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[:de]Produktreview: Garmin InReach Mini Satellitenmessenger[:]

[:de]Vor rund einem Jahr bin ich vom InReach Explorer+ auf den „kleinen Bruder“, das InReach Mini gewechselt. Als Wandererin, die auf jedes Gramm schaut, war der Wechsel auf das kleinere und damit um einiges leichtere Gerät nur logisch. Nach dem ausführlichen Review des Explorer+ kann ich nun nach etwa 2.000 Wanderkilometern ein Fazit über das InReach Mini ziehen.

Was ist ein InReach?

Die InReach-Geräte gehören zu der Klasse der Satelliten-Messenger. Was das ist und wozu man sie benötigt, habe ich euch hier erklärt.

Was kann das InReach Mini? – Unterschiede zum Explorer+

Größe und Gewicht

Mit einer Größe von 10 cm und einem Gewicht von 100 g ist das Mini um einiges kleiner und leichter als das Explorer+. Zum Vergleich: das Explorer+ ist etwa 6,5 cm größer und mit 215 g Gewicht doppelt so schwer.

Funktionen

Trotz der geringen Größe bringt das InReach Mini fasst alle Funktionen mit, die auch im Explorer+ enthalten sind:

Notruf

Im Falle eines Notfalls kann über einen gut geschützten Button oder sogar die Handy-App ein Notruf an eine rund um die Uhr besetzte Notfallüberwachungszentrale abgesetzt werden. Für diesen Service ist der Abschluss eines Satelliten-Vertrages ähnlich es Mobilfunkvertrages notwendig, der im günstigsten Fall 14,99 € im Monat kostet bis hoch zu 114,99 €. Braucht man das Gerät gerade mal nicht, kann man den Service aber auch aussetzen und zahlt nichts. Hinzu kommen ggf. noch jährliche Gebühren oder Tarifwechselgebühren, je nach Tarif und Anbieter.

Familie und Freunde auf dem Laufenden halten

Über das InReach können Nachrichten an Rufnummern versandt werden, um z. B. der Familie oder Freunden mitzuteilen, dass es einem gut geht. Sofern eingestellt wird auch gleichzeitig der Standort übermittelt. Wer von dem Gerät eine Nachricht erhalten hat, kann per SMS darauf antworten. Dabei ist wichtig zu wissen, dass auch jede empfangene Nachricht vom Nachrichten-Kontingent des InReach-Nutzers abgezogen wird. Hat man z. B. einen Tarif mit 40 Inklusiv-Nachrichten, sendet eine an einen Freund und dieser antwortet mit vier kleinen Nachrichten zurück (wie es in der Whatsapp-Generation ja gern üblich ist), werden insgesamt fünf Nachrichten berechnet und es bleiben nur noch 35 Inklusiv-Nachrichten übrig.

Tracking

Wanderungen oder sonstigen Aktivitäten können über das InReach getrackt werden. Über die per InReach-Konto zur Verfügung gestellte Karte im Web kann der aktuelle Track von außen mitverfolgt werden, sofern der Nutzer dies authorisiert hat. Die Seite ist zudem passwortgeschützt. Freunde und Familie können also live verfolgen, wo man sich gerade befindet und bewegt.

Navigation

Im Gegensatz zum InReach Explorer+ gibt es auf dem Mini kein Kartenmaterial. Das Gerät lässt sich aber über die Earthmate App mit dem Handy verbinden. Auf dem Handy steht dann das Kartenmaterial von Earthmate, welches auf OpenStreetMap basiert, für die Orientierung im Gelände zur Verfügung.

Anbindung ans Handy und an andere Garmin-Geräte

Über die Earthmate-App lässt sich das InReach für die wichtigsten Funktionen sehr bequem via Handy bedienen. Statt fummelig über die Tasten eine Nachricht zu schreiben, kann man diese auf dem Handy tippen und nutzt das InReach dann nur als Sende-Einheit. Wetterdaten, Tracking und ein Kompass sind ebenfalls darüber aufrufbar.

Das InReach lässt sich zudem mit kompatiblen Garmin-Geräten wie der Fenix 5er-Reihe koppeln. So lassen sich an das InReach gesendete Nachrichten auf der Uhr ablesen und vorgefertigte, anpassbare Sofortnachrichten versenden. Außerdem werden während einer laufenden Aktivität die aufgezeichneten Daten des InReachs auf der Uhr angezeigt.

