Als ich mit dem Laufen begann, war mein Bedürfnis, regelmäßig Wasser zu mir zu nehmen, selbst bei kurzen Strecken (< 5 km) noch sehr hoch. Ich hatte mich damals für einen Trinkgürtel von Tao entschieden, der vier 150 ml-Fläschen in kleinen Neoprensäckchen angeklippt hatte. Für den Einstieg war der Gürtel preisgünstig und soweit in Ordnung.
Jedoch störten mich zunehmend mehrere Dinge:
- Der Gürtel rutschte während des Trainings ständig nach oben
- Die Fläschchen ließen sich nicht aus den Neoprenhüllen während des Laufens herausnehmen, sondern mussten komplett abgeklippt werden. Soweit so gut, allerdings war das problemlose Zurückklippen an den Gürtel in Bewegung kaum möglich
- Die Trinköffnung war schwer nach oben zu ziehen
- Die Fläschchen gaben einen Plastikgeschmack an das Wasser ab
- Das “Zuviel” des Gürtels schlackerte unkontrolliert während des Laufens am Körper herum (das mag bei Läufern mit größerem Hüft- bzw. Bauchumfang wegfallen)
Alldies und der Fakt, dass ich immer weniger Wasser im Training benötigte, führte letztlich dazu, dass der Trinkgürtel in die Ecke flog.
Dass es ganz ohne Getränk nicht immer geht, merkte ich, als die Temperaturen heißer und meine Trainingsstrecken immer länger wurden. Also begab ich mich wieder auf die Suche nach praktischen Transportutensilien. Folgende habe ich bislang gefunden und für mich als treue Wegbegleiter etabliert:
Nathan Quickshot Plus
Der erste Neuzugang war die Quickshot Plus der Marke Nathan. Nachdem mich ein Trinkgürtel nicht überzeugen konnte, suchte ich nach einer alternativen Tragemöglichkeit für Wasser. Ein Trinkrucksack kam für mich nicht in Frage, da mir beim Laufen ohnehin schon sehr warm wird und ich froh bin, wenn mein Rücken ordentlich Luft abbekommt. Bei der Recherche im Internet fand ich Sportflaschen, die an der Hand befestigt werden. Teilweise mit einer recht imposanten Füllmenge von 600 ml. Da ich aber eine Flasche für den kleinen Durst zwischendurch (für Trainingseinheiten ab 2 Stunden) suchte, entschied ich mich für ein kleineres Modell.
Die Plastikflasche fasst ingesamt 300 ml. Der kleine Gurt wird über den Handrücken gezogen und die Flasche so umfasst und befestigt, um nicht herunter zu rutschen zu können. Für das “Plus” im Namen steht im Übrigen das Fronttäschchen, in dem Kleinkram wie Schlüssel, Geld und/oder Power Gels untergebracht werden können. Dieses Täschchen kann allerdings nicht abgemacht werden! Auf der Rückseite befindet sich eine herausziehbare, wasserfeste ID-Karte, auf der Namen und Kontaktdaten für den Notfall vermerkt werden können.
Die Flasche bleibt durch einen Membran-Verschluss dicht und gibt genügend Flüssigkeit frei, sobald man während des Laufens daran saugt. Natürlich hat die Flasche ein gewisses Gewicht, wenn sie komplett gefüllt ist und man ggf. auch noch Gel-Packs im Täschchen mit sich führt. Mich stört das einseitige Tragen jedoch nicht in meiner Laufbewegung.
Nathan Shadow Pak
Zusammen mit der Quickshot Plus erstand ich das Nathan Shadow Pak. Dabei handelt es sich um einen Gürtel bzw. ein Band, welches hüftig oder um den Bauch getragen werden kann und durch einen Klippverschluss geschlossen wird.
Das Material des Täschchens ist sehr flexibel und dehnbar und kann so einiges aufnehmen. Zwei Gel-Packs, Riegel und Schlüssel passen problemlos hinein, alternativ aber auch eine gut zusammengelegte dünne Laufjacke, sofern Regen droht. Hat man den Proviant verzehrt (und ggf. nur noch die Verpackung übrig), zieht sich das Material wieder soweit zusammen, dass nur noch der Gürtel übrig bleibt und sich flach an den Körper anschmiegt. Auch das Shadow Pak verfügt über eine ID-Karte.
