es selbstgemachten Porridge und eine Tasse Instantkaffee vom Gaskocher. Um die nächste Nacht nicht wieder auf dem Gruppenplatz schlafen zu müssen, klappere ich noch vorm Aufbruch zum North Rim die Campsites ab auf der Suche nach einer, die heute verlassen wird. Schräg rüber vom Gruppenplatz wird gerade abgebaut und so lasse ich mein Permit in der kleinen Plexiglasbox zur Reservierung zurück in der Hoffnung, es wird beachtet.

Punkt 7 Uhr geht es mit reduziertem Gepäck los. Geplant sind heute mindestens 22 km (11 km jeweils hin und zurück) mit entsprechend guten 1.200 Höhenmeter sowohl auf als auch ab. Gerade mal der Anfang des North Kaibab Trail ab dem Cottonwood Camp ist seicht. Schon bald beginnt der Weg in Serpentinen zu steigen. In der Ferne hört man schon Roaring Springs rauschen, einen eindrucksvollen Wasserfall, der den Anfang des Bright Angel Creek darstellt und die Nordseite des Canyon mit Wasser versorgt. Auf der anderen Flussseite sehe ich schemenhaft den Old Bright Angel Trail. Ein inzwischen wenig begangener, nicht gewarteter und damit verwilderter Trail, der früher mal den Weg vom North Rim hinab ermöglichte. Toll wäre es schon, ihn heute zu gehen. Allerdings würde das einen nicht unerheblichen Umweg und die Unsicherheit bedeuten, sich im Dunkeln durch Gestrüpp wühlen zu müssen, um den Weg zu finden. Mit dem Risiko, ihn nicht zu finden.

 

A Place to die for

Der Weg führt nun eng an der Felswand entlang, während auf der anderen Seite hundertmetertiefe Abgründe darauf warten, unaufmerksame Wanderer zu verschlingen. Die Wahrscheinlichkeit, auch heute noch im Grand Canyon umzukommen, ist nicht gerade gering. Ein falscher Schritt, zu wenig Wasser, Desorientierung, Überanstrengung und Überschätzung sind nur ein paar der Gründe, warum noch immer jedes Jahr etliche Besucher hier umkommen.

Während etliche Steinstufen und weitere Serpentinen immer weiter nach oben führen, hat man das North Rim stets im Blick und der Gedanke schießt mir durch den Kopf: “So weit hoch muss ich heute noch?” Es ist anstrengend, aber die Aussicht und die sich stets ändernde Landschaft treiben mich voran. Über die einzige Brücke des North Rims, die Rainbow Bridge, wechsele ich die Seite über die Schlucht. Nun geht es rechts an der Felswand entlang.

 

Am Supai Tunnel ist das Wasser bereits abgestellt. Zwei ältere Herren kommen gerade von der Nordseite herunter. Vater und Sohn, die in der Phantom Ranch am Colorado River eine Hütte gemietet haben. Sie planen diesen Trip schon ein halbes Leben lang, erzählt der Sohn. Der Weg dorthin ist noch lang, daher verabschieden wir uns wieder relativ rasch voneinander.

In meinem Rucksack habe ich für den Tagestrip eine Jacke, Mütze und Handschuhe. Könnte ja kalt sein, da oben. Bislang ist mir allerdings alles andere als das. Eine Steigung von teilweise 20 % geht es jetzt hinauf und der Untergrund wird zuckersandig. Zwei Schritte vor, einen zurück. Eine Serpentine und noch eine. So viele sind in der Karte gar nicht zu sehen. Irgendwann muss es doch ein Ende haben, irgendwann müssen die Serpentinen doch mal aufhören. Tun sie aber nicht. Rechtsrum, linksrum und wieder von vorn. Steil nach oben. Immer wieder muss ich nun Mikropausen einlegen. Kurz stehenbleiben, Luft holen, Muskeln entspannen, Ausblick genießen. Weiter. Etliche Mikropausen und weitere Serpentinen später erkenne ich zwischen den hohen Nadelbäumen, die den Weg hier säumen, den Ort, an dem ich schon ein paarmal gewesen bin, jedoch noch nie zu Fuß: den North Kaibab Trailhead. Gute fünf Stunden hat der Aufstieg gedauert. Rim-to-Rim ist geschafft und damit nicht nur das. Da die beiden Corridor-Trails teil des Arizona-Trails sind, habe ich eben gerade Passage 38 von 43 erwandert!

 

Trail Magic

Oben angekommen. Und völlig im Eimer. Zu meiner Ernüchterung ist das Wasser am Trailhead tatsächlich schon abgestellt. Der Ranger im Backcountry Office hatte also recht mit seiner Aussage. Auf der Website des Grand Canyon war die Wasserquelle noch als offen deklariert worden. Ein paar hundert Meter weiter soll es aber beim Backcountry Office der Nordseite Wasser geben. Ein paar hundert Meter und einige Höhenmeter zuviel, denn der Rückweg steht ja auch noch an. Ich prüfe den Inhalt meiner Wasserblase. Etwa ein dreiviertel Liter ist noch drin. Eigentlich zu wenig. Aber ich kann einfach die paar Meter mehr nicht mehr gehen.

Ein amerikanisches Ehepaar kommt vom Parkplatz herbei gelaufen. Beide quetschen uns über den Weg aus. Er hat Höhenangst und will wissen, wie oft der Trail am Abgrund entlang geht. Wie viel das wirklich ist, wird mir erst auf dem Rückweg auffallen. Sie bitten mich darum, ein Foto von ihnen aufzunehmen. In dem Moment kommt ein Rudel Rehe aus dem Wald und bedient sich aus der Pfütze, die aus der abgestellten Wasserquelle noch vorhanden ist. Einige Tier kommen dabei sehr nah. Während ich die Tiere beobachte, ringe ich kurz mit mir, spreche das Paar dann aber doch noch einmal an. Ich schildere kurz, wieviel Strecke heute noch ansteht, dass ich mit Wasser hier oben gerechnet hatte und einfach nicht mehr in der Lage bin, den Umweg auf mich nehmen zu wollen. Sofort bieten die beiden ihre Hilfe an. Sie haben im Auto jede Menge Wasserflaschen. Der Mann verschwindet kurz und kommt mit zwei Halb-Liter-Flaschen wieder. Ja, DAS ist Trail Magic, von der soviele Thru-Hiker berichten.

