Tag Archives: Frostwiesenlauf

[:de]2018 – The Best Is Yet To Come[:]

[:de]Seit 2013 war jedes Jahr voll mit Laufwettkämpfen. Der Urlaub wurde um die Termine herum geplant und bereits im Winter ein fester Trainingsplan verfolgt. 2018 ist das alles ein wenig anders.

Gerade mal fünf Laufveranstaltungen finden sich derzeit in meiner Wettkampfplanung für ganze Jahr. Dabei wird es sicher nicht bleiben, aber in den Vorjahren hatte ich schon im Januar meist die doppelte Anzahl geplant. In meine finale Auswahl geschafft haben es bislang der immerschöne Frostwiesenlauf Mitte Februar mit geschmeidigen 10 km und dem letzten Glühwein der Saison, voraussichtlich ein Halbmarathon beim Spreewaldmarathon entlang des Kuchenbuffets, der Rennsteiglauf als Must-Run, Sachsentrail mit ambitionierten 34,4 km (der letzte fiel ja leider wegen Ermüdungsbruch aus) und erstmalig der Berlin-Marathon. Eventuell auch nochmal der Kristalllauf, um die Steinsammlung zu vergrößern.

 

Damit ist der Kalender aber alles andere als leer. Dazwischen reihen sich offizielle Wanderveranstaltungen von 50-100 km wie die Berliner Polarnacht diese Woche, der Winter-Ostseeweg und der Dodentocht und zu Ostern werde ich mit einer ganzen Horde wieder Marathon-Paddeln für mein Gurkenglas. Privat organisiert geht es noch im Januar für 35 km an die Ostsee nach Usedom und der Harzer-Hexenstieg mit seinen 100 km und etlichen Höhenmetern steht Ende April auf dem Plan. Langweilig wird es also keinesfalls.

 

Heiß, kalt, Regen

Die ganz großen persönlichen Highlights werden dies Jahr allerdings in meinen Urlauben aufgefahren. Im März geht es für einige Tage nach Florida. Auf dem Ocean-to-Lake-Trail wartet ein gänzlich anderes Klima und Vegetation auf mich, als ich es sonst so gewöhnt bin. Sümpfe, Alligatoren und sattes Grün erwarten mich auf den etwa 100 km zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Lake Okeechobee. Und wo ich es am wenigsten erwartet hätte, finde ich mich hier mitten in der Jagdsaison wieder. Es ist Frühlings-Truthahn-Saison. Hoffen wir mal, dass ich mich dann doch optisch ausreichend von einem Truthahn unterscheide.

 

Im April habe ich das unglaubliche Glück, einer von 20 Teilnehmern beim Fjällräven Polar sein zu dürfen. In einem langwierigen und anstrengenden Bewerbungsverfahren habe ich die Jury erfolgreich davon überzeugen können, mich als zweite Person aus Deutschland/ Österreich/Schweiz neben der nach Stimmen Erstplatzierten mitzunehmen. Wohin? Es geht in die arktische Wildnis, wo ich mit einem eigenen Hundeschlitten 300 km von Nordnorwegen nach Nordschweden düse. Dass das richtig harte Arbeit wird, lassen zahlreiche Berichte von früheren Teilnehmern erahnen. Aber nicht umsonst bezeichnen es viele als das Abenteuer des Lebens.

 

Etwas bodenständiger wird es dann im Juni. Ein Trekkingurlaub (auch) als Vorbereitung auf den Arizona Trail darf es sein. Für schlappe 60 € hin und zurück geht es nach Schottland und dort von Milngavie nach Fort William über den West Highland Way. Wenn es das Wetter erlaubt, kommt ein kleiner Umweg über den höchsten Berg Schottlands und Groß-Britanniens dazu: der Aufstieg zum Ben Nevis. Ganz sicher geht es dann aber noch ein Stück weiter Richtung Glenfinnan, um der wundervollen Kulisse beizuwohnen, wenn der “Harry Potter-Zug” dort die berühmte Kurve entlang fährt. Etwa 200 km Fußmarsch warten dort in 11 Tagen. Und dann ist erst Mitte Juni…

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[:de]15. Frostwiesenlauf – Ein kleines Jubiläum der Extrakälte[:]

