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[:en]Fjällräven Polar 2018 – Day 3: No time to pee [:de]Fjällräven Polar 2018 – Tag 3: Keine Zeit zum Pinkeln[:]

[:en]Translation in progress[:de]„Good morning, everyone!“ tönt es durch die dünnen Zeltwände. Johan Skullman stapft durch den meterhohen Schnee und flötet die faule, noch in den Schlafsäcken liegende Bande wach. Wie kann man um 5:30 Uhr nur schon so wach sein? Mühsam öffne ich meine Augen. Die erste Nacht in Eis und Schnee war jetzt nicht wirklich erholsam. Irgendwie traue ich der sehr dünnen Isomatte nicht und habe womöglich allein deshalb die halbe Nacht vor mich hin gefroren. Aber alles Jammern hilft nichts. Um halb 8 fährt der Bus und bis dahin muss angezogen, frischgemacht, gefrühstückt und das Zelt ausgebuddelt und verpackt sein.

Die ersten Tätigkeiten gehen recht flott. Und das Zelt zu verpacken, kann ja so schwer auch nicht sein. Habe ich ja oft genug gemacht. Kleine Heringe aus dem Boden ziehen ist jedoch was ganz anderes als riesige Schneeheringe aus dem festgeklopften, gefrorenen Schnee herauszulöffeln. Verdammt anstrengend und zeitraubend. Und das gleich 16 Mal! Drei Stunden zwischen Aufstehen und Abfahrt sind also gut gefüllt.

Endlich zu den Hunden

Gefühlt endlos ist die Busfahrt nach Signaldalen, wo wir endlich, endlich unsere Hunde treffen werden. Als wir ankommen, dürfen wir natürlich nicht wie die kleinen Kinder aus dem Bus stürmen und zu ihnen. Der Plan ist klar vorgegeben: aussteigen, Gepäck ausladen, Gepäck für Stockholm abgeben, die Versorgungsbox abholen und auf die Musher warten. Ein ohrenbetäubendes Bellen erfüllt den kleinen Ort Signaldalen, denn 200 Hunde sind ganz wild darauf, sich heiße Pfoten zu rennen. Schließlich kommt Nora durch den Schnee gestapft und bringt uns zu unseren Schlitten, die schon gut gepackt sind. Rucksack, Versorgungspaket und Ausrüstung müssen noch untergebracht werden. Gar nicht so einfach, denn so groß ist der Schlitten dann doch nicht. Ein wenig Stopfen á la Tetris hilft und ich kann endlich meine Hundis begrüßen und durchstreicheln.

 

Ich habe einen fast reinen „Mädelsschlitten“. Nur ein Rüde ist mit dabei. Und die Mädels sind auch noch „in heat“, läufig also. Das kann ja lustig werden. Die Alaskan Huskies sind die freundlichsten Hunde, die mir je begegnet sind. Stürmisch, liebevoll, aufgeregt und für jede Streicheleinheit dankbar. Während die letzten Hunde an den Schlitten festgemacht werden, die letzten Ausrüstungsgegenstände auf die Teams verteilt und Interviews für Fjällräven gegeben werden, kuschele ich mich einmal durch meine Hunde durch und versuche, mir ihre Namen zu merken. Da die meisten davon nordisch sind und ich sie auch nur halb verstehe, bleiben bei mir erstmal nur Miami und Klara hängen.

Gegen halb zehn geht es endlich los! Ohne weitere große Einführung löst Nora den Anker aus dem Schnee und düst ab. Ich tue es ihr gleich und hoffe, nicht gleich auf den ersten Metern vom Schlitten zu fallen. Zusammen mit meinem fünfköpfigen (Menschen)-Team passieren wir sturzfrei die Fjällräven Polar-Flaggen und meine Hunde setzen zum ersten Überholen an. Was total verboten ist. Niemand überholt den anderen. Also stehe ich auf meiner Bremse. Und zwar fast die ganze Zeit. Meine Mädels wollen einfach Gas geben.