 

Das ist Einsamkeit

Angesichts des Ermüdungsgrades und der zu dieser Jahreszeit früh untergehenden Sonne ist die Entscheidung für oder gegen den Old Bright Angel Trail entdeutig. Zu hoch ist das Risiko, sich zu verlaufen, noch mehr Umwege gehen zu müssen und im schlimmsten Fall im Dunkeln entlang des Canyon zu irren. Übermut ist im Grand Canyon völlig fehl am Platze. Daher geht es mit einem weinenden Auge den Weg zurück, der auch schon hier hoch geführt hatte. Das lachende Auge hingegen freut sich über die neue Perspektive, die der North Kaibab Trail beim Hinabwandern bietet. Und die ist wie so oft atemberaubend.

 

Die Höhenmeter purzeln nur so und kurze Zeit nach Durchqueren des Supai Tunnels sehe ich zwei Personen auf dem Trail. Eine stehend, eine liegend. Es sind Vater und Sohn, die doch heute noch zum Colorado River hinunter wollten. Trotz Trekkingstöcken ist der Vater auf dem Geröll ausgerutscht und hat sich das Bein gebrochen. Ein Wanderer aus einer Gruppe, die mir beim Aufstieg begegnet war, hatte bereits erste Hilfe geleistet, das Bein mithilfe eines Trekkingstocks notdürftig geschient und einen Notruf per Satellitenmessenger abgesetzt. Weder Vater noch Sohn haben geeignete Kommunikationsmittel dabei. Und in ihrer Situation hätte das bedeutet, dass der Sohn den Vater hätte allein lassen müssen, um entweder die ca. 8 km zum Cottonwood Campground hinab oder die anstrengenden 3 km hinauf zum North Rim zu gehen, wo Hilfe womöglich niemand mehr sein würde. Schachmatt. Einsamkeit hat nicht nur positive Seiten.

Genau das ist der Grund, denke ich mir, dass ich mich mit entsprechender Technik ausgerüstet habe. Man kann nie so doof denken, wie es mal kommen kann. Der Mann war auf einem nicht mal kritischen Stück des Weges einfach ausgerutscht und nichts geht mehr. Nach kurzer Versicherung, dass beide noch genug Wasser, Essen und warme Kleidung haben, setze ich meinen Weg fort. Etwa zehn Minuten später höre ich auch schon den Rettungshelikopter durch den Canyon knattern. Nach etlichen Schleifen landet er einige Trailmeter von den beiden entfernt und setzt einen Sanitäter ab, der gleich los eilt. Ich werde also gerade Zeuge, dass das Notfall-Satelliten-System tatsächlich funktioniert und das beruhigt mich ungemein!

Ein neuer Schlafplatz

Der Rest des Rückweges verläuft unspektakulär, also ohne weitere Vorkommnisse außer wiederholten Ooohs und Aaahs über die schönen Ausblicke. Nach immerhin 9 1/2 Stunden finde ich meinen reservierten Zeltplatz…tatsächlich leer vor. Also wird das Zelt ausgeräumt und noch im aufgebauten Zustand einmal vom Gruppenplatz auf das kleine Fleckchen unter einem Cotttonwood Baum, einer Pappelart, die dem Campground ihren Namen gegeben hat. Es ist noch hell und genug Zeit für ein warmes Mahl vom Gaskocher bei Gaskerzenlicht. Feuer ist im Canyon verboten. Das schließt auch Holzkocher ein. Noch während ich genüsslich meine Lasagne aus der Tüte verspeise, geht die Sonne langsam hinter den Felswänden unter und taucht diese auf der gegenüberliegenden Seite in tiefes Rot. Es dauert nicht lange, da erscheinen auch bereits die ersten Sterne am Firmament. Ein Lichtpunkt jedoch kommt mir seltsam vor. Der Blick auf die Karte zeigt, es kommt von der Grand Canyon Lodge am North Rim. Dort oben war ich heute gewesen.

In dreiviertellanger Merinounterhose und Hoody wackel ich einen kleinen Pfad zum Bright Angel Creek für ein wenig Katzenwäsche. Mehr ist auch nicht drin, denn das Wasser ist eiskalt. Bei dagegen 18 Grad lauem Novemberwetter kann sogar die Zelttür beim Schlafen offen bleiben. Mit direktem Blick aufs North Rim schlafe ich pünktlich zur Hiker Midnight noch vor 21 Uhr eingekuschelt und zufrieden über das Erreichte ein.[:]

[:de]Arizona Trail – Stand der Planung. Von Essensverkostung und langen Zöpfen[:]

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Stand Planung 2017 Arizona Trail

Vor ziemlich genau einem Jahr kam ich mit der Schnapsidee um die Ecke, die 1.300 km des Arizona Trail wandern zu wollen. Damals war das noch ein rosa Luftschloss und der Schnaps aus der Idee eher noch eine kleine Traube. Inzwischen ist die zarte Traube jedoch am Reifen und Gedeihen. Am Anfang des Abenteuers stehen viele Fragen. Und wenn eine davon beantwortet ist, kommt gefühlt oder real eine neue dazu. Die Frage, die sich heute stellt: wie steht es denn mit der Planung um den Arizona Trail? Es gibt Tage, da könnte es meinetwegen schon morgen losgehen und an anderen denke ich „Oh Gott, nur noch zwei Jahre Vorbereitung!“ Ich freue mich schon wie ein kleines Kind auf mein großes Vorhaben und bin eifrig am Planen… vielleicht auch manchmal ein bisschen zu viel und zu früh.