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Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Glühwein am Verpflegungspunkt, Schmalzschnitten im Ziel, Berliner/Pfannkuchen unterwegs, dazu noch eine wunderschöne Medaille und super Stimmung. Moment. Das sind schon fünf Dinge. Egal. Der Frostwiesenlauf hat einfach so viel zu bieten, dass ich auch im dritten Jahr in Folge den weiten Weg auf mich genommen habe, von Berlin in den Spreewald zu fahren. Schon im November hatte ich mich für schlappe 8 € für die 10 km gemeldet – irgendwie aus Gewohnheit. Dabei hätten für die Marathonvorbereitung 20 km viel besser gepasst. Bis kurz vor dem Event war ich auch noch drauf an dran, mich zum ersten Mal in meinem Läuferleben hoch statt runter zu melden. Aber da machte mir mal wieder meine Gesundheit einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Du? Heute? 20 km? Nee, nee. Wir bleiben mal schön bei 10 km. Na gut. Half ja nichts. Und besser kurz als gar nicht dabei sein.

Das Thermometer bestätigte den Charakter des Laufs: mit -3 Grad war es verdammt frostig. Nachdem ich gute 15 Minuten an der Saunatoilette im Freien gefroren hatte, verharrte ich bis fünf Minuten vor Start in der Umkleide. Die war letztes Jahr eigentlich nur für die Frauen gewesen, die Männer hatten die Feuerwehr. Irgendwie hatten sich diesjahr aber auch die Jungs hinein gemischt. So what. Die Umkleide war es auch, in der ich wieder die vorbereiteten Schmalzschnitten und diverse Töpfchen Unverstrichenes mit (genau) Speck fand.

Kurz vor dem Startschuss zitterten wir raus in die Kälte. Das Edelschwein Gabi zog mich dann aber doch nochmal in seinen Bann und machte mir schöne Augen, bevor ich mich in die Menge begab, die mich wie ein Pinguinrudel wärmen sollte. Durch Facebook, die Wanderungen, Lauftreffs und die Läufergemeinde an sich fand ich so einige bekannte Gesichter wieder. Alle froren. Aber viele hatten sich tatsächlich die langen Strecken vorgenommen, 20 oder sogar 30 km. Sportlich fand ich den Zielschluss nach nur drei Stunden – auch für die 30 km. Ungewöhnlich eigentlich für einen Lauf, der ohne Zeitmessung durchgeführt wird.

Um 11 Uhr wuselten wir los, rannten uns warm. Die Hände, die am Anfang noch eisig waren, tauten langsam auf. Ein Kilometer flog, dann der nächste. Die Strecke kannte ich ja langsam schon auswendig. Irgendwann brabbelte eine kleine Läufergruppe ziemlich laut und ziemlich nah hinter mir über die neuesten Entwicklungen in den USA. Ich musste mich einfach umdrehen. So richtig konnte ich nicht fassen, was ich da sah. Einer der Läufer lief oben ohne. Und zwar komplett ohne! Bei Minusgraden. Dass das mindestens seiner Haut gar nicht gefiel, sah man schon daran, dass sie eine schöne tomatenrote Farbe angenommen hatte. Muss ich noch hinzufügen, dass er auch nur in Shorts lief? Manche Leute…

Nach 5 km ging es auf den Deich… oder daneben. Ich erwartete 2 km fiesen Gegenwind, der einem die Tränen zu Eiszapfen gefrieren lässt. Aber zum ersten Mal seit meiner Gedenken an den Frostwiesenlauf war zumindest der Windgott uns gnädig und gönnte uns Rückenwind. Wahrscheinlich konnte ich deswegen den Glühwein erst riechen, als ich den Becher nach gut 7 km direkt unter meiner Nase hielt. Hmmm. Die letzten Reste der Wintersaison. Frisch aus dem Gurkenfass. Zum Glühwein gab es  – selbstverständlich – Spreewälder Gürkchen mit Schokolade, Salzbrezeln, Rosinen, Müsliriegeln und Pfannkuchen (von Silvester?). Pfannkuchen gehen immer.

Am Ende war ich 14 Minuten langsamer als im Vorjahr. Vierzehn! Aber ich hatte meinem lieben Trainer ja auch versprochen, es ruhig anzugehen. Und das habe ich. Noch nie hatte ich so einen entspannten Frostwiesenlauf. Und wozu auch die Hektik? Die Zeit misst sowieso niemand außer man selbst und Glühwein gibt es auch für die letzten noch genug. Mein Panik, die Schmalzstullen (tierische Fette auf Kohlenhydraten) könnten alle sein, war ebenso völlig grundlos gewesen. Vielleicht und wahrscheinlich sollte man den Frostwiesenlauf tatsächlich immer so angehen: zeitlos.