Ausführlichere Informationen und Daten findet ihr direkt auf der Garmin-Seite.

Akkulaufzeit

Garmin gibt für das Explorer+ eine Akkulaufzeit von 100 Stunden bei 10-minütigem Trackingintervall an und für das Mini entsprechen 90 Stunden. Dies kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Bei gleichem Tracking-Intervall hielt das Explorer+ etwa dreimal länger ohne Aufladen durch als das Mini. Bei einem zwölfstündigen Wandertag waren am Ende des Tages noch etwa 30 % Akkulaufzeit auf dem Mini verblieben, so dass ich meist täglich aufladen musste. Dies mag sicher der geringen Baugröße geschuldet sein.

Einsatz in der Praxis

Das InReach Mini begleitete mich bislang auf einer mehrtägigen Wanderung im Harz, einigen Wanderungen in Texas, dem zweimonatigen Thruhike des Arizona Trail und sieben Wochen Outdoor-Urlaub im Anschluss daran. In dieser Zeit habe ich rund 2.000 km wandernd oder paddelnd zurückgelegt und auch eine Autofahrt im amerikanischen Backcountry aufgezeichnet. Gemäß der Abrechnungen gingen etwa 1.000 Nachrichten allein von März bis Mai über das Gerät ein und aus. Zudem habe ich über die Freigabe für Freunde und Familie meinen Standort immer mittracken lassen.

Nach den Rückmeldungen meiner Kommunikationspartner kamen alle bis auf zwei Nachrichten beim Empfänger an. Warum ausgerechnet diese zwei nicht zugestellt wurden, kann ich leider nicht (er)klären.

Die Trackingfunktion über die Website funktionierte bis auf einen kompletten und zwei halbe Tage ohne Probleme. Auch hier ist für mich nicht erklärbar, warum die Trackpunkte nicht an die Website gesendet wurden, obschon auf dem Gerät einige aufgezeichnet wurden.

Zudem musste ich zum ersten Mal den SOS-Notruf betätigen. Durch einen unglücklichen Zwischenfall hatte ich Kontakt mit der Notrufzentrale aufgenommen, um sie über den Sachstand einer aktuellen Such- und Rettungsaktion zu informieren. Die Kommunikation funktionierte in beide Richtungen problemlos. Auf das Notrufsignal wurde binnen von fünf Minuten geantwortet und nach dem Grund des Notrufs gefragt (um das Ausmaß einschätzen zu können).

Fazit

Wie schon der große Bruder konnte mich das InReach Mini absolut von seiner Notwendigkeit bei Unternehmungen, wie ich sie regelmäßig plane und durchführe, überzeugen. Auf den teilweise sehr einsamen Abschnitten des Arizona Trail konnte man mich aus Deutschland aus „live“ auf Schritt und Tritt begleiten und war beruhigt, dass ich noch lebe.

Durch die Zwei-Wege-Kommunikation (ich hatte in der Zeit den Freedom Expedition Plan abgeschlossen), konnte ich jederzeit Kontakt mit Freunden und Familie halten und auch notwendige Trail-Organisation auslagern wie „Ruf doch bitte mal beim Post Office an und sag denen, dass ich auf dem Weg bin und sie mein Paket bitte noch bis Anfang Mai aufbewahren sollen.“

Durch die an sich harmlose Notfallssituation, die aber dennoch eine Kommunikation mit der Notfallzentrale nötig machte, konnte ich erstmalig testen, ob der Service im Ernstfall funktioniert. Fünf Minuten Reaktionszeit im absoluten Niemandsland sind absolut akzeptabel und die bidirektionale Kommunikation zur Feststellung der Dringlichkeit (Schlangenbiss vs. gebrochenes Bein) bildete das ab, was ich von einem Notfallservice erwarte. Das Gerät übermittelte bis auf fünf Meter genau meinen Standort, so dass die Rettungskräfte zielgerichtet losgehen konnten.