 

Die schönste Zeit des Jahres

Antworten auf die Fragen 1 bis 5

arizona cactusAb der nächsten Woche beginne ich meine zweijährige Ansparphase für das dreimonatige Sabbatical, das mir diese Auszeit ermöglicht. Welche Gehaltseinbuße das mit sich bringt, werde ich in einem der nächsten Beiträge zu den geschätzten Kosten der gesamte Aktion mal aufschlüsseln. Ab 01.03.2019 beginnt dann die sogenannte Freizeitphase. Die ersten drei Wochen davon werde ich zur Einstimmung und Organisation der letzten Dinge nutzen, bevor ich Ende März in den Flieger nach Phoenix, Arizona steige. Am 31. März soll es dann auf die erste Etappe des Arizona Trail (AZT) gehen.

Warum genau dann? Obwohl ich nur einen einzigen Bundesstaat durchwandern werde, werden zahlreiche Klimawechsel auf mich warten. Im April herrschen in der Nähe der mexikanischen Grenze um die 30 Grad und hoch in Phoenix sind es auch schon durchschnittlich 25-27 Grad. Zum Wandern fast schon zu warm. Früher starten wäre also eine Überlegung wert, wenn da nicht die Bergregionen und der Grand Canyon wären. Selbst mit einem Start Ende März/Anfang April muss ich noch mit Schnee dort oben rechnen. Und auch, wenn ich meine Ankunft am Grand Canyon erst für Anfang/Mitte Mai plane, kann und wird wahrscheinlich dort am North Rim auf 2.483 m Höhe noch Schnee liegen. Nicht umsonst macht der Nationalpark auf der Nordseite erst am 15. Mai „auf“.

Ende März ist also eigentlich zu spät für einen Aufbruch im Süden und zu früh für die Ankunft im Norden. Aber irgendwas ist ja immer. Das Frühjahr hat aber gegenüber dem Herbst den großen Vorteil, dass in der ohnehin wasserarmen Gegend Flüsse durch die Schneeschmelze noch Wasser führen anstatt schon vollständig ausgetrocknet zu sein.

Welcher Rucksack wird mich begleiten?

Antworten auf die Fragen 12 und 13

Osprey Ariel 65Ganz intensiv habe ich mich mit dem Thema Rucksackbeschaffung auseinander gesetzt, mit dem man für so eine Wanderung ganze Bibliotheken füllen und endlose Diskussionen herbeiführen kann. Von der Größe des Rucksacks bis hin zur Frage, ob man sich nicht am besten selbst einen näht, habe ich so ziemlich alles abgewogen (sprichwörtlich), was man dazu überlegen muss. Wenn ich mir anschaue, was alles in den Rucksack hinein muss (Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kleidung, Kocher, Verpflegung für ca. 8 Tage und 5 Liter Wasser), wird sehr schnell klar, dass ein Tagesrucksack nicht reicht. Da ich nun nicht zu den humanoiden Nähmaschinen gehöre und mir ein Selbstnähen doch zu weit ging, habe mich im Segment um die 55-70 Liter umgeschaut. Bei Damenrucksäcken gibt es eine begrenzte Auswahl und ich hatte mich recht schnell in den Gregory Deva 60 verliebt. Der sah schick aus und bot einige tolle Details, die mich von Grund auf überzeugten. Nur sein Eigengewicht und der Preis waren recht hoch.

Als Berliner habe ich die großartige Möglichkeit, bei Globetrotter und SportScheck solche Trekkingrucksäcke einfach mal gefüllt Probe zu tragen. An mehreren Abenden fand man mich also bei Globetrotter mit einem fetten Rucksack auf dem Rücken. Leider musste ich auch nach dem zweiten Probetragen feststellen: der Deva würde es nicht werden. Er drückte schon direkt nach dem Aufsetzen im unteren Rücken. Wie sollte das dann erst nach 30 km im Gelände sein? Ich probierte Modelle von Tatonka, Deuter und Osprey. Und einer saß so gut, dass ich trotz 17 Kilo Gewicht das Gefühl hatte, kaum etwas zu tragen: der Osprey Ariel 65. Mit rund 240 Euro eine stolze Investition. Aber wie es das Schicksal für mich wollte, wurde das gute Stück kurz vor Weihnachten um 25 % im Preis gesenkt, so dass der Weihnachtsmann zuschlagen konnte und ich ihn am Heilig Abend in wunderschönem Deep Sea Blue unterm Baum wiederfand. Er wird seine Feuerprobe in diesem Jahr beim Fjällräven Classic in Schweden überstehen müssen, bei dem ich mit ähnlichem Gepäck starten werde.

Essen testen – das Leben aus der Tüte

Von Aaah bis Bäh

Verpflegung ist das A und O auf einer Langstreckenwanderung. Die Deckung des täglichen Kalorienbedarfs und Auffüllen der verlorenen Salze und Mineralstoffe ist das eine. Geschmack ist etwas anderes. Nach einem zehnstündigen Wandertag möchte ich nicht ausgehungert und voll Vorfreude auf die wahrscheinlich einzige warme Mahlzeit am Abend feststellen, dass das Essen einfach widerlich ist. In einigen Selbstversuchen habe ich z. B. schon herausgefunden, dass ich mit fischigem Outdooressen so gar nicht kompatibel bin, egal, ob es Lachs oder Rotbarsch ist. Aber auch so manch lecker klingendes Essen wie „Hühnchen TeriYaki“ hat sich für mich persönlich als nicht essbar herausgestellt.