Die versprochene Medaille ist übrigens wirklich großartig gelungen. Bei einigen fielen wohl die blauen Sterne heraus, meiner saß aber bombenfest. Gerüchte besagen, es solle in den nächsten zwei Jahren Ergänzungsmedaillen geben, die man über den Stern verbinden und zu einer großen Medaille zusammen klipsen könne. Ich werde das dann wohl mal in Jahr 4 verifizieren müssen…

medaille frostwiesenlauf 2017

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[:de]Frostwiesenlauf 2016 – Wo die Anchovis auf Feldern wachsen[:]

[:de]frostwiesenlauf2016 titel

Endlich! Endlich wieder Wettkampfzeit. Was hatte ich mich auf diesen Tag gefreut. So sehr, dass ich tatsächlich im Mai 2015, als ich mich anmeldete, die Erste und Einzige war, die in der Meldeliste stand. Die Durststrecke seit dem letzten Lauf im November im Tropical Islands endete hier und heute am 07. Februar 2016. Apropos Durststrecke: auch diesjahr sollte es wieder Glühwein an den Verpflegungspunkten geben.

Um 8:45 Uhr brachen wir von Berlin auf, um genügend Zeit für die Anfahrt vor dem Start um 11 Uhr zu haben. Kurz vor 10 waren wir schon im Spreewald und fuhren an Feldern mit – für Berlin Augen – seltsamen Gewächsen vorbei.

frostwiesenlauf2016 rosenkohl

“Sind das nicht Anchovis?” Nee, Judith (Boosthemietz). Anchovis sind das sicher nicht. Würde auch komisch riechen. Nur mal zum Vergleich, DAS sind Anchovis:

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Und auch die eigentlich gemeinten Artischocken waren es nicht. Rosenkohl! So sieht Rosenkohl also aus, wenn er noch nicht in Beutelchen verpackt im Supermarkt liegt. Wieder was dazu gelernt. Und auch, dass Anchovis kein Gemüse sind.

Mit ausreichend Zeitpuffer trudelten wir im idyllischen Spreewald ein. Wunderschönstes sonniges Frühlingswetter empfing uns. 12 Grad sollten werden. Von Frostwiesen also keine Spur.

frostwiesenlauf spreewald

Wie immer war die Organisation der Parkplätze für die aus weiter Ferne Anreisenden perfekt. Auf der großen Wiese waren mindestens zwei Helfer damit beschäftigt, die ankommenden Läufer in ihren Autos unweit des Starts in Reihen zu arrangieren. Große Veranstalter, die gerne mal noch 5 Euro extra an den Parkplätzen verdienen, dürfen sich hier mal eine Scheibe abschneiden.

frostwiesenlauf parkplatz

Die Abholung der Startunterlagen ging richtig fix. Zumindest für die Läufer, die sich schon vorab angemeldet hatten. Eine Möglichkeit zur Nachmeldung gab es, aber die war mit Schlangestehen verbunden. Und zwar nicht zu knapp. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht, denn bei den geringen Gebühren von 8 -10 Euro kann man sich doch wirklich schon vorher registrieren und muss nicht bis auf den letzten Drücker warten.

frostwiesenlauf nachmeldung

Schlange zum Nachmelden bis vor zur Tür

Aber gut, wir nutzten die Zeit, um Läufer’s liebstes Örtchen vor einem Wettkampf aufzusuchen: das Klo! Hier besteht allerdings noch Nachbesserungsbedarf. Alle 1.100 Teilnehmer mit einer Hoteltoilette abzuspeisen, funktioniert einfach nicht. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass die Schilder “Nur für Hotelgäste” ab einer gewissen Schlangenlänge ignoriert und auch die Toiletten im Wellnessbereich mitgenutzt wurden.

