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Gleich im Anschluss an die 21 km-Paddeltour des Vortages stand die Frage im Raum: Kletterpark oder Fläming Skate? Aber warum eine Oder-Frage stellen, wenn doch auch beides geht? Gesagt, getan und so stand ich pünktlich um halb elf zur Einweisung im Kletterwald Lübben bereit.
Der Kletterwald bietet zehn Parcours mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sowie einen 10 m hohen Kletterturm. Seit diesem Jahr ist der Kletterpark mit einem neuen aushängesicheren Sicherheitssystem ausgestattet. Sobald man einen Parcour beginnt, sichert man sich zusätzlich zum normalen Kletterkarabiner mit einem großen Sicherheitskarabiner, der wie auf einer Schiene über das Sicherungsseil geführt wird und nicht gelöst werden kann, solange man sich im Parcours befindet. So ist sichergestellt, dass man stets gesichert ist und nicht in die Tiefe fallen kann. Beides befindet sich an einem Klettergurt, den man vom Kletterparkteam gestellt bekommt. Daran findet man auch ein Element mit Rollen, mit Hilfe dessen man von einer Plattform zur anderen flitzen kann, indem man sich damit in das Seil einhängt. Diese Fortbewegungsart im Kletterwald nennt sich Flying Fox.
Für 18 € Erwachsenenpreis bzw. 15 € für Studenten und Azubis und 9 bis 12 € für Kinder bekommt man nach der obligatorischen Einweisung 2 1/2 Stunden Kletterspaß geboten. Da ich noch nie in einem Kletterwald geklettert bin, war die Einweisung für mich also etwas ganz neues. An einem 4-Elemente-Parcours bekommt man die grundlegenden Klettertechniken erläutert und wird auch erst dann auf den Kletterwald losgelassen, wenn man diesen erfolgreich durchklettert ist. Dass das durchaus Sinn macht, merkte ich beim Probe-Flying Fox. Anstatt der Technik zu vertrauen, klammerte ich mich wie ein Äffchen an meine Seilrolle und sah dabei sicher sehr unentspannt aus. Die nette Einweiserin sagte mir dann, ich solle mich nur in den Gurt fallen lassen, dann geht alles von alleine. Sie sollte Recht behalten.
Mein erklärtes Ziel für den Tag war es, den schwersten Parcous zu durchklettern, den Schwarzen Milan mit 14 Element und einem 10 m Basejump am Ende. Zum Eingewöhnen sollte es aber erstmal noch ein anderer Kurs sein. Da das Eichhörnchen zum Anfang am wenigstens frequentiert war, ging es damit los. Nach meiner Einschätzung gab es hier die meisten und längsten Flying Foxes im Vergleich zu den anderen Parcours.
Mit jedem Mal Hinübersausen machte es mehr Spaß und man erreichte richtig Geschwindigkeit. Einmal endete die Fahrt in einem großen Spinnennetz aus Seilen, in das ich einfach nur hinein klatschte wie ein Vogel gegen eine Fensterscheibe. Nichtsdestotrotz fand ich, dass ich mich in meiner Eigenschaft als tolpatschiger Mensch ganz gut durch den Parcours durcharbeitete.
Mit dem Eichhörnchen war die Wahl gleich zu Anfang zufällig schon auf den drittschwersten Parcours gefallen. Etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde hatte das Absolvieren gebraucht. Die nachfolgenden Parcours Wolf und Wiesel waren schön leer und hatten außerdem ein paar witzige Elemente wie ein Holzfass, in das man sich stellen musste, um von Baum A nach Baum B zu gelangen. Leider fehlen mir bislang Vergleichsmöglichkeiten, daher fand ich die kreativen Ideen, die der Kletterwald Lübben anbot, alle interessant und einzigartig und hätte am liebsten jeden Parcours einmal durchlaufen. Außer der Zeit gibt es allerdings noch einen limitierenden Faktor, der einen dazu zwingt, eine Auswahl zu treffen: die Kraft.
Natürlich treibt einen der Spaß und das Adrenalin immer weiter, aber die durchaus wackeligen Elemente zwingen einen sehr oft dazu, sich rechts, links, oben oder unten festzuklammern entlang zu hangeln oder bei Freeclimbing-Elementen auch richtig zu klettern. Und das ist auf Dauer doch anstrengend. Wirklich verschnaufen oder pausieren möchte bzw. kann man auch nicht, denn in den meisten Fällen klettert jemand direkt hinter einem durch denselben Parcous und möchte auch vorankommen. Ein Vorbeilassen oder Überholen ist grundsätzlich durch das Sicherheitssystem nicht möglich. Nur an den wenigen Stellen, an welchen sich Weichen befinden, um eine andere Richtung einzuschlagen, ist ein Positionswechsel überhaupt machbar. Da es an dem Tag trotz Ferien, Wochenende und schönen Wetters recht leer war, fühlte ich mich aber zu keinem Zeitpunkt gehetzt. Vielleicht lag es aber auch an der frühen Uhrzeit, denn je später der Tag, desto voller wurde es.