Aus dem Grund bin ich von meiner letzten USA-Reise mit einem halben Koffer voll Outdoor-Nahrung hauptsächlich von Mountain House nach Hause geflogen und teste jetzt in unkritischem Terrain (Mittagspause am Arbeitsplatz – die Kollegen haben schon aufgehört, komisch zu gucken) die Qualität und Schmackhaftigkeit der Gerichte.

 

Damit aber nicht genug. Ich habe mir eine schnuckelige Tabelle angelegt, die auch noch jedes Gericht nach Kalorien pro 100 g und Preis pro Einheit bewertet. So stellt sich dann heraus, dass ein „Luxus-Essen“ wie Hühnchenbrust mit Kartoffelbrei zwar richtig gut aussieht und auch schmeckt (es ist tatsächlich eine komplette Hähnchenbrust enthalten), aber die Kalorienausbeute im Vergleich zu Maccaroni mit Käse bei gleichem Gewicht lächerlich ist und der Preis viel zu hoch. Durchgefallen.

Essen katalogisieren

Warum nicht aus Deutschland mitnehmen?

Natürlich gibt es auch in Deutschland im stationären Einzelhandel und zahlreichen Outdoorshops vergleichbare gefriergetrocknete Gerichte. Meine erste Planung beruhte auch darauf, einen Großteil der Verpflegung hier einzukaufen und mitzunehmen, um diesen organisatorischen Teil schon abgehakt zu haben. Mehrere Tatsachen haben mich dann aber davon überzeugt, dass es cleverer ist, direkt in den USA vor dem Antritt der Wanderung einzukaufen.

  • Das Einfuhrverbot: Rindfleisch und Produkte, die Rindfleisch enthalten dürfen nicht in die USA eingeführt werden. Das habe ich an eigenem Leib erfahren dürfen, als mich der Zoll wegen einer Bifi im Gepäck herausgezogen hatte. Und viele Gerichte enthalten nun mal Rindfleisch.
  • Die Menge: Für die gesamte Wanderung einzukaufen, heißt für etwa 55 Tage Verpflegung zu holen. Da kommt schon allein für die Hauptmahlzeiten ein Gewicht von 11 Kilo zustande. Dazu kommen noch Snacks, Frühstück und Schokolade. Da bleibt kein Spielraum mehr für die Ausrüstung und einen weiteren Koffer möchte ich nicht aufgeben müssen.
  • Der Preis: Der Preisvergleich zeigte mir, dass die Outdoornahrung hier deutlich teurer ist als in den USA. Ein Beispiel: eine Packung Mountain House Spaghetti kostet bei Globetrotter 7,45 €, bei REI.com 8 €. Allerdings ist in der Packung von Globetrotter nur 1 Portion enthalten, in der bei REI aber 2,5 Portionen. Die Spaghetti sind hier also doppelt so teuer wie in den USA. Zudem gibt es bei REI ab 8 gekauften Packungen gefriergetrockneter Nahrung noch 10 % Rabatt. Vor Ort einkaufen lohnt sich also.

Teilprojekt: Lange Haare

Mein passivstes und doch schwer umzusetzendes Projekt: die Haare lang wachsen lassen. Wer mich kennt, denkt wahrscheinlich: “Die sind doch schon lang”. Lang, sag ich euch, ist relativ. Männer können davon sicher ein Lied singen. Aber zurück zum Thema. Im letzten Urlaub habe ich gemerkt, wie furchtbar unpraktisch mittellange Haare sind. Spätestens nach 2 Tagen Wildnis kann man sie von einem heimischen Vogelnest nicht mehr unterscheiden, egal, ob sie zu einem Pferdeschwanz gebunden oder offen gelassen wurden. Es ist ein einziger Knoten. Und da liegt auch die Lösung: Knoten. Besser gesagt, Zopf. Wenn die Dinger ordentlich gebändigt in einem geflochtenen Zopf herumhängen, kann da auch nichts durcheinander geraten. Morgens sieht man so aus wie man abends in den Schlafsack gekrochen ist. Aber dafür braucht es eben angemessen langes Haar.

zopf

Warum das jetzt so schwer sein soll? Nun ja, zum einen habe ich ganz grässlich dünnes, widerspenstiges Haar, was sowieso schon anfällig ist. Jeder Versuch, sie lang wachsen zu lassen, endet früher oder später mit der Schere. Also heißt es ab jetzt Pflegen, Pflegen und nochmal Pflegen, um die Schere zu umgehen. Die Alternative ist nur Glatze. Und das will ja wohl niemand bei mir sehen. Oder doch?

Lesen, lesen, lesen

Zur Vorbereitung gehört selbstverständlich auch eine ausführliche Recherche. Dank Internet gibt es ja immens viele Möglichkeiten, sich über Gott und die Welt zu informieren. Natürlich haben auch schon Leute den Arizona Trail durchgewandert  (die Liste ist übersichtlich) und manch einer hat auch darüber geschrieben (auch Frau Thürmer). Aber ich stecke dann auch ganz gerne mal die Nase in ein Buch, denn im Gegensatz zu Links wird dieses Buch immer da sein, solange es nicht anderweitig abhanden kommt. Dabei sind Bücher, die ganz allgemeine Tips zu leichterem Gepäck, also Ultralight Backpacking bereithalten, Erfahrungsberichte zu anderen amerikanischen Trails, wie man sich als Frau durch die Wildnis schlägt und was das Wandern in Wüsten an Spezialitäten bereit hält. Eine kleine Literaturübersicht gibt es hier:

Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst

Ultralight Backpackin’ Tips: 153 Amazing & Inexpensive Tips for Extremely Lightweight Camping (Englisch)

A Woman’s Guide to the Wild: Your Complete Outdoor Handbook (Englisch)

Trail Life: Ray Jardine’s Lightweight Backpacking (Englisch)

Long-Distance Hiking (Englisch)

Wandern in den USA Gebundene Ausgabe

Laufen. Essen. Schlafen.: Eine Frau, drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis

Your Complete Guide to the Arizona National Scenic Trail (Englisch)

Desert Solitaire: A Season in the Wilderness (Englisch)

 Arizona Trail Literatur1

Und wie gehts weiter?