Im Raum für die Kleiderablage (ja, Ablage, nicht Abgabe), standen schon die Glühweinbehälter in der für mich ausreichenden Größe bereit. Selbstredend gibt es den Glühwein im Spreewald aus Gurkenbehältern. Eine Frau war zudem eifrig dabei, Leberwurst- und Schmalzstullen für die Finisher zu schmieren. Mmmm, Schmalz!

frostwiesenlauf glühweinbehälter

frostwiesenlauf2016 schmalzstullen

Zum Startbereich ging es vorbei an den Tiergehegen, wo man zur Beruhigung noch einmal ein Eselchen streicheln konnte (wenn man denn rankam).

frostwiesenlauf2016 esel

frostwiesenlauf2016 start

Angesichts der unerwartet hohen Anzahl an Nachmeldern sollte sich die Startzeit um 10 Minuten nach hinten verschieben. Man könnte es einen glücklichen Zufall nennen, denn kurz vor 10 ging dem Start-/Zielbogen spontan die Luft aus. Zeit, sich schon mal die Medaillen aus nächster Nähe anzusehen. Die hatten allerdings dasselbe Design wie im Vorjahr.

frostwiesenlauf2016 bogen2

frostwiesenlauf2016 bogen3

frostwiesenlauf2016 medaillen

Nachdem alle Nachmelder mit improvisierten Startnummern ausgestattet waren und der Bogen wieder Luft hatte, ging es dann los. Zeitmessung gab es traditionell auch diesmal nicht. Passte perfekt in meinen Plan, am Glühweinstand… äh Verpflegungspunkt eine längere Pause einzulegen. Da der Lauf direkt in mein Marathon-Training fiel, hatte ich mir auch keine übermäßig schnelle Pace vorgenommen. 6er-Pace sollte langen. War dann aber mit 5:30 bis 5:40 doch schneller dabei als ich dachte. Das Marathon-Training zeigte wohl Wirkung, denn ich fühlte mich deutlich fitter als im Vorjahr.

Da war sogar noch Energie für Lächeln und Wedeln vorhanden.

carola keßler 3 frostwiesenlauf

carola keßler frostwiesenlauf

Eigentlich schreibe ich meine Berichte über die Wettkämpfe auch für mich selbst, um sie mir im Wiederholungsfall noch einmal zur Vorbereitung durchzulesen. Wie gut, dass ich das mal nicht gemacht hab. Dann hätte ich wieder gewusst, dass sich das irrsinnig lange Stück am Nordumfluter ganze 2 km hinzieht. Bei mir war nur 1 km hängengeblieben, vielleicht anderhalb.

frostwiesenlauf2016 nordumfluter

carola keßler2 frostwiesenlauf

Anders als im letzten Jahr liefen wir diesmal oben auf dem, ich nenn ihn mal Deich. Diesmal wurde die Läuferschar auch nicht von fiesem Gegenwind gepeinigt, sondern konnte den Ausblick von oben über das Gewässer genießen. Und da winkte er auch schon in der Ferne: der Verpflegungspunkt.

Selbst beim Schreiben läuft mir gerade wieder das Wasser im Mund zusammen, wenn ich daran denkte, was hier alles geboten wird, damit die Läuferchen nicht einfach vorbei flitzen. Viele taten das trotzdem. Ich glaube, die haben keine Ahnung, was ihnen da entgangen ist. Deswegen zeige ich es euch jetzt: Spreewälder Gurken, Rosinen, Erdnüsse, Brezeln, Prinzenrollenkekse, Schokolade, mehr Kekse, Bananen, Glühwein, Tee und natürlich Wasser. An so einer Auswahl kann man/ ich doch nicht einfach vorbei rennen.

frostwiesenlauf2016 verpflegungsstand

Aber halt, das wichtigste hab ich vergessen: die Pfannkuchen/ Berliner! Die und der Glühwein haben mich alleine sechs Minuten am Verpflegungspunkt pausieren lassen. Damit habe ich den Rekord vom Vorjahr um eine Minute überboten!

frostwiesenlauf2016 berliner

frostwiesenlauf2016 verpflegung

Nachdem sich meine Laufuhr schon beleidigt in den Standby-Modus verabschiedet hatte, machte ich mich wieder auf den Weg. Nur noch 3 km, denn 7 waren schon gelaufen. Die flutschten auch besser als im letzten Jahr. Nicht nur, weil statt Frostwiesen diesmal nur Matschwiesen zu finden waren.

frostwiesenlauf2016 matschwiese

Nach gut achteinhalb Kilometern schrieb ich Judith eine Nachricht, sie möge doch bitte ein bis zwei Schmalzstullen im Ziel für mich retten. Wer das liest, könnte auf die Idee kommen, ich kriege den Rest der Woche nichts zu essen. Nein, das ist mitnichten so. Ich bin einfach eine siebenköpfige Raupe. Eine laufende, siebenköpfige Raupe!