Ich möchte das InReach Mini auf meinen Abenteuern nicht mehr missen und nehme es durchaus auch mal in der Brandenburgischen Pampa mit, wo Netzabdeckung teilweise noch ein Fremdwort ist. Ein Bein kann man sich schließlich nicht nur im Gebirge oder tiefen Canyons brechen.[:]

[:de]Ein Jahr Packrafting – lohnt sich die Anschaffung?[:]

[:de]Mal eben zum Feierabend mit dem eigenen Boot aufs Wasser? Das klang im endlosen Sommer 2018 einfach zu gut. Lange recherchierte ich nach dem perfekten Paddelboot für meine Bedürfnisse. Unkompliziert und leicht sollte es sein. Die meisten Kanus waren mir mit rund 11 Kilo für einen Einsitzer oder 17 Kilo für einen Zweisitzer einfach zu schwer, leichtere Alternativen oft langwierig und kompliziert aufzubauen. Ich wusste genau: wenn es zu aufwändig ist, werde ich das Boot selten bis nie nutzen.

Dann fand ich beim Stöbern im heimischen Globetrotter eine Bootsart, die genau das versprach, was ich wollte: ein Packraft. In der Dresdner Filiale drehte ich damit einige Runden im store-eigenen Pool, befand das Modell aber als zu abgespeckt.

Nach weiterer Internet-Recherche fand ich den Packrafting-Store, der Packrafts auch mal für ein Wochenende verleiht. Per Postpaket erhielt ich pünktlich zum Donnerstag Abend das MRS Microraft in Größe L. Meine Route hatte ich schon ausbaldowert: Samstag morgen wollte ich mit dem Bus zum Wannsee fahren und über zwei Tage wieder nach Hause paddeln. Die Nacht würde ich im Wald verbringen. Es mussten also neben dem Boot eine Hängematte, Isomatte, Schlafsack, Kocher und ein wenig Essen transportiert werden. Durch die geringe Größe des Packrafts im unaufgeblasenen Zustand ließ es sich ohne Probleme einfach am Boden des Rucksack festmachen, in dem das restliche Equipment Platz fand.

Innerhalb von 5 Minuten war das Packraft mithilfe des mitgelieferten Pumpsacks aufgeblasen. Mit ein paar Zurrgurten befestigte ich meinen Rucksack vorne auf dem Boot – und los konnte es gehen. Super easy. Genau so hatte ich mir das vorgestellt.

Tatsächlich war ich mit dem Boot schneller unterwegs als ich gedacht hätte, obwohl ich völlig relaxed die Paddel durchs Wasser zog. Nach rund 15 km war ich am Tagesziel angelangt und im Schnitt 4 km die Stunde gepaddelt. Da am nächsten Tag eigentlich nur noch 10 km Heimpaddeln geplant waren, aber ich noch den ganzen Tag Zeit hatte, machte ich mich auf eine größere Runde. Die Seenkette rund um Potsdam lud einfach dazu ein. Die Kayak-Fahrer zogen an mir vorbei, denn die schmalen Boote sind ja doch deutlich schnittiger geformt. Mir egal, ich hatte es ja nicht eilig. Erst, als ich auf den großen Wannsee auf meine letzten Kilometer einbog und mir Wind und Wellen entgegen schlugen, hatte ich das Gefühl, kaum vom Fleck zu kommen. Unablässiges Paddeln war nötig, um irgendwann am Ufer anzukommen. Ja, bei Gegenwind hat man im Packraft zu kämpfen!

Nichtsdestotrotz war mir am Ende der Tour klar: ich hab mich verliebt! Ich ließ die Luft aus dem Boot, rollte es zusammen, verstaute es am Rucksack und machte mich wandernd wieder auf zum Bus. Montag mittag, nachdem ich mein Leihboot schweren Herzens wieder zurück schicken musste, bestellte ich gleich mein eigenes Microraft.