Damit ist die Planung selbstverständlich noch lange nicht abgeschlossen. Die Auswahl meines Zelts ist fast abgeschlossen, mein Kocher steht auch fest, ebenso ein grober Plan, wie die ersten Tage vor allem organisatorisch ablaufen werden. Aber dazu erzähle ich euch demnächst ein wenig mehr. Es soll ja nicht langweilig werden.

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[:en]Arizona Trail Project – 999 questions for a long-distance hike[:de]Arizona Trail Projekt – 999 offene Fragen für eine Fernwanderung[:]

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Arizona Utah State Line

I made up my mind – I am going to cover the whole distance of the 800 miles of the Arizona Trail – by foot. Some weeks ago, I briefly presented to you the venture of my life´s dream. Since then, this dream matured to: I am going to do it NOW!

Since a project like this needs time for planning and preparation, take the “NOW” as the start of  these preparations.

I chose springtime 2019 as the timeframe to make my dream come true.

More and more it sinks in how much preparation is necessary. All of a sudden, these 2 ½ remaining years don’t seem that long anymore. 1000 questions are crossing my mind, for which I have no answer yet and which are causing headaches.

Today I am going to reveal to you which questions that are. During the next months, I will browse through them and hopefully I will find answers to every single one of them. Today I am taking you with me on the adventure of the preparation for the biggest adventure of my life – yet.

Have a look what’s on my mind.

Maybe you are planning a similar venture and the result of my research is useful for you.

Or maybe you acquire a taste for it and will get the desire to do something like my adventure. Or perhaps you always wanted to do something like that, but you didn´t know where to start.  Or you assert that I am off the track with that.

Well.

Here are the questions which my mind is rummaging in:

  1. When to start?
  2. Which is the best season?
  3. Is it already too warm in April around Mexico?
  4. Is it still too cold up North in May?
  5. Can I expect snow?
  6. When to start timesaving for the sabbatical time?
  7. Which are the best terms for  a sabbatical?
  8. What will my boss say to my plans?
  9. What am I gonna do if the sabbatical is not approved?
  10. Do I have to take the timeout right after the time saving period?
  11. How large has the backpack to be for this three month journey?
  12. Which model to pick?
  13. What kind of tent do I need?
  14. Is a single person tent enough for the luggage?
  15. How much money am I willing to spend on an ultralight tent?
  16. What kind of stove to take with me?
  17. Fueled by propane, gas or wood?
  18. Is there enough wood in Arizona for my solo stove?
  19. Are wood stoves like my Solo Stove permitted on the AZT?
  20. How many pants, shirts, socks and underwear is enough?
  21. Which shoes to wear?
  22. Is one pair enough to cover 800 miles?
  23. Do I buy new shoes on the way?
  24. Which maps (digital, analog, GPS) do I use?
  25. Do I carry the heavy Arizona Trail Guide with all its maps?
  26. Will a navigation app and the signage be enough?
  27. How long am I allowed to stay in the USA?
  28. Which special approvals do I need to stay 4 months?
  29. How do I get to the AZT-Trailhead in the South?
  30. Fly to Tucson or take the bus from Phoenix?
  31. When to book the flight?
  32. Which shuttle to take to the trailhead?
  33. Do I just start walking or do I have to check out somewhere?
  34. How many miles will I walk on the first day?
  35. In how many stages do I split up my trail?
  36. How much food and water do I need for the first stages?
  37. What happens if I don’t find any water?
  38. Where is he first chance to buy food?
  39. Is it permitted to camp along the trail in all stages?
  40. What do I do if someone accosts me inappropriate?
  41. Do I want to walk alone the whole trail or will I be happy about company?
  42. Do I really have to be worried more as a woman than as a man when traveling alone?
  43. Is there cell coverage along the way for emergencies or messages home?
  44. What sim-card do I need for my cell phone?
  45. How many breaks and rests will I allow myself?
  46. When should I plan the stay in Grand Canyon?
  47. Should I plan buffer days for the GC-permit, and if so, how many?
  48. What happens if I don’t get a permit for my planned stage?
  49. Will thru-hikers be preferred for permit in the daily lottery?
  50. What to do If I don’t get a permit at the local office at all?
  51. How many days will I allow myself in the GC?
  52. Staying on the trail or choosing alternatives along the way?
  53. What if I become injured?
  54. What if something poisonous like a rattlesnake bites me?
  55. Will I feel lonely on the trail?
  56. Electronics or pen and paper for conserving my memories?
  57. Where do I get power from for my electronic devices?
  58. Which solar panel would be appropriate?
  59. Will I spend some nights in civilization?
  60. What will happen when I walked the 800 miles?
  61. How am I gonna feel?
  62. How do I get away from the northern end of the trail?
  63. What do I do afterwards?
  64. How hard is the reality / job adjustment?
  65. When do I start the next long distance trail?

Lots and lots of questions with more or less time to answer.

But I have to and will find the answers. The results will not just be a wonderful special and unique journey but also a large FAQ for long distance hikes. Do you have questions in mind? Or can you even answer some of my questions? Write me. I am thankful for every single thought and idea.

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Arizona Utah State Line

Der Entschluss ist gefasst, es geht auf die 1.300 km des Arizona Trail. Zu Fuß. Mein Projekt und großen Lebenstraum hatte ich euch schon einmal kurz vorgestellt. Seit dieser Zeit ist der reine Wunsch gereift zu: ich mache das jetzt. Jetzt ist dabei aber durchaus relativ zu sehen, denn wie jedes Projekt bedarf auch dieses einer gewissen Vorbereitung. Und so habe ich mir das Frühjahr 2019 als den Zeitraum für die Umsetzung meines Vorhabens ausgesucht.