Natürlich war im Ziel noch genug Schmalzstulle für die Raupe vorhanden. Mag auch daran liegen, dass nicht jeder dieselbe Leidenschaft für Tierfett auf Kohlenhydraten teilt. Dazu gab es Fruchtcocktail aus dem Becher. Und weil man uns unseren gierigen Raupenblick wohl ansah, bekamen wir gleich eine ganze Tafel Schokolade in die Hand gedrückt.

frostwiesenlauf2016 ziel

Nachdem der (erste) Hunger gestillt war, holten wir uns unsere Sofort-Urkunden ab. Diesmal dachte ich wenigstens dran. Letztes Jahr hatte ich das vergessen und ging leer aus, denn es gibt beim Frostwiesenlauf keine Möglichkeit, sich die Urkunde über das Internet herunter zu laden. Noch kurz das Saunaangebot gecheckt (war übersichtlich und wir nicht in der Stimmung, uns jetzt dafür auszuziehen) und dann taten wir, was Bloggerinnen nunmal so machen: schöne Fotomotive suchen. Medaille im Baum, Medaille im Maulwurfshügel. Medaille in der Hand kann ja jeder!

frostwiesenlauf bloggerinnen

Schön war er wieder, der Frostwiesenlauf!

Eine kleine Kritik sei jedoch angebracht. Sowohl in den Teilnahmebedingungen als auch vor Ort war stets ein Passus zu finden, der es uns Bloggern unnötig schwer macht, über solch tolle Veranstaltungen zu berichten:

“Die Aufnahmen und / oder Weiterleitung mit Foto-, Film oder Videokameras bzw. mit anderen Geräten sind unzulässig, soweit diese über den privaten Bereich hinaus an Dritte oder in den Medien oder im Internet veröffentlicht werden. Zulässig ist eine derartige Verbreitung nur, wenn zuvor eine schriftliche Zustimmung des Veranstalters beantragt und bewilligt wurde. Bei Zuwiderhandlungen wird unbeschadet weiterer Ansprüche eine Vertragsstrafe fällig, deren Höhe nach billigem Ermessen vom Veranstalter festzusetzen ist, höchstens jedoch je Verstoß 3.000,00 EUR.”

Ich schreibe diesen Artikel mit gemischten Gefühlen. Zum einen, weil ich seit November versuche, die erwähnte schriftliche Zustimmung zu erhalten, aber meine Emails nicht beantwortet werden. Zum anderen, weil ich nicht sicher bin, diese wirklich im Rahmen meiner Berichterstattung als Blogger zu benötigen. Liebe Veranstalter, wollt ihr wirklich, dass niemand über eure Events berichtet oder nur in Schrift ohne Bild? Ich gehe davon aus, dass sich dieser Absatz an professionelle Fotografen richtet, die Geld mit ihren Bildern machen möchten. Ich nutze sie hingegen lediglich zur Berichterstattung. Wünschenswert wäre eine klare Differenzierung, welchen Personenkreis der Veranstalter hier ansprechen möchte. Es wäre wirklich schade, den liebevoll ausgerichteten Veranstaltungen nicht mehr den Rahmen geben zu können, den sie verdienen.

14. Frostwiesenlauf, 2016

14. Frostwiesenlauf, 2016

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[:en]Wettkampfplan 2016[:de]Wettkampfplan 2016 – Womit ich mir diesjahr meinen Speck verdiene[:]

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Berliner Halbmarathon? Nee! BIG 25? Auch nicht. Tierparklauf? Nö.  Ja, was zum Henker läuft sie denn dann in 2016? Seit ich 2013 meinen ersten Wettkampf gelaufen bin, habe ich fast alle großen und kleineren Berliner Laufveranstaltungen abgeklappert. Damit ist 2016 erst einmal Schluss. Es wird das Jahr der weiten Anfahrten, teilweise Flüge und Experimente.

Was steht nun auf dem EarnYourBacon-Plan? Der sah schon im Oktober letzten Jahres recht bunt aus. Es ist ein lebender Plan!  (Übersicht mit Links am Ende des Artikels)

Der groß angekündigte Polar Run wurde spontan vom 31. Januar 2016 auf fast ein Jahr später verschoben. Mein erster Wettkampf, wenn man ihn so nennen will, wird daher der Frostwiesenlauf  sein. An den Verpflegungspunkten wird es Glühwein geben. Zudem ist er witterungsbedingt zeitmessungsfrei.