Es geht bergauf

Schon gestern wurden wir mit der Aussage schockiert, dass es am ersten Tag etwa 1.000 Meter in die Höhe geht. Hilfe für die Hunde ist daher angesagt. Mit einem Fuß kicke ich den Schlitten voran, wenn der Winterweg ansteigt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich sonderlich hilfreich bin, aber ich gebe mein bestes. Plötzlich driftet mein Schlitten auch noch nach links in den Tiefschnee ab und plumps… liege ich zum ersten Mal im Schnee, der Schlitten umgekippt. Aber ich hänge noch dran. Wie gesagt: niemals den Schlitten loslassen! Ich rappel mich wieder auf und es geht weiter bergauf. Dasselbe Schicksal ereilt kurz nach mir die Engländerin Dany und den englischen Ungarn Ferenc hinter mir. Beide stecken so tief im Schnee, dass Nora erstmal zu Hilfe eilen muss.

Diese Testfälle gehören wahrscheinlich einfach dazu, denn danach läuft es für uns alle gleich viel besser. Wir fahren, wir kicken, wir genießen die Landschaften. Ich bin fast die ganze Zeit damit beschäftigt, auf der Bremse zu stehen, um Nora nicht zu überholen. Das tut mir besonders leid, wenn es bergauf geht und meine Hunde so schon schwer arbeiten.

Nach etwa 8 km erreichen wir schon die schwedische Grenze. Nicht, dass ich sie gesehen hätte, hätte Nora mich nicht darauf aufmerksam gemacht. Hier ist Nichts, nichts außer Weiß. Vor, hinter, neben mir. Sogar über mir, denn es ist reichlich bewölkt. Etwa weitere 10 km später erreichen wir nach guten zwei Stunden Fahrzeit den Pausenplatz.

Snack the dogs! Hunde füttern. Essen für Menschen aus dem Schlitten kramen. Thermoskannen mit heißem Wasser ranschleppen, sich in den Schnee fallen lassen, dehydriertes Futter mit heißem Wasser aufgießen und warten bis es weich genug zum Essen ist. Ich habe mir Chili con Carne rausgesucht und genieße es in vollen Zügen. Das Trekkingessen von Real Turmat ist richtig lecker, ich konnte es ja schon während es Fjällräven Classic fünf Tage lang verkosten. Viel Zeit bleibt nicht, denn Nora möchte schnell wieder aufbrechen. Noch schnell ins Plumpsklo und weiter geht es. Wir haben heute nochmal die doppelte Strecke vor uns.

Weiter geht es die verschneiten Berge hinauf. Wie die Schären im Wasser an der norwegischen und schwedischen Küste sind die Berggipfel rund geschliffen und schmiegen sich sanft durch die Landschaft. Nichts von schroffen Felsformationen zu erkennen. Es ist genau so, wie man sich das Winterwunderland vorstellt. Nur ohne Bäume. Die Baumgrenze haben wir schon längst passiert. Immer wieder kommt ein Anstieg nach dem anderen und nachdem wir eine 90 Grad-Wende machen, haut auch uns auch noch der Wind mit voller Wucht entgegen. Es ist kalt. Zum Glück bin ich schon in meinen kuscheligen Polarparka geschlüpft. Um den anzuziehen, wird aber nicht etwa angehalten. Alles, was so zu tun ist, wird während der Fahrt getan. Essen, trinken, anziehen, ausziehen, gymnastische Übungen, Fotos.

Gegen 17:30 Uhr kommen wir am Tagesziel an. Auf einer Bergkuppe gelegen befindet sich die Bergstation Råstojaure, wo wir unsere Zelte aufschlagen werden. Und nun beginnt der Stress. Hunde vom Schlitten befreien, eine ewig lange Metallkette auslegen und das Ende mit einem dicken Brett im Schnee vergraben. Hunde an die Kette leinen. Den Hunden das Geschirr ausziehen und Deckchen anziehen. Wasser holen. Wasser kochen. Hunderte dicke Hundewürste in kleine Scheiben hacken. Kleine Scheiben in Wasser auflösen und den Hunden servieren. Aufpassen, dass die Futterschalen nicht wegfliegen, wenn sie leer sind. Alleine das dauert schon gut anderthalb Stunden.

Zelt aufbauen. Im Gegensatz zu gestern brauchen wir heute vier Menschen für ein Zelt, denn der Wind fegt die Zeltplane einfach weg. Zelt ausschippen, einen Windschutz aus Schneeblöcken bauen, Schlafsäcke, Isomatten etc. ins Zelt schaffen. Und dabei das eigene Essen nicht vergessen. Weitere anderthalb Stunden weg. Und um 20.30 Uhr sollen wir schon bei Johann zum Appell antreten. Ich bin seit Ankunft nicht einmal dazu gekommen, auf Toilette zu gehen, was jetzt aber dringend fällig ist. Gegen den Sturm kämpfe ich mich zum Toilettenhäuschen und wieder zurück. Komme natürlich zu spät zum Appell.

