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[:de]Traumhaftes Alpenvorland: Mountainbiken für Anfänger – Das geht ja doch! [:]

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Ein wenig mulmig war mir ja schon gewesen, als ich mich im Januar für meine erste Mountainbike-Tour angemeldet hatte. Mulmig deswegen, weil ich eigentlich vorher noch eine Technik-Schulung machen wollte, die aber leider ausgebucht war. Zudem war die Tour hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads beschrieben mit “Für Teilnehmer geeignet, die diese Sportart schon etwas kennen, körperlich belastbar sind und gern ihre Fähigkeiten vertiefen wollen.” Von Vertiefen konnte bei mir keine Rede sein. Ich hatte noch nie auf einem Drahtesel fürs Gelände gesessen. Aber die geplanten 40 km sollten ausreichen, das zu lernen.

Durch das traumhafte Alpenvorland ab Oberammergau war die Tour geplant. Da denkt man sich sonniges Frühlings-/Sommerwetter, Sonnenstrahlen auf dem Gesicht und blühende Wiesen. Genau dafür hatte ich mich auch ausgestattet: bunt, kurzes Shirt, kurze Hose. Ach ja, die Hose. Die hatte ich mir für die Tour ausgeliehen. Ihr könnt euch vielleicht meine Überraschung vorstellen, als ich, die noch nie Radfahrkleidung anhatte, auf die riesige “Slipeinlage” stieß, die die empfindlichen Körperteile vor Stößen schützen soll. Praktisch, aber höchst ungewohnt.

Am Morgen der Tour hatte das Wetter aber anscheinend vergessen, dass Sommer ist. Es schüttete, was der Himmel her gab. Und warm war es auch nicht wirklich. Also zog ich eben meine Regenlaufjacke mit wasserdichten Schuhen an und dazu mit nicht angemessenem Optimismus die kurze Radhose. Weil die so schön gepolstert war. Als ich dann so vor dem Tourenguide stand, überzeugte er mich nach ein paar Minuten aber doch, dass mein Outfit wohl doch nicht so passend war. Also watschelte ich zum Gipfeltreffen-Zelt und holte mir eine lange wasserdichte Radhose – ohne Polsterung. Mein Leih-Mountainbike gab es gleich nebenan. Eine höchst alternative Form des Schützens vor Wasser lernte ich noch dazu: Füße in Gefrierbeutel, die dick mit Tape um die Fesseln kleben und ab in die Schuhe. Sah nicht schön aus, aber dicht war das sicher. Ich verzichtete und vertraute auf meine wasserdichten Schuhe.

Nur sechs Leute trotzten dem Regen heute, dazu kamen drei Guides. Kein so schlechtes Verhältnis für uns Teilnehmer. Kurz nach halb 10 machten wir uns auf in den Regen. Wie ich mich auf den ersten Metern auf meinem Moutainbike ohne Vorkenntnisse fühlte? Klasse! Es lief richtig gut. Schalten, Lenken, Fahren… das geht, wenn man kein völliger Radfahranfänger ist. Schalten ist im Übrigen DER Geheimtip für bergiges Gelände. Wer in der Stadt schaltfaul ist, wird hier dazu erzogen, sonst geht es keinen Berg hinauf. Einige Anstiege waren dann aber doch so steil, dass selbst der kleinste Gang nicht half und das Radl geschoben werden wollte. Wer sein Rad liebt, der schiebt.

Ziemlich baff war ich, als eine ältere Teilnehmerin völlig gelassen und unbeeindruckt den Berg an mir vorbei hoch fuhr, während ich mühsam schob. Erst einige Kilometer später stellte ich fest, dass sie ein Elektrobike mit Motor fuhr. Cheater!

Die Route führte uns durch kleine Dörfer, über Felder, durch Matsch und Wälder. Kühe standen auf unserem Weg und schauten uns bedröppelt an. Eine versteckte sich im Busch vor dem Regen. Nach etwa 20 km machten wir eine Pause an einer kleinen Kapelle mit Blick auf das Dörfchen Bad Bayersoien. Die geplante Einkehr wurde von den Teilnehmern einstimmig abgewählt. Keiner hatte Lust, in den komplett nassen Klamotten irgendwo zu sitzen. Die Bewegung war das einzige, was noch warm hielt. Eine Bifi und einen Energieriegel später ging es daher weiter.