Ein Paddel-Sommer

Mein kleines, blaues Boot kam nur zwei Tage später wohlbehalten bei mir an und mir wurde sogar die Wochenend-Leihgebühr auf den Kaufpreis angerechnet. Weil das Packraft an sich schon recht preisintensiv war, hatte ich im Shop nachgefragt, ob es erstmal mit den günstigen Paddeln getan ist, die ich auch bei der Testtour dabei hatte. Gewichtsmäßig unterschieden sich die Paddel im dreistelligen Euro-Bereich nicht wirklich vom 60 €-Basic-Set, für das ich mich am Ende auch entschied. Das Basic bekommt über die Zeit etwas mehr Spiel in den Verbindungen (Aluminium weitet sich ggb. Fiberglass etwas aus), das schränkt die Funktion nicht ein, ist aber ein Qualitätsmerkmal, wurde mir gesagt.

Die erste größere Tour führte über 2 1/2 Tage über die Müggelspree von Fürstenwalde nach Berlin-Erkner. Mit dem Zug fuhren wir an einem Freitag nachmittag nach Fürstenwalde, wanderten vom Bahnhof zur Spree, wo wir die Boote zu Wasser ließen. Die leichte Strömung der idyllischen Müggelspree machte das Vorankommen schneller und einfacher, die Wendigkeit des Packrafts half vor allem in den engeren Kurven. Campingausrüstung und Verpflegung ließ sich ohne Probleme an Bord unterbringen. 

Eine weitere Tagestour führte über die Erft mit einigen kleinen Wehranlagen. Hier machte sich das geringe Gewicht des Packrafts von gerade mal 2,5 kg bemerkbar, denn es musste stets ausgebootet, umgetragen und wieder eingesetzt werden. Bei einem Kayak gar nicht denkbar, dies allein zu tun. Hier dagegen schnallte ich den Rucksack auf den Rücken und klemmte mir mein Boot einfach unter den Arm. 

Bei dem großartigen Sommerwetter folgten weitere Tagestouren und ab und zu einfach ein kleiner “Auspaddler” zum Abend auf dem heimischen Teltowkanal. Auf dem Partwitzer See fühlte es sich durch das türkisfarbene Wasser an wie in der Karibik. Der Sommer mit dem Boot, ein voller Erfolg. Aber das Packraft sollte nicht nur die berlin-brandenburgischen Seenlandschaften zu sehen bekommen.

 

Auf großer Tour – auf dem Green River und dem mächtigen Colorado

Schon mit Betätigung des Bestellbuttons fantasierte ich davon, mit meinem Packraft in den USA paddeln zu gehen. Einmal auf dem legendären Colorado River paddeln, das ist ein Abenteuer, von dem viele träumen. Und dann noch mit dem eigenen Boot. Viele Abende hing ich über der Canyonlands-Karte im Bundesstaat Utah und plante die große Tour durch die schroffe Wüstenlandschaft. Nach dem erfolgreichen Finish des Arizona Trail fand ich mich gut zwei Wochen später im Island in the Sky-District vom Canyonlands Nationalpark wieder. Auf meinem Rücken ein Rucksack voller Equipment, Proviant für sieben Tage, Wasser und mein Boot obendrauf. 

Mit einem Boot bei rund 35 Grad Hitze durch die Wüste zu wandern, wo anfangs weit und breit kein Wasser zu vermuten ist, kommt einem schon ziemlich bizarr vor. Nach anderthalb Tagen des Wanderns aber wurde mein Packraft endlich entrollt und für die lange Reise aufs Wasser gelassen.

Vier Tage schipperte mich mein Packraft tapfer durch die unsäglich heißen Canyons. Oftmals konnte ich einfach nur die Beine ausstrecken und mich treiben lassen. Der Green River ließ das Boot sanft um die Kurven gleiten und nicht selten machte ich den einen oder anderen Abstecher in einen der zahlreichen Seiten-Canyons. Mit dem kompakten Boot kein Problem. Und auch die von mir gefürchteten Stromschnellen auf dem mächtigen Colorado-River meisterte ich dank der guten Steuerbarkeit ohne Probleme. 