Nathan Triangle
Mit der Triangle zog nun doch wieder ein Trinkgürtelsystem bei mir ein. Hintergrund war und ist mein Plan, im September den Berlin-Marathon zu laufen. Mein Trainingsplan dafür steht quasi bereits und angesichts der kommenden sonntäglichen Laufeinheiten von bis zu 3 Stunden war mir klar, dass die kleine Quickshot mit ihren 300 ml hierfür nicht ausreicht. Da ich mit den Produkten von Nathan bislang mehr als zufrieden bin, schaute ich also mal, was hier an Systemen mit größerem Fassungsvermögen angeboten wird. Ein Trinkrucksack stand übrigens noch immer nicht zur Debatte. Ein größere Handflasche sollte es jedoch auch nicht werden, da mir mehr als 300 ml an einer Hand auf Dauer dann doch zu schwer werden würden.
Einen Trinkgürtel mit mehreren kleinen Flaschen finde ich inzwischen nicht mehr wirklich optisch ansprechend. Umso erfreuter war ich, dass ich die Triangle fand. Eine einzige Flasche mit 650 ml Fassungsvermögen, die per Gürtel am Rücken befestigt wird. Ich las mir allerdings einige Tests von aktiven Läufer(innen) durch, bevor ich tatsächlich zur Bestellung schritt.
Obschon alle Tests nur positives hervor brachten, musste ich mich persönlich davon überzeugen. Und ich muss sagen, Nathan weiß, was sie da tun. Die Flasche kommt in einem auffälligen pinken, dreieckigen Gürtel daher (es gibt sie auch in männlichem Schwarz), die Bänder sind bei meiner Version türkis. Der Flaschenhalter ist sehr leicht und sitzt so weit schräg, dass man die Flasche auch während des Laufens bequem entnehmen und auch wieder dort hinein positionieren kann, ohne stehen bleiben zu müssen. Ein Gummiband, das über das Mundstück gezogen wird, fixiert die Flasche zusätzlich. Verschlossen wird das Mundstück durch einen leichtgängigen Pull-Up-Mechanismus.
Auf der linken Seite des Gürtels kann man in einer kleinen Tasche wiederum Utensilien wie Gel-Packs unterbringen. Ein Haken für einen Schlüssel ist ebenfalls mit drin. Sehr positiv fiel mir auf, wie Nathan das Problem von zu langen Gürtelschlaufen löst. Der überschüssige Gurtanteil wird aufgerollt und kann mit den angebrachten Klettverschlüssen befestigt werden, so dass nichts mehr herumbaumelt oder notdürftig herumgeschlungen werden muss. Ist der Gürtel körpernah angebracht, wackelt während des Trainings nichts störend auf dem Rücken, so dass man die Flasche eigentlich nur noch bemerkt, wenn das Wasser in ihr auf und ab schwappt. Ein reflektierender Streifen auf dem Flaschenhalter sorgt in der Dunkelheit zusätzlich für Sicherheit.
Für mich eine gelungene Alternative zu Trinkrucksäcken oder anderen Systemen. Sowohl zum Laufen als auch z. B. fürs Inline Skaten.
huhu
also der Nathan Trinkgürtel sieht echt interessant aus. Ich habe einen FUelbelt mit 2 Flaschen und war eigentlich immer ganz zufrieden bis er mir dann vor ein paar Wochen genau dort wo die Flaschen sitzen den Rücken aufgescheuert hat.
Wackelt der mit der großen Flasche denn wirklich nicht?
Hi 🙂
Also bislang wackelt da wirklich gar nichts. Ich hatte den Gurt erstmal mit etwas dickeren Oberteilen getestet, da die Temperaturen in letzter Zeit ja wieder in den Keller gegangen sind. Mit dünnen Sommerstoffen steht der Langzeittest daher noch aus. Aber sofern der Gurt ordentlich fest sitzt, bin ich da zuversichtlich. Sollte ich mich irren, kommt dazu natürlich noch ein Update. Apropos Update: ich werde mal noch ein Foto von vorn hinzufügen, damit man die Unterbringung des überschüssigen Gurts mal sieht.
LG, Caro