Was wir heute gelernt haben, will Johann wissen und erzählt uns noch einiges zum öfteren, den Aktivitäten angepassten Kleidungswechseln während Schlittenfahrt und Arbeit. Besonders aufnahmefähig bin ich nicht mehr. Eigentlich will ich nur noch in meinen Schlafsack. „Noch drei Tage von der Sorte und ich bin tot“, denke ich. Beim Auspacken meines Schlafsacks merke ich, dass ich wohl den falschen gegriffen habe und mache mich auf die Suche nach meinem richtigen. Aber ich bin nicht die einzige. Bis endlich alle wieder ihre eigenen Utensilien haben, ist es nach 22 Uhr. Ich habe weder Fotos noch Videos gemacht. Einfach nur durchgeackert. Aber morgen soll der Tag kürzer werden. Mal sehen. Zumindest dürfen wir eine Stunde länger schlafen. Bis 5:30 Uhr. Hoffentlich ist es dann nicht mehr so windig.

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[:en]Fjällräven Polar – Time to start[:de]Fjällräven Polar – Es geht los![:]

[:en]How time flies! It has been almost five months since I applied for an outdoor adventure of superlatives last November: Fjällräven Polar.  A funny Polar lego video, millions of nerve cells, thousands of clicks and hundreds of embarrassments later, I almost had a heart attack at work on December 20, 2017, when the organizer Fjällräven announced the names of the last four participants on its Facebook page who will be allowed to join me on the “Adventure of a lifetime”… and I am one of them.

Without a clou

Since then, Fjällräven has kept quite a low profile with information about the polar region. Clothes and shoe sizes have been checked, flight tickets have been organized and just two weeks ago I received an email with instructions on what to take with me: almost nothing. Comfortable clothes for the flight from Berlin to Stockholm and the return flight. Toothbrush, sunscreen and sunglasses. The rest of the necessary equipment will be given to the participants on site.

On site, that means for the first day (i.e. this Monday) Sigtuna, the oldest town in Sweden. There all participants of 2018 will meet, get a briefing for survival in the arctic wilderness and then, yes, then it will be Christmas for everyone. You can see what we are going to wear in the illustrated video of Sofia who will accompany us on the adventure.

 

Get dressed for Fjällräven Polar 2018 from Fjälldrottningen on Vimeo.

What happens then?

Good question. As I said, we have not received much information. Tuesday morning we will take the plane to Tromsø in northern Norway very early. There we will set up our tents, in which we will sleep for the next nights, on a trial basis and probably also learn to warm water with the special gas cooker for arctic areas.

On Wednesday we will finally meet our faithful companions and speedsters over the ice in Signaldalen: the huskies. 5-6 dogs will pull one sled each. I am already curious how many times I will tip over with the sled when the huskies accelerate. From here on it goes 300 km through the mountains, through snow, through cold. I hope so much for northern lights.

But one thing is already clear to me: it will be exhausting. Very exhausting. Fjällräven Polar is not for recreation and certainly not for sleeping in. It will be hard work. But it will be more than rewarded by unique experiences.

Excited? You bet!

So tomorrow morning I am getting on the plane to Zurich. Right. Zurich. I guess the direct flight with SAS would probably have landed too late in Stockholm, so instead of two hours I’m allowed to fly a total of 6 hours, but this is my first and probably last time in business class.

Apart from kilograms of Powerbanks, I will also take my InReach satellite messenger with me and switch it on whenever the sleds start.

And it is certainly worth checking out Fjällräven’s Facebook page, because a film team will always be by our side and will report on our adventure in the ice from time to time.[:de]Wie die Zeit vergeht! Schon fast fünf Monate ist es her, dass ich mich im letzten November auf ein Outdoor-Abenteuer der Superlative beworben habe: den Fjällräven Polar.  Ein lustiges Polar-Lego-Video, Millionen von Nervenzellen, tausende Klicks und hunderte Peinlichkeiten später hatte ich am 20. Dezember 2017 auf Arbeit fast einen Herzkasper, als der Veranstalter Fjällräven auf seiner Facebook-Seite die Namen der letzten vier Teilnehmer bekannt gab, die mit auf das “Adventure of a lifetime” kommen dürfen… und ich bin einer davon.