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Im März mache ich Jagd auf die großen Glocken beim Schneeglöckchenlauf. 30 km werde ich zurücklegen und dies gleich als Trainingslauf bzw. Generalprobe für den Paris Marathon nutzen, der nur zwei Wochen später Anfang April ansteht. Mein erster Marathon! Zeitziel: 4 h 30 Min. Ich bin schon aufgeregt.

Der zweite Lauf im April wird der Spreewald-Marathon sein, an dem ich zum dritten Mal teilnehme. Diesjahr habe ich mir den Biosphären-Reservat-Lauf mit 22 km in Lübbenau ausgesucht, um meinem geheimen (jetzt nicht mehr) Projekt näher zu kommen, ein Gurkenglas mit Gurkenmedaillen voll zu bekommen.

Der Mammutmarsch im Mai wird eine neue Herausforderung der besonderen Art. 100 km sind in 24 Stunden zu wandern. Ich bin gespannt, wie mein Körper und mein Geist da mitmachen. Einen entsprechenden Trainingsplan habe ich mir schon erstellt. Fast entspannt wird dagegen der Rennsteiglauf, bei dem ich auch zum dritten Mal den Halbmarathon laufen werde. Diesjahr sogar mal schneller?!

Zum ersten Mal gibt es beim Mazda-IGA-Lauf eine Cross-Variante. Crossläufe mag ich. Ich bin dabei! Mit dem Trail Run Berlin habe ich einen weiteren Crosslauf im Programm.

Am 4. Mai, dem Star Wars-Tag, werde ich mir meinen eigenen Millenium-Falcon verdienen und die virtuelle Jedi Challenge rennen. Begleitung erwünscht 🙂

Was habe ich nicht im letzten Jahr über den Quartertrail beim SachsenTrail geschimpft? Diesjahr wäre ich für die 19 km gut vorbereitet. Und deswegen mache ich einfach die 34,4 km. Den Halftrail!

SCC Events bietet zum ersten Mal einen SwimRun an. Es gibt eine lange und eine kurze Distanz. Ich werde über die kurze Distanz mal testen, wie gut ich mich als Schläufer mache. Schläufer. Wer denkt sich nur sowas aus? 🙂

Hindernisläufe stehen selbstverständlich auch wieder an. Da diesjahr Rennsteiglauf und die XLETIX Challenge Berlin miteinander kollidieren, plane ich letztere in Tirol und am Timmendorfer Strand. Meer und Berge also. Und endlich wird es auch in Berlin ein Spartan Race geben. Ich bin schon Feuer und Flamme! Ganz eventuell bekomme ich auch noch jemanden überredet, mit mir den Harzer Keiler Run zu laufen.

Sofern sich die Gebühren in Grenzen halten und die Startplätze nicht sofort ausverkauft sind, erfüllt sich für mich im September der Wunschtraum, mal an einem Disney-Lauf teilzunehmen. Disneyland Paris zieht nun mit den US-Parks nach und veranstaltet einen Halbmarathon, der durch das Disneyland führt. Ich hoffe, es wird genauso verrückt und kitschig wie im Original.

Auch der München-Halbmarathon steht auf meiner Wunschliste. Ich habe ihn mal aufgeschrieben. Aber wie bei jeder Wunschliste werden nicht immer alle Wünsche (sofort) erfüllt.

Den Abschluss des Jahres soll wie in den Vorjahren der Lauf in die Tropen bilden. Nach ein paar Kilometern in der Kälte ist der Ausklang der Wettkampfsaison im tropischen Paradies mit Cocktails und warmen Pools einfach ideal!

Was steht bei Euch 2016 an? Sehen wir uns bei der einen oder anderen Veranstaltung?

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* bereits angemeldet
√ beendet
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[:en]Running season 2015 done – Highlights and crashes[:de]Das war mein Laufjahr 2015 – Von Höhenflügen und tiefen Fällen[:]

[:en]Translation in progress[:de]

Laufmedaillen 2015

Mit dem Lauf in die Tropen am 22.11.2015 ging meine Wettkampfsaison für 2015 zu Ende. Zeit für einen Rückblick, bevor es wieder mit großen Schritten und noch größeren Plänen ins Jahr 2016 geht.