Fazit

Bis heute gibt es keinen Tag, an dem ich die Anschaffung des Packrafts bereue. Für mich persönlich ist es genau das richtige Boot. Natürlich muss man sich über folgende Dinge klar sein:

  • man ist durch die Form langsamer als mit einem schmalen Kayak, macht dadurch täglich weniger Strecke
  • ein Packraft ist windanfälliger als ein Kayak
  • der Geradeauslauf ist nicht vergleichbar mit einem Kayak

Dafür erhält man 

  • viel Mobilität durch das geringe Gewicht und Packmaß, einige Wanderkilometer mit Boot sind kein Problem
  • extrem schnelle Einsatzfähigkeit, da es nur aufgeblasen werden muss
  • sehr gute Wendigkeit, die auf kleinen Flüssen und bei Strömung äußerst hilfreich ist
  • absolute Bequemlichkeit, da man sich in das Boot reinlegen und trotzdem noch paddeln kann

Wer also mit den erstgenannten Nachteilen leben kann und mehr Wert auf die letztgenannten Vorteile legt, der ist bei einem Packraft goldrichtig. 

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[:de]Produkt-Review: Trekkingrucksack Gregory Deva 70 – das Organisationswunder[:]

[:de]Seit rund einem halben Jahr ist der vielseitige Trekkingrucksack von GREGORY nun an meiner Seite und hat mich auf einigen Wanderungen und im Alltag begleitet. Zeit für ein Review.

70 L Volumen sind eine ganze Menge. Damit handelt sich aber bei dem Modell Deva gerade mal um die mittlere Größe, denn er ist auch als 60 oder 80 L-Variante erhältlich und zielt damit auf Mehrtages- oder sogar mehrwöchige Wanderungen ab. Mit 70 L geht alles hinein, was man für das Trekkingleben braucht und man hat sogar noch ein wenig Luft für mehr Verpflegung.

 

Im März 2018 hat mit der Deva auf meinem Thru-Hike des 100 km langen Ocean-to-Lake-Trail begleitet und seine Feuerprobe bestanden. Wer mein Video dazu gesehen hat, weiß, dass das nicht nur sprichwörtlich gemeint ist.

Zur Ausstattung

Fächer

Neben den schon genannten unterschiedlichen Volumina fertigt GREGORY nicht nur unterschiedliche Rucksäcke für Männer und Frauen an, sondern berücksichtigt auch die verschiedenen Rückenlängen der Träger, damit der Rucksack auch wirklich optimal sitzt. Wie man die Rückenlänge vermisst, wird in einer Anleitung beschrieben oder im Fachgeschäft festgestellt.

Den Deva könnte man als das „Flaggschiff“ unter den Trekkingrucksäcken von GREGORY bezeichnen, denn die Ausstattung an Fächern und Befestigungen ist enorm. Fangen wir von oben an. Das äußere Deckelfach ist zweigeteilt und überlappt innerlich, so dass zwei große Fächer zum Verstauen von Dingen zur Verfügung stehen, die schnell zur Hand sein sollen. Ein weiteres Fach befindet sich im Inneren des Deckels, z. B. für Ausweispapiere, Schlüssel o. ä.

Ein dehnbares Netz mit Schnellzugriff an der Front ist praktisch für wetterunempfindliche Dinge oder Kleidung, die öfter an- oder ausgezogen wird angebracht. Rechts und links davon verfügt der Deva über zwei weitere Fächer, die jeweils groß genug sind, um Utensilien wie Wasserfilter, Karten, Outdoormesser, Sonnencreme, Faltflaschen etc. unterzubringen.

 

An der linken Seite kann in der Stretchtasche ein Sitzkissen Platz finden genauso wie eine Wasserflasche, Zeltstangen, Eisaxt usw. Von dieser Art gibt es am Deva nur eine Tasche, denn auf der gegenüberliegenden Seite wird der Platz für einen Flaschenhalter genutzt, der so schräg angebracht ist, dass man auch während des Wanderns bequem nach hinten greifen und die Flasche herausnehmen und wieder verstauen kann. Wer das nicht braucht, kann den Flaschenhalter auch verstauen.

Öffnung und innere Werte

Der Deva verfügt sowohl über die Möglichkeit der Beladung von oben als aber auch von vorne. Über einen Reißverschluss lässt sich es sich bequem in das Innere des Rucksacks gelangen, ohne alles obere ausräumen zu müssen. Zusätzlich kann der Schlafsack über einen weiteren Reißverschluss am Boden separat entnommen werden.

Ein Daypack, also ein kleiner Tagesrucksack, dient als Halter für die Trinkblase und kann bei Bedarf herausgenommen werden, um z. B. kleine Gipfeltouren oder Einkaufstouren in einen Ort zu unternehmen, ohne das gesamte Gepäck mitschleppen zu müssen.