Unwissend ins Abenteuer

Seitdem hat sich Fjällräven mit Informationen zum Polar recht bedeckt gehalten. Kleider- und Schuhgrößen wurden abgefragt, Flugtickets organisiert und gerade erst vor etwa zwei Wochen erhielt ich eine Email mit Hinweisen, was ich alles mitnehmen solle: fast nichts. Gemütliche Klamotten für den Flug von Berlin nach Stockholm und den Rückflug. Zahnbürste, Sonnenschutz und eine Sonnenbrille. Das restliche notwendige Equipment werden die Teilnehmer vor Ort erhalten.

Vor Ort, das heißt für den ersten Tag (also diesen Montag) Sigtuna, die älteste Stadt Schwedens. Dort kommen alle Teilnehmer von 2018 zusammen, erhalten ein Briefing für das Überleben in der arktischen Wildnis und dann, ja dann ist noch einmal Weihnachten für alle. Was wir alles anziehen werden, seht ihr in dem illustrieren Video von Sofia, die uns bei dem Abenteuer begleiten wird.

 

Get dressed for Fjällräven Polar 2018 from Fjälldrottningen on Vimeo.

Wie geht es dann weiter?

Gute Frage. Wie gesagt, viele Infos haben wir nicht erhalten. Dienstag morgen geht es sehr früh mit dem Flieger nach Tromsø in Nordnorwegen. Dort werden wir unsere Zelte, in denen wir die nächsten Nächte schlafen werden, probeweise aufbauen und wahrscheinlich auch lernen, mit dem Spezial-Gaskocher für arktische Gebiete Wasser warm zu machen.

Mittwoch treffen wir dann in Signaldalen endlich auf unsere treuen Begleiter und Flitzer übers Eis: die Huskies. 5-6 Hunde werden je einen Schlitten ziehen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie oft ich mit dem Schlitten umkippen werde, wenn die Huskies erstmal Gas geben. Ab hier geht es dann 300 km durch die Berge, durch Schnee, durch Kälte. Ich hoffe so sehr auf Nordlichter.

Eins ist mir aber jetzt schon bewusst: es wird anstrengend. Sehr anstrengend. Der Fjällräven Polar ist nicht zum Erholen und schon gar nicht zum Ausschlafen da. Es wird harte Arbeit. Aber die wird durch einzigartige Erfahrungen mehr als belohnt werden.

Aufregung? Und ob!

Morgen früh steige ich also in den Flieger nach Zürich. Richtig. Zürich. Ich schätze, der Direktflug mit SAS wäre wohl zu spät in Stockholm gelandet, deshalb darf ich zwar statt zwei Stunden insgesamt 6 Stunden fliegen, aber dafür auch zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal in der Business Class.

Neben kiloweise Powerbanks werde ich auch meinen InReach-Satellitenmessenger mitnehmen und ihn immer dann anschalten, wenn es mit den Schlitten losgeht.

Und sicher lohnt sich auch ein Blick auf die Facebook-Seite von Fjällräven, denn ein Filmteam wird immer an unserer Seite sein und ab und an über unser Abenteuer im Eis berichten.

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[:de]Fjällräven Classic 2017 – Schwedisch Lappland, ich komme![:]

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Lappland, das Land der zahllosen Flüsse, flauschiger Rentierherden, hoher Berge und Permafrost. So ganz anders als die heißen, trockenen Wüsten, die ich in den letzten Jahren als Urlaubsziel bevorzugt habe. Im Hochsommer klettern die Temperaturen nicht weiter als bis auf 20 Grad und nachts können sie in den Bergen auch durchaus mal bis auf den Gefrierpunkt runtergehen. Und dennoch habe ich mich mit acht lieben Leuten aus meiner Wandergruppe am 10. Januar aufgeregt vor den Rechner gesetzt, um eines der begehrten Starttickets für den Fjällräven Classic zu ergattern.

Fjällräven Classic – Wandern und Zelten im Rudel?