Für 16 Wettkämpfe hatte ich mich angemeldet, 15 bin ich tatsächlich gelaufen. Das ist gar kein schlechter Schnitt. Das Jahr begann für mich feucht-fröhlich mit dem Frostwiesenlauf. Ein kleiner Lauf im Spreewald, bei dem es an jedem Verpflegungspunkt Glühwein gibt. Das ganze fand im Februar und ohne Zeitmessung statt. Bei vereister Strecke und durch Glühwein erhitztem Magen war sowieso an keine Rekorde zu denken. Außer vielleicht, was den Promille-Gehalt während eines Wettkampfes betrifft.

Gut einen Monat nach dem zeitlosen Event verschlug es mich wieder in den Spreewald zum Schneeglöckchenlauf. Wie bei der Frostwiese hatte ich mich auch hier für kurze 10 km entschieden und war stolz mit einer bunten Porzellan-Schneeglocke nach Hause gekommen. Auch wenn diese schon groß war… die 30-Kilometer-Finisher erhielten solche, die dreimal so groß waren.


Ende März fand dann das Ereignis statt, auf welches ich den Winter über trainiert hatte: der Berliner Halbmarathon. Mein Ziel war sub 2h. Das Training war an sich gut gelaufen und so liefen auch die ersten Kilometer im Wettkampf gut. Ab Km 9 machte ich mir Sorgen, fing mich aber wieder. Ich steuerte sicher auf mein Zeitziel zu bis mich nach 18 Kilometern die Kräfte verließen. Ich wurde langsamer, hatte aber noch einen guten Zeitpuffer herausgelaufen. Als es knapp wurde, legte ich noch einmal los und rannte über die Ziellinie…direkt in die Arme eines

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Sanitäters. Eine Stunde lang wusste ich weder, ob ich mein Ziel geschafft hatte, noch wusste jemand, wo ich war. Ich lag auf der Trage im Sani-Zelt, präsentiere mehrfach, was ich an dem Tag gegessen und getrunken hatte und heulte innerlich, weil ich es nicht mal zur Medaillenausgabe geschafft hatte. Die Medaille brachte mir ein lieber Sani. Aufgrund meines schlechten Zustands und meiner krankheitstechnisch besorgniserregenden Familiengeschichte landete ich an dem Abend im Benjamin-Franklin-Klinikum. Ich blieb über nacht, bekam ein Langzeit-EKG, ein Belastungs-EKG, Ultraschall und unzählige Einstiche für Blutproben. Mit erleichterter Erkenntnis, dass ich kerngesund sei und mich einfach nur völlig verausgabt hatte, durfte ich am nächsten Tag wieder raus. Da mir die ganze Geschichte doch einen ordentlichen Schrecken eingejagt hatte, wollte ich es erstmal ein wenig ruhiger angehen.

Ostern verbrachte ich bei meiner Familie nahe Bielefeld und schaute mal, was es in der Nähe so für Wettkämpfe gab. Ich fand den Paderborner Osterlauf und lief ihn auch. Eine schöne Abwechslung zu Berlin und Umgebung, aber ohne jemanden zu kennen, fühlte ich mich doch sehr allein. Einige hielten mich für verrückt, dass ich sechs Tage nach meinem Zusammenbruch schon wieder einen Wettkampf lief. Für mich war das jedoch wichtig, gleich wieder aufs Pferd aufzusteigen. Wenn es auch erstmal vom Rennpferd auf einen klapprigen Gaul ging.

Trotz Vorsatz, es ruhiger angehen zu lassen, lief ich beim nächsten Rennen eine Bestzeit über 10 km lief. Der Airport Run war einfach DAS Rennen für schnelle Zeiten. Ich lief schnell, aber kontrolliert und hörte auf meinen Körper. Gleich am nächsten Morgen genoss ich beim Halbmarathon im Spreewald die Gegend und das gute Essenangebot an den Verpflegungsständen. Kuchen und Kekse ohne Ende. Und an jedem Stand langte ich zu. Dass ich nicht unter den vorderen Plätzen zu finden war, versteht sich von selbst.

Beim Rennsteiglauf sah man mich 2015 zum zweiten Mal. Sehen ist in der Menschenmasse wohl zuviel gesagt, wenn sich ein riesiger Wurm aus Menschen über den Rennsteig windet. Die Stimmung war wieder klasse, so dass ich gleich die Sofortmeldung für 2016 vornahm.