Mein klassisches MTB tauschte ich für die letzten Kilometer mal aus Neugier gegen eins der eBikes. Auf dem ersten Kilometer kam ich damit ja mal gar nicht klar. Die Schaltung war komisch, der Motor sowieso. Wahrscheinlich lag es aber auch daran, dass ich mich innerlich gegen die Technik wehrte. Ich wollte das ja alles mit eigener Muskelkraft schaffen. Irgendwann platzte der Knoten und manchmal, aber nur selten schaltete ich die kleinste Stufe des Motors hinzu, wenn es bergauf ging. Zumindest einmal musste ich aber auch noch den “Turbomode” ausprobieren. Mein lieber Schwan, ging das ab! Mit 25 km/ und 75 Nm-Unterstützung flitzte ich an allen anderen den schier endlosen Berg hoch. Ok. Das war schon geil. Aber trotzdem. Ich brauch das nicht. Dann trainiere ich halt so lange, bis ich den Berg alleine hoch komme.

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Der Regen legte gegen Ende noch mal zu. Dass das überhaupt möglich war! Meine wasserdichten Schuhe waren inzwischen komplett durchgeweicht und quietschten als hätte ich Frösche in den Socken. Mein Hintern war schlammig-matschig, so ein Mountainbike hat ja keine Schutzbleche. Aber das war inzwischen auch schon alles egal. Hauptsache kontinuierliche Bewegung, um nicht auszukühlen. Eine heiße Dusche würde mich ja bedauerlicherweise nicht erwarten, da ich aus der Unterkunft in Oberammergau schon ausgecheckt hatte. Doofe Idee, aber nicht zu ändern.

Nach etwa 36 km kamen wir wieder am Startort an. Die besonderes schlammigen Passagen hatten die Guides ausgelassen. Schade eigentlich. Die Tour hatte mir richtig viel Spaß gemacht. Ich hatte schon immer befürchtet, dass ich Mountainbiken lieben würde, aber nun weiß ich es. Solche dicken Räder geben ordentlich Sicherheit und Unterstützung im Gelände. Sicherlich muss ich noch lernen, wie das Rad sich in verschiedenen Situationen verhält. Aber dafür brauche ich genau das: ein Mountainbike. Oh oh!

Abschließend gibt es die Tour hier noch in bewegten Bildern…

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[:de]INTERSPORT Gipfeltreffen – Ein Spielplatz für Outdoorliebhaber[:]

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Ich grüße euch ganz aktuell aus Oberammergau – und zwar direkt vom INTERSPORT Gipfeltreffen. Seit Mittwoch haben sich hier im malerischen Ammertal hunderte von Outdoor-Fans versammelt, um beim größten Outdoor-Test-Event Europas die neuesten Produkte von namhaften Marken anzusehen und auch gleich in der Praxis zu testen.

Willkommensabend

Zum zweiten Mal findet dieses Spektakel nun in Oberammergau statt, zum zwölften Mal insgesamt. Ich bin jedoch als „Ersttäter“ hergekommen. Meine Teilnahme hatte ich mir im letzten Jahr verdient, als McKINLEY Tester für das hauseigene Equipment suchte. Der/die eifrigste Tester/in sollte die Möglichkeit erhalten, beim INTERSPORT Gipfeltreffen dabei sein zu dürfen. Ganz kurz vor meinem Urlaub erreichte mich das Testpaket und so konnte ich Kleidung, Rucksack, Schuhe und Stirnlampe in die Berge der Rocky Mountains und Tiefen des Grand Canyons schleppen und ausgiebig testen. Mein Fleiß wurde belohnt und nun bin ich hier, beim Gipfeltreffen.

Ein unglaublich abwechslungsreiches Programm hat sich INTERSPORT für die Teilnehmer einfallen lassen. Von kleineren Wanderungen über Mountainbiketouren, Planschen beim Canyoning bis hin zu Gipfelbesteigungen und Klettersteigen ist alles dabei, was das Outdoorherz begehrt. Da die Zeit leider vom 14.6.-19.6. begrenzt ist, musste ich mich entscheiden, auch wenn ich gern viel mehr bis alles mitgemacht hätte.