Als noch eine Stunde übrig war, war der Schwarze Milan fällig. Die Elemente hier waren schon deutlich anspruchsvoller als die der vorangegangenen Parcours. In 8 m Höhe befand sich sogar ein Hangelelement. Die Dinger, die ich schon von Hindernisläufen so liebe und im Leben nicht schaffen werde. Ich versuchte mich zumindest daran, hatte aber als Backup die Rolle aufs Seil gesetzt, die mich sicher zur nächsten Plattform trug.
Mein persönlicher Alptraum war jedoch ein Element, welches aus etwa 10 frei aufgehängten Metallbügeln bestand, in welche man jeweils mit einem Fuß hineingelangen musste. War ein Fuß drin, musste ich mich mit aller Kraft festhalten und mit anderen den nächsten Bügel erreichen. Hatte ich dann jeden Fuß in einem Bügel, wollte mein rechtes Bein nach rechts und mein linkes Bein noch weiter nach links. Keine Chance, hier ein System zu finden. Ich kam mir vor wie ein Zirkusclown und musste furchtbar anfangen zu lachen, was beim Festhalten nicht unbedingt weiterhalf. Völlig kraftlos hing ich da in den Seilen und lachte vor mich hin. Ein Zurück gab es nicht. Ich war so froh, als ich endlich auf der Plattform ankam und war auch ziemlich alle. Das nächste Element mit frei aufgehängten Baumstämmen mit je immer einem Meter Höhenunterschied war auch nicht viel besser, aber hier konnte ich wenigstens eine kleine Technik entwickeln, um nicht wieder ganz so doof auszusehen.
Der krönende Abschluss des Schwarzen Milans ist der Basejump aus 10 m Höhe. Man sollte einfach nur einen Schritt von der Plattform nach vorn treten und in die Tiefe fallen. Einfach. Naja, die Höhe ist von dort oben schon beindruckend. Vor allem, da sich darunter kein Sicherungsnetz oder eine Matte befindet, sondern nur purer Waldboden. An dieser Stelle muss man tatsächlich sein volles Vertrauen in das Equipment stecken. Und am besten keine ausgeprägte Höhenangst haben. Da wir an diesem Tag die ersten waren, die den Sprung wagten, hatten sich unten zahlreiche Zuschauer versammelt und feuerten an. Ein Mann versprach eine Packung Smarties für den Sprung. Nachdem ich den Schritt gewagt hat, bremste die Seilwinde, in die ich mich vorher eingeklinkt hat, nach etwa 5 Metern ab und ich kam sicher und in einem Stück unten an und fragte gleich “Wer hat hier die Smarties versprochen?” Mit einem Lachen bekam ich eine Packung in die Hand gedrückt.
Der Sprung machte soviel Spaß, dass ich gleich noch einmal springen wollte. Obwohl die 2 1/2 Stunden inzwischen schon vorbei waren, zeigte uns das nette Team eine Abkürzung zum Basejump, ohne den kompletten Schwarzen Milan noch einmal durchlaufen zu müssen und ich durfte noch einmal springen.
Damit war der Vormittag vorbei und es ging weiter zum Fläming Skate, um nach den Armen auch die Beine am Aktivwochenende teilhaben zu lassen. Darüber lest ihr dann in Aktiv in Brandenburg 3!
Gleich im Anschluss an die 21 km-Paddeltour des Vortages stand die Frage im Raum: Kletterpark oder Fläming Skate? Aber warum eine Oder-Frage stellen, wenn doch auch beides geht? Gesagt, getan und so stand ich pünktlich um halb elf zur Einweisung im Kletterwald Lübben bereit.
Der Kletterwald bietet zehn Parcours mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sowie einen 10 m hohen Kletterturm. Seit diesem Jahr ist der Kletterpark mit einem neuen aushängesicheren Sicherheitssystem ausgestattet. Sobald man einen Parcour beginnt, sichert man sich zusätzlich zum normalen Kletterkarabiner mit einem großen Sicherheitskarabiner, der wie auf einer Schiene über das Sicherungsseil geführt wird und nicht gelöst werden kann, solange man sich im Parcours befindet. So ist sichergestellt, dass man stets gesichert ist und nicht in die Tiefe fallen kann. Beides befindet sich an einem Klettergurt, den man vom Kletterparkteam gestellt bekommt. Daran findet man auch ein Element mit Rollen, mit Hilfe dessen man von einer Plattform zur anderen flitzen kann, indem man sich damit in das Seil einhängt. Diese Fortbewegungsart im Kletterwald nennt sich Flying Fox.
Für 18 € Erwachsenenpreis bzw. 15 € für Studenten und Azubis und 9 bis 12 € für Kinder bekommt man nach der obligatorischen Einweisung 2 1/2 Stunden Kletterspaß geboten. Da ich noch nie in einem Kletterwald geklettert bin, war die Einweisung für mich also etwas ganz neues. An einem 4-Elemente-Parcours bekommt man die grundlegenden Klettertechniken erläutert und wird auch erst dann auf den Kletterwald losgelassen, wenn man diesen erfolgreich durchklettert ist. Dass das durchaus Sinn macht, merkte ich beim Probe-Flying Fox. Anstatt der Technik zu vertrauen, klammerte ich mich wie ein Äffchen an meine Seilrolle und sah dabei sicher sehr unentspannt aus. Die nette Einweiserin sagte mir dann, ich solle mich nur in den Gurt fallen lassen, dann geht alles von alleine. Sie sollte Recht behalten.