Wieviel Vorbereitung dahinter steckt wird mir immer mehr bewusst, je länger ist darüber nachdenke. Auf einmal scheinen die zweieinhalb Jahre, die bis zum Ernstfall verbleiben gar nicht mehr so lang. 1.000 Fragen fallen mir ein, auf die ich noch keine Antwort weiß und die mir Kopfzerbrechen bereiten. Heute verrate ich euch, welche das sind. In den nächsten Monaten werde ich mich daran entlang hangeln und hoffentlich auf jede Frage eine Antwort finden.

Ich nehme euch hier und heute mit auf meine Vorbereitungs-Abenteuer für das bis dato größte Abenteuer meines Lebens. Schaut, was in meinem Kopf so vor sich geht. Vielleicht plant ihr selbst etwas ähnliches und könnt Nutznießer meiner Recherchen sein. Vielleicht kommt ihr dadurch auch auf den Geschmack und habt Lust, auch genau so etwas zu tun. Vielleicht wolltet ihr das auch schon immer, aber wusstet nicht, wie ihr das anstellen solltet. Oder vielleicht stellt ihr fest, dass ich mich total verzettele. Egal.

Hier sind sie, die Fragen, die mir im Kopf herumschwirren (auf fett hinterlegte Fragen habe ich bereits Antworten gefunden und verlinkt):

  1. Wann genau soll es denn losgehen?
  2. Wann ist die beste Jahreszeit?
  3. Ist es im April in der Nähe von Mexiko schon zu warm?
  4. Ist es im Mai im Norden noch zu kalt?
  5. Muss ich mit Schnee rechnen?
  6. Wann fange ich mein Zeitsparen fürs Sabbatical an?
  7. Welches Sabbatical-Modell nehme ich denn?
  8. Was wird mein Chef dazu sagen?
  9. Was mache ich, wenn das Sabbatical nicht genehmigt wird?
  10. Muss meine Auszeit direkt an die Ansparzeit anschließen?
  11. Was brauche ich noch an Equipment (Stichwort: Ultraleicht)?
  12. Wie groß muss mein Rucksack für eine dreimonatige Wanderung sein?
  13. Welches Modell nehme ich denn?
  14. Was für ein Zelt brauche ich?
  15. Reicht ein 1-Mann-Zelt für das ganze Gepäck?
  16. Wieviel Geld bin ich bereit, für ein Ultraleicht-Zelt auszugeben?
  17. Was für einen Kocher nehme ich?
  18. Gas? Benzin? SoloStove?
  19. Gibt es in Arizona überhaupt genug Holz für meinen Holzkocher?
  20. Ist ein Holzkocher denn auf dem Trail erlaubt?
  21. Wieviele Shirts, Hosen, Socken und Unterwäsche nehme ich mit?
  22. Welche Schuhe ziehe ich an?
  23. Reicht ein Paar für 1.300 km?
  24. Kaufe ich unterwegs neue?
  25. Welches Kartenmaterial brauche?
  26. Schleppe ich den schweren Arizona Trail Guide mit allen Karten mit?
  27. Reicht die App in Kombination mit Beschilderung?
  28. Wie lange darf ich denn in den USA bleiben?
  29. Welche Ausnahmegenehmigungen brauche ich für 4 Monate?
  30. Wie komme ich überhaupt zum Arizona Trailhead im Süden?
  31. Fliege ich direkt nach Tucson oder nach Phoenix und nehme den Bus nach Tucson?
  32. Wann buche ich den Flug?
  33. Welches Shuttle nehme ich zum Startpunkt?
  34. Laufe ich einfach los oder muss ich jemandem Bescheid sagen?
  35. Wieviele Kilometer wandere ich am ersten Tag?
  36. Auf wieviele Etappen teile ich mir persönlich den Trail ein?
  37. Wieviel Essen und Wasser brauche ich für die erste(n) Etappe(n)?
  38. Was ist, wenn ich kein Wasser finde?
  39. Wo finde ich die nächste Möglichkeit, Essen nachzukaufen?
  40. Darf ich eigentlich überall entlang des Trails zelten?
  41. Was mache ich, wenn mich unterwegs jemand anquatscht?
  42. Will ich die ganze Zeit allein wandern oder freue ich mich über Gesellschaft?
  43. Muss ich mir als allein wandernde Frau wirklich mehr Gedanken machen als ein Mann?
  44. Habe ich unterwegs Handyempfang für Notfälle oder Nachrichten nach Hause?
  45. Was für eine Karte brauche ich für mein Handy?
  46. Wieviele Tage Pause möchte ich mir gönnen?
  47. Nach wievielen Tagen sollte ich den Aufenthalt im Grand Canyon planen?
  48. Sollte ich Puffer-Tage bei der Beantragung der Permits eintragen und wenn ja, wieviele?
  49. Was, wenn ich für meinen geplanten Zeitraum kein Permit bekomme?
  50. Werden Thru-Hiker vor Ort bevorzugt?
  51. Was, wenn ich vor Ort kein Permit bekomme?
  52. Wieviele Tage möchte ich mir im Grand Canyon gönnen?
  53. Will ich mich strikt an den Trail halten oder auch mal alternativ wandern?
  54. Was, wenn ich mich verletze?
  55. Was passiert, wenn mich eine Klapperschlange oder sonstiges giftiges Getier beißt?
  56. Werde ich mich unterwegs einsam fühlen?
  57. Nehme ich Elektronik zum Schreiben oder nur Papier und Feder?
  58. Wo kriege ich eigentlich Strom her?
  59. Nehme ich ein Solarladegerät, eine Powerbank, beides oder eine Kombi?
  60. Übernachte ich ab und an auch mal in der Zivilisation?
  61. Was ist, wenn die 1.300 Kilometer vorbei sind?
  62. Wie werde ich mich fühlen?
  63. Wie komme ich vom nördlichen Ende wieder weg?
  64. Was mache ich danach?
  65. Wie schwer wird der Wiedereinstieg in den (Arbeits-)Alltag?
  66. Wann starte ich den nächsten Fernwanderweg?