 

Weitere Features

Über den äußerst stabilen Hüftgurt wird das Rucksackgewicht bestmöglich auf die Hüfte übertragen und die Schultern so entlastet. Am Hüftgurt befinden sich zudem zwei kleine Taschen, die sich durch je einen Reißverschluss schließen lassen. Eine besteht dabei aus luftdurchlässigem Mesh-Material, während die andere wasserdicht verschlossen werden kann. Eine kleine Kamera findet hier durchaus Platz.

 

Die Schultergurte wurden sowohl mit einem Sonnenbrillenhalter auf der einen Seite sowie einen Clip zum Befestigen eines Trinkschlauchs auf der anderen Seite ausgestattet. Über weitere Gurte an der Unterseite des Deva lassen sich größere Ausrüstungsgegenstände befestigen, die nicht mehr in den Rucksack passen oder auch ein nasses Zelt. Einen Halter für Trekkingstöcke gibt es natürlich auch. Vier Schlaufen am Deckelfach lassen sich zur Anbringung eines Solarpanels nutzen oder um nasse Kleidung zu trocknen.

 

Der Deva kommt zudem mit einem passenden Regenschutz.

Mein Fazit

Der Deva ist ein echtes Organisationstalent. Während meiner 100 km-Wanderung in Florida hatte jeder Ausrüstungsgegenstand stets seinen festen Platz und ich war nie auf der Suche nach noch so kleinteiligen Dingen. Ein derart gut durchdachtes Konzept an Fächern sucht seinesgleichen.

Der Tragekomfort ist bei richtiger Einstellung ein absoluter Pluspunkt. Strecken von bis zu 32 Tageskilometern waren kein Problem, obwohl ich nicht wirklich leicht unterwegs war und sicher den einen oder anderen überflüssigen oder zu schweren Gegenstand hätte daheim lassen sollen.

Wer einen gut organisierten mobilen Haushalt mit viel Volumen und einem höchsten Grad an Tragekomfort sucht, ist beim Deva richtig. Nichtsdestotrotz gibt es noch eine Übersicht meiner Pros und Cons.

Pro

  • Sehr guter Tragekomfort durch die robusten Hüftgurte
  • Exzellente Organisationsmöglichkeit durch etliche Fächer und Gurte
  • Sonnenbrillenhalter (ich verliere immer meine Sonnenbrille, dieses Feature ist für mich Gold wert)
  • Flaschenhalter zum Schnellzugriff während der Wanderung
  • Zugang zum Hauptfach von oben, sowie durch zwei Reißverschlüsse an der Front bzw. am Boden
  • Trinkblasenhalter ist gleichzeitig ein leichtes Daypack für kleinere Unternehmungen
  • Gutes Belüftungssystem am Rücken
  • Zwei Taschen am Hüftgurt, eine davon wasserdicht

Cons

  • Taschen am Hüftgurt sind zu klein. Ein iPhone 6 mit Outdoorhülle passt knapp hinein, größere Modelle jedoch nicht mehr. Größere Taschen wären hier machbar und wünschenwert.
  • Keine integrierte Pfeife am Brustgurt. Moderne Rucksäcke verfügen über eine Schnalle am Brustgurt, die gleichzeitig als Notpfeife funktioniert. Ein kleines, aber wichtiges Detail.
  • Dehnbareres Material an den Mesh-Taschen. Sowohl das Außennetz für Schnellzugriff als auch die Seitentasche sind nicht flexibel genug, um viel aufzunehmen. Dies triff vor allem dann zu, wenn der Rucksack gut gefüllt ist.
  • Obwohl ich den seitlichen Trinkflaschenhalter durchaus gerne nutze, wäre mir ein zweites Mesh-Fach für Equipment auf dieser Seite wichtiger
  • Mit rund 2,2 Kilo zählt der Deva nicht zu den Leichtgewichten. Komfort (z. B. in Form von vielen Fächern, Taschen und Reißverschlüssen) geht eben zu Lasten des Gewichts.

Der Rucksack wurde mir im Rahmen des Ambassador-Programms von GREGORY zur Verfügung gestellt.

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