Der nächste Tiefschlag kam Anfang Mai. Während eines Trainingslaufs hatte ich plötzlich starke Schmerzen am inneren Oberschenkel. Der Arzt verriet mir, dass es sich um eine Adduktorenzerrung handelte. Und das zwei Wochen vor meinem nächsten Saison-Highlight, der XLETIX Challenge in Berlin. Ich rang sehr mit mir und hatte zum ersten Mal wirklich Angst vor 22 km Laufen. Aber ich startete und es lief unerwartet gut. Die Schmerzen waren zwar unterschwellig da, aber das Adrenalin unterdrückte wohl das meiste davon.

XLETIX-anfang

Die Zerrung war auch der Hauptgrund, warum ich den Strausberg Stadtlauf sausen ließ. Auch als ich im Juli beim Sachsentrail antrat, war ich nicht schmerzfrei, aber ich wollte dieses irre Ding einfach laufen. Und wenn ich als letzte ins Ziel kommen würde. Wie ein Brathähnchen fühlte ich mich in den Höhen des Erzgebirges bei wahnsinnigen 35 ° C Außentemperatur und gleißender Sonne. Hier hatte ich zum ersten Mal in einem Wettkampf das Gefühl, unterwegs einfach zu verdursten. Natürlich steht der Sachsentrail auch 2016 wieder auf der Liste, aber diesmal mit den doppelten Kilometern, bitteschön.

So richtig weibisch ging es beim CRAFT Womens Run zu. Alles Pink, Rosa, Brombeer, mit Nägelchen lackieren und Äuglein schminken. Aber dennoch hat es mir gefallen. Als Kontrast kann man das einmal im Jahr schon machen.

Ende August quälte mich noch immer die Zerrung. Meine Form war aufgrund dessen und weil ich kein guter Läufer bei Hitze bin alles andere als gut, als ich mich vom Halbmarathon auf 10 km beim Mercedes-Benz-Lauf heruntermeldete.

Erst beim Trail Run Berlin war wieder Euphorie zu spüren. 250 Stufen gleich zweimal bei einem Crosslauf war etwas neues und hart. Und dennoch hatte ich bei diesem durchweg top organisierten Lauf ordentlich Spaß. Höhenmeter gehen auch in Berlin.

Eine zweite XLETIX Challenge stand im Oktober an. Ich war seit dem Trail Run Berlin nicht mehr gelaufen und meine Performance mal so richtig im Keller. Umso glücklicher war ich, dass die Strecke anscheinend kürzer war als angegeben. Kalt war es zudem und ich hatte mein erstes Erlebnis wie es ist, im Neoprenanzug einen Hindernislauf zu bestehen.

XLETIX Berlin Achievement

 Mein vorletzter Wettkampf fand quasi vor meiner Haustür statt. Beim Teltowkanal-Halbmarathon konnte man mehrere Runden auf einem Teil des Berliner Mauerweges und zurück auf singletrail-ähnlichen Pfaden zurücklegen. Ein goldener, jahrezeituntypisch warmer Novembertag belohnte alle Läufer dafür, dass sie sich aus dem Bett geschält hatten, um heute hier zu laufen.

Spaß gemacht hat sie, die Saison 2015. Und für die nächste steht schon eine ähnliche Anzahl an Läufen in meinem Terminkalender. Welche das sein werden, verrate ich demnächst. Nur soviel: es geht über die deutsche Grenze hinaus und es wird wieder sehr matschig 🙂

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13. Frostwiesenlauf – Zeitlose Wettkampfeinstimmung

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Nun endlich bin ich auch mit meinen Posts im Jahr 2015 angekommen! Die restlichen Wettkämpfe des letzten Jahr aufzuarbeiten hat sich nun mittlerweile bis ins erste viertel Jahr gezogen, aber ich finde ich immer schön, im Nachhinein noch einmal zu lesen und zu berichten, wie es mir bei dem einen oder anderen Lauf ergangen ist. Selbst, wenn ich das mal nicht so zeitnah schaffe, wie ich es mir wünsche. Aber ich gelobe Besserung!

Also denn… Willkommen in 2015 mit dem Frostwiesenlauf! Seit dem Spreewald-Marathon 10 k im letzten Jahr haben es mir die Läufe in der Region anscheinend angetan. Die Organisation ist top, die Startgebühren angemessen bis teilweise für das Angebot sehr günstig und die Versorgung sucht ihresgleichen. Weiterlesen…