Viele, viele Fragen für deren Beantwortung mir mal mehr und mal weniger Zeit bleibt. Antworten muss und will ich finden. Am Ende derer steht dann nicht nur eine grandiose einzigartige Reise, sondern auch ein riesiges FAQ für Fernwanderungen.

Fallen Euch weitere Fragen ein? Könnt ihr mir einige meiner Fragen vielleicht sogar beantworten? Schreibt mir! Ich kann jeden Gedanken gebrauchen.

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[:en]Some day, I will hike the Arizona Trail – about the fulfillment of my life’s dream[:de]Wenn ich groß bin, wandere ich den Arizona Trail – die Erfüllung eines Lebenstraums[:]

[:en]Arizona Trail title1

Perhaps you already have found the donation button on my blog. Some bloggers have it asking their readers for a donation for a cup of coffee as a support for the website. My piggybank should fill up for something else than coffee: for my life’s dream to come true. But why are donations necessary for that?

It is no secret, that I live for hiking. But unfortunately I experience this wonderful feeling of freedom for brief time on vacation.

On both of my US-Vacations I got to know a region which is constantly fascinating me – the Colorado Plateau, a rectangle in the states of Utah, Colorado, New Mexico and Arizona.

In Arizona in the Grand Canyon you can find the Horseshoe mesa, my most favorite place on earth.

horseshoe mesa at night2

The Grand Canyon put this cliché-like spell on me. And it is not (just) its tremendous dimension you can gaze at from the rim. It is more experiencing the inside, the hostile climate down there. That’s what fascinates me about it. The silence and darkness, far away from any artificial source of light and noise, with the milky way clear and bright above you.

But why the Arizona Trail?

There are lots of famous trails like the Camino de Santiago in Spain or the Appalachian trail on the east coast of the United States.

But my affection with the Grand Canyon is one of the reasons why I want to hike the Arizona National Scenic Trail. It has to be this trail with its many deserts, its steep cliffs, forests, rattlesnakes, its lack of water, its blazing heat and chilled frost – this trail which forces you to cross the Grand Canyon.

It leads 1300 km (800 miles) through the State of Arizona. From the US-Border of Mexico to the State Line of Utah. That is the hiking distance from Berlin to Nice.

Arizona Trail Bucksin Passage

The Arizona Trail is a feast of nature. Meager deserts stretch out for miles and all of a sudden change to pine forests. Grasslands rise and disappear behind the next mountain. Rarely lakes reach to the trail and give you a deceptive security, due to the constant lack of water.

Canyons open up in front of you and close behind you. In the same time of the year, at its lowest point, the heat will make your sweat run, while you might get snow on the mountain tops or at the North Rim.

The trail is split in 43 sections, each approximately 30 km (18.6 miles) long. Basically you could get over with it in about one and a half month. But due the cumulated altitude difference of about 22.500 m (73800 ft.) and possible snow it is illusive to hike EVERY day for about 18.6 km. More realistic are 12.5 km. And there going to be places where I just want to stay for a day or two to experience and absorb this grand landscape.

The Challenges

Tent, Clothes, outdoor-food, stove, sleeping bag, camping mat, at least 4 liters of water, water filter and the little bits and pieces have to be carried. That adds up to about 15 kg (33 lb.) on the back. Each day hike, set up the tent, make a fire, cook food, eat, sleep, put down the tent, hike. Hiking in bad and good weather, probably all by myself, looking every day for a new water source, which one can’t take for granted.

Hiking Food

Hoping that I don’t step on a rattlesnake or get bitten by a coyote. With the vultures on standby in the sky. Hoping that no poisonous spider crawls into my sleeping bag. All these challenges belong to this great adventure. But the biggest challenge is the time, this adventure takes.

Assuming 12.5 miles hiking per day, it will already take 65 days to hike through. Adding the days to get there and back home as well as some buffer days for rest and unforeseen events it will take me at least two and a half months. I don’t have that much annual vacation. Even with some overtime days there will be still lots of days of unpaid leave.  Not to mention the costs to keep things running at home as well as the costs on site.

Now you know the biggest challenge, which makes it hard to accomplish such a project. And that’s the reason for the donation button, my virtual piggybank, my “thank-you-box”, to get support for this time. You could say that each donation are some meters or feet covered at the Arizona Trail. I want to fulfill this dream when I am 40 years old. The desire for that is endless. I would rather gear up and hop on a plane to start hiking today instead of tomorrow.

Let’s see how much ground I get covered by your donations. I will be grateful for every Penny. You will accompany me, when I get there. 2018 2019 on the Arizona Trail!

Arizona Trail Carola Keßler[:de]Arizona Trail title1

 

Ihr habt ihn vielleicht schon gesehen, den Spenden-Button auf meiner Seite. Einige Blogger haben ihn und bitten damit um eine kleine Unterstützung für ihre Seite, quasi als “Kaffeekasse”. Mein digitales Sparschwein soll sich für einen anderen Zweck als koffeinhaltiges Heißgetränk füllen: die Erfüllung eines Lebenstraums! Aber warum und wieso sind dafür Spenden notwendig?