Das Event findet seit 2005 alljährlich im August statt. 2.000 Startplätze gibt es, die in diesem Jahr binnen von drei Tagen vergriffen waren. Die vordersten Startgruppen 1-3 waren sogar innerhalb einer Stunde ausverkauft. Sie starten von insgesamt 8 Wellen als erste. Auf die Wanderer warten 110 spannende, anstrengende und landschaftlich eindrucksvolle Kilometer. In wievielen Etappen die 110 km bewältigt werden, ist den Wanderern selbst überlassen. Einige laufen sie sogar in einem Tag durch, während die meisten es aber gemächlich angehen lassen und sich in der Regel drei bis fünf Tage Zeit nehmen, die Gegend rund um den Polarkreis zu genießen.

Im Startgeld von etwa 230 € pro Person sind der Transfer von Kiruna zum Start in Nikkaluokta enthalten, sowie Verpflegung in Form von gefriergetrocknetem Essen, Gaskartuschen, Wanderpass und -karte, ein Signaltuch und am Ende eine Finishermedaille. Aus Berichten habe ich schon gelesen, dass man an den Checkpoints, an denen man seinen Wanderpass zur Kontrolle abstempeln lassen muss, sogar in die Sauna gehen kann. Und ab und an warten kulinarische Überraschungen am Wegesrand auf die Wanderer.

Der höchste Berg Schwedens

Der Trail des Fjällräven Classic führt auf dem nördlichen Teil des berühmtesten Wanderweg Schwedens entlang: dem Kungsleden, zu deutsch “Königsweg”. Aber auch ein weiteres Highlight liegt dicht dabei. Der höchste Berg Schwedens, der Kebnekaise, von dessen Gipfel aus man ein Zehntel Schwedens überblicken können soll, lädt bei schönem Wetter zu einem kleinen Abstecher ein. Mit rund 2.100 m Höhe ist er zwar an sich nicht sonderlich hoch, aber eben auf diesem Breitengrad vergleichbar mit einem 3.000 er in den Alpen.

Ich packe in meinen Rucksack…

Obwohl einige Dinge vom Organisator gestellt werden, gibt es immer noch genug, was selbst mitgenommen werden muss. Einige Ausrüstungsgegenstände sind sogar Pflicht. Sollte man sie bei einer “Rucksackkontrolle” nicht dabei haben, bekommt der Teilnehmer eine happige Zeitstrafe aufgebrummt. Da das aber u. a. solche Dinge wie Zelt, Schlaftsack und Kocher betrifft, wäre ein Vergessen dessen schon Strafe genug. Schuhe und Socken sind übrigens keine Pflicht… Handschuhe und Mütze dagegen schon.

Durch meine Outdoorreisen der letzten Jahre bin ich zum Glück schon recht passabel ausgestattet. Zelt, Rucksack, Outdoorkleidung, Kocher sind vorhanden. Einen warmen Schlafsack von Yeti bringe ich mit, der zwar kein Leichtgewichtswunder ist, aber ich vertraue ihm für die Reise, es sei denn, es findet sich etwas vergleichbar warmes mit weniger Gewicht. Ob die Daune die womöglich feuchten bis nassen Klimaverhältnisse gut verträgt, wird sich zeigen. Meinen geliebten Solo Stove werde ich wohl leider zu Hause lassen, da ich mit (trockenem) Holzmangel rechne. Stattdessen kommt ein klassischer Gaskocher ins Gepäck.

Meine Packliste habe ich hier schon einmal begonnen. Sie ist allerdings noch nicht im finalen Status.

Was mir noch fehlt, sind Trekking-Stöcke. Und da bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich sie will und brauche. Aber vielleicht ist genau das die Gelegenheit, mich vom positiven Effekt beim Bergauf- und Bergabwandern zu überzeugen, den Trekkingstock-Anhänger immer darstellen.

Rentiere, Wasser und Sterne

Auch wenn das Risiko besteht, dass es wie in 2016 die ganze Zeit wie aus Kübeln schüttet, freue ich mich einfach auf dieses Abenteuer. Ein großer Vorteil gegenüber dem Wüstenwandern: um Wasser brauche ich mir in Lappland keine Sorgen zu machen. Wahrscheinlich bräuchte ich nur einen langen Strohhalm, um rechts und links aus den glasklaren Flüssen und Bächen zu trinken. Ich kann es kaum erwarten, durch die nordische Berglandschaft zu wandern, die Felswände und Weiten zu bewundern, die erste Rentierherde zu beobachten, abends am Lagerfeuer zu sitzen und die funkelnden Sterne über mir zu genießen. Noch sieben lange Monate…


Meine Ausrüstung für den Fjällräven Classic 2017

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