Leider war im Januar schon die Mountainbike-Technikschule für den ersten Tag ausgebucht und ebenso meine Zweit- und Drittwahl (Kräuterwanderung und GPS-Workshop). Daher blieb der Tag der Anreise nun zum Stöbern im „Basislager“ und Genießen von Oberammergau. Erfolgreich buchen konnte ich aber mein persönliches Highlight: die 2-Tageswanderung durch die Ammergauer Alpen.

Am Mittwoch Abend wurden wir Teilnehmer erstmal auf ganz besondere Art und Weise begrüßt. Im berühmten Passionstheater, in dem seit 1634 alle 10 Jahre das Passionsspiel von den Einwohnern Oberammergaus aufgeführt wird (als Dank für die Errettung aus der Pestepidemie 1633), trafen wir uns mit dem Orga-Team und dem Bürgermeister Oberammergaus höchstpersönlich. Christian Stückl, seines Zeichens Passionsspieler, nahm uns mit vollem Elan und Enthusiasmus mit in die Geschichte des Passionsspiels.

Gipfeltreffen Passionstheater

2-Tageswanderung durch die Ammergauer Alpen – eine Sneak Preview

Outdoorleben hat wenig mit Ausschlafen zu tun. So viel gilt es zu erleben und zu entdecken. Aber das war nicht der einzige Grund, warum am Donnerstag schon um 6:15 Uhr der Wecker klingelte. Es war ja noch ein beachtliches Stück zum Startpunkt zu fahren. Das Wetter war – wie schon am Vortag – leidlich. Aber bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter…

In Füssen ging es mit der Seilbahn erstmal nach oben zum Tegelberghaus. Dort begann dann unser Abenteuer durch die Ammergauer Alpen. 27 km Strecke mit 2.000 positiven Höhenmeter und 2.450 m Abstieg wollten in zwei Tagen bezwungen werden. Um sich von den Strapazen einer Wanderung dieser Art inklusive Schneefeld zu erholen und die wunderbaren Eindrücke  zu verarbeiten und zu teilen, konnte ich zum allerersten Mal überhaupt in einer Hütte in den Bergen die Nacht verbringen. Welch wunderbare Ruhe und grandiose Aussicht.

Der zweite Tag war dann schon der Tag des Abstiegs, aber nicht weniger spektakulär. Denn zu Beginn ging es noch einmal ordentlich bergauf zum Bäckenalmsattel und der Weitalpspitze, gefolgt von einer weiteren herzklopfenbringenden Gratwanderung hinunter zur Ammerwald-Alm. Ich bin jetzt erstmal ganz gut erschöpft und reif für die Dusche. Mehr zu dieser unfassbar schönen Tour mit Bildern, die das Erlebnis nur andeuten können, gibt es dann im Bericht dazu.

Weitalpspitz

Was steht noch so an?

Heute abend hoffe ich noch auf Fledermausbegegnungen bei der Nachtwanderung. Die sagenumwobende Kofelhexe soll diese Tour zumindest in Gestalt von Erzählungen begleiten. Ich hoffe, sie verscheucht Batman nicht.

Morgen früh geht es zum Canyoning am Plansee, also rüber nach Österreich. 5-6 m hohe Sprünge in die natürlichen Pools der Stuibenfälle warten auf mich. Der Höhepunkt soll aber die 30 m Abseilstrecke entlang des Wasserfalls sein. Ich bin schon super gespannt. Zwar habe ich schon einmal Canyoning in Österreich gemacht, aber ich glaube, hier wartet ein neues Level auf mich.

Den Abschluss bildet für am Sonntag die Mountainbike-Tour durchs traumhafte Alpenvorland. Da ich noch nie auf einem Mountainbike gesessen habe, wollte ich extra die Technikschule vorschieben, die ja leider ausgebucht war. Mal sehen, ob ich das trotzdem packe. So schwer kann das doch nicht sein. Oder?

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