Es ist kein Geheimnis, dass ich für mein Leben gern wandere. Leider lässt sich dieses wunderbare Freiheitsgefühl, was ich dabei verspüre, immer nur kurzzeitig, nämlich im Urlaub erleben. Während meiner zwei USA-Urlaube habe ich eine Gegend kennengelernt, die mich unbeschreiblich in den Bann gezogen hat: das Rechteck, welches die vier Staaten Utah, Colorado, New Mexiko und Arizona bilden. In letzterem liegt der für mich persönlich schönste Ort auf Erden: die Horseshoe Mesa im Grand Canyon.

Copyright: National Park Service

Copyright: National Park Service

horseshoe mesa at night2

Überhaupt hat mich der Grand Canyon in seinen so klischeehaften Bann gezogen. Nicht einmal nur diese unglaubliche Größe von oben zu bestaunen. Vielmehr das Erleben des Inneren, des lebensfeindlichen Klimas dort unten. Das ist es, was für mich die Faszination ausmacht. Die unfassbare Stille und Dunkelheit, fernab jeglicher Lichtquellen, die Milchstraße klar und deutlich über Dir.

Warum ausgerechnet der Arizona Trail?

Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich genau diesen Trail wandern will: den Arizona National Scenic Trail. Nicht den Jakobsweg in Spanien, nicht den Appalachian Trail an der Ostküste der USA. Nein. Diesen hier will ich wandern. Diesen mit seinen vielen Wüsten und steilen Felswänden, Wäldern, Klapperschlangen und Wasserarmut, sengender Hitze und klirrender Kälte. Diesen, der in einer Passage die Durchquerung des Grand Canyon abverlangt.

Arizona Trail Bucksin Passage 2

1.300 km führt er durch den Bundesstaat Arizona. Von der Grenze Mexikos bis zur Grenze Utahs. Das ist so weit wie von Berlin nach Nizza zu wandern! Der Arizona Trail ist ein Feuerwerk der Landschaften. Karge Wüsten erstrecken sich kilometerweit und wandeln sich plötzlich in Kiefernwälder. Graslandschaften erwachsen und verschwinden nach der Überquerung des nächsten Berges wieder. Kleine und große Seen säumen selten den Weg, geben trügerische Sicherheit angesichts der sonstigen Wasserknappheit. Canyons öffnen sich vor und schließen sich wieder hinter dir. An deren tiefsten Punkten läuft dir der Schweiß vor Hitze nur so runter, während dir auf den Bergspitzen oder der Nordseite des Grand Canyon zur selben Jahreszeit sogar Schnee begegnen kann.

Der Trail ist in 43 Etappen aufgeteilt, von denen jede folglich im Schnitt 30 km lang ist. Im Prinzip wäre man also nach anderthalb Monaten durch mit der Nummer. Aber nicht nur angesichts der kumulierten 22.500 Höhenmeter und des teilweise zu erwartenden Schnees ist es wohl illusorisch, jeden, aber wirklich JEDEN Tag 30 km zu wandern. Realistisch sind eher 20 km pro Tag. Und es wird Orte geben, wo ich nicht weg will. Wo ich mindestens einen Tag innehalten und diese grandiose Landschaft erleben und aufsaugen will.

Arizona Trail Bucksin Passage

Die Herausforderungen

Zelt, Kleidung, Trekking-Essen, Kocher, Schlafsack, Isomatte, 4 Liter Wasser minimum, Wasserfilter und Kleinkram mitschleppen. Also etwa 15 Kilo auf dem Rücken. Jeden Tag. Jeden Tag Zelt aufbauen, Feuerchen machen, essen, schlafen, Zelt abbauen, weiter. Bei Wind und Wetter. Höchstwahrscheinlich alleine. Jeden Tag aufs neue eine Wasserquelle finden, was nicht selbstverständlich ist.

Hiking Food

Hoffen, dass man nicht auf eine Klapperschlange tritt oder vom Kojoten angefressen wird. Dass die Geier sich nicht schon ihr Lätzchen umbinden und keine giftige Spinne in den Schlafsack krabbelt.

Na klar. Das sind alles Dinge, die dazu gehören. Die größte Herausforderung ist aber wohl die Zeit, die das Abenteuer in Anspruch nehmen wird. Bei angenommenen 20 km pro Tag sind das bereits 65 Tage. An- und Abreise ausgenommen. Wenn ich noch 10 Puffertage für Unvorhergesehenes oder Pausentage hinzurechne, bin ich schon zweieinhalb Monate unterwegs. Soviel Jahresurlaub habe ich leider nicht. Selbst wenn ich ein paar Überstunden anspare, was im öffentlichen Dienst schon tarifvertraglich schwierig ist, bleibt immer noch ein Kontingent an Tagen, das auf unbezahlten Urlaub hinausläuft. Mal abgesehen von den laufenden Kosten, die zu Hause ja trotzdem anfallen, kommen auch die vor Ort hinzu.

Das ist also genau die Herausforderung, die solch ein “Projekt” so schwierig macht. Und das ist es, was meine “Kaffeekasse” ist: eine Unterstützung für genau diese Zeit. Man könnte sagen, jede noch so kleine Spende ist ein weiterer Meter, den ich auf dem Arizona Trail laufen können werde.

Mit 40 möchte ich mir diesen Traum erfüllen. Die Sehnsucht danach ist schier grenzenlos. Wenn ich könnte, würde ich mich lieber heute als morgen mit Sack und Pack ins Flugzeug setzen und die 1.300 km antreten. Mal sehen, wieviele Meter ich bis dahin zusammen bekomme. Ihr werdet mich begleiten. 2018 2019 auf dem Arizona Trail!

Die ersten Schritte meiner Planung gibt es hier:

1) 999 Fragen zu einer Langstreckenwanderung
2) Einfach mal ein paar Monate raus – mit dem Sabbatical zum Arizona Trail
3) Stand der Planung. Von Essensverkostung und langen Zöpfen

Arizona Trail Carola Keßler

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