Mein erklärtes Ziel für den Tag war es, den schwersten Parcous zu durchklettern, den Schwarzen Milan mit 14 Element und einem 10 m Basejump am Ende. Zum Eingewöhnen sollte es aber erstmal noch ein anderer Kurs sein. Da das Eichhörnchen zum Anfang am wenigstens frequentiert war, ging es damit los. Nach meiner Einschätzung gab es hier die meisten und längsten Flying Foxes im Vergleich zu den anderen Parcours.
Mit jedem Mal Hinübersausen machte es mehr Spaß und man erreichte richtig Geschwindigkeit. Einmal endete die Fahrt in einem großen Spinnennetz aus Seilen, in das ich einfach nur hinein klatschte wie ein Vogel gegen eine Fensterscheibe. Nichtsdestotrotz fand ich, dass ich mich in meiner Eigenschaft als tolpatschiger Mensch ganz gut durch den Parcours durcharbeitete.
Mit dem Eichhörnchen war die Wahl gleich zu Anfang zufällig schon auf den drittschwersten Parcours gefallen. Etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde hatte das Absolvieren gebraucht. Die nachfolgenden Parcours Wolf und Wiesel waren schön leer und hatten außerdem ein paar witzige Elemente wie ein Holzfass, in das man sich stellen musste, um von Baum A nach Baum B zu gelangen. Leider fehlen mir bislang Vergleichsmöglichkeiten, daher fand ich die kreativen Ideen, die der Kletterwald Lübben anbot, alle interessant und einzigartig und hätte am liebsten jeden Parcours einmal durchlaufen. Außer der Zeit gibt es allerdings noch einen limitierenden Faktor, der einen dazu zwingt, eine Auswahl zu treffen: die Kraft.
Natürlich treibt einen der Spaß und das Adrenalin immer weiter, aber die durchaus wackeligen Elemente zwingen einen sehr oft dazu, sich rechts, links, oben oder unten festzuklammern entlang zu hangeln oder bei Freeclimbing-Elementen auch richtig zu klettern. Und das ist auf Dauer doch anstrengend. Wirklich verschnaufen oder pausieren möchte bzw. kann man auch nicht, denn in den meisten Fällen klettert jemand direkt hinter einem durch denselben Parcous und möchte auch vorankommen. Ein Vorbeilassen oder Überholen ist grundsätzlich durch das Sicherheitssystem nicht möglich. Nur an den wenigen Stellen, an welchen sich Weichen befinden, um eine andere Richtung einzuschlagen, ist ein Positionswechsel überhaupt machbar. Da es an dem Tag trotz Ferien, Wochenende und schönen Wetters recht leer war, fühlte ich mich aber zu keinem Zeitpunkt gehetzt. Vielleicht lag es aber auch an der frühen Uhrzeit, denn je später der Tag, desto voller wurde es.
Als noch eine Stunde übrig war, war der Schwarze Milan fällig. Die Elemente hier waren schon deutlich anspruchsvoller als die der vorangegangenen Parcours. In 8 m Höhe befand sich sogar ein Hangelelement. Die Dinger, die ich schon von Hindernisläufen so liebe und im Leben nicht schaffen werde. Ich versuchte mich zumindest daran, hatte aber als Backup die Rolle aufs Seil gesetzt, die mich sicher zur nächsten Plattform trug.
Mein persönlicher Alptraum war jedoch ein Element, welches aus etwa 10 frei aufgehängten Metallbügeln bestand, in welche man jeweils mit einem Fuß hineingelangen musste. War ein Fuß drin, musste ich mich mit aller Kraft festhalten und mit anderen den nächsten Bügel erreichen. Hatte ich dann jeden Fuß in einem Bügel, wollte mein rechtes Bein nach rechts und mein linkes Bein noch weiter nach links. Keine Chance, hier ein System zu finden. Ich kam mir vor wie ein Zirkusclown und musste furchtbar anfangen zu lachen, was beim Festhalten nicht unbedingt weiterhalf. Völlig kraftlos hing ich da in den Seilen und lachte vor mich hin. Ein Zurück gab es nicht. Ich war so froh, als ich endlich auf der Plattform ankam und war auch ziemlich alle. Das nächste Element mit frei aufgehängten Baumstämmen mit je immer einem Meter Höhenunterschied war auch nicht viel besser, aber hier konnte ich wenigstens eine kleine Technik entwickeln, um nicht wieder ganz so doof auszusehen.
Der krönende Abschluss des Schwarzen Milans ist der Basejump aus 10 m Höhe. Man sollte einfach nur einen Schritt von der Plattform nach vorn treten und in die Tiefe fallen. Einfach. Naja, die Höhe ist von dort oben schon beindruckend. Vor allem, da sich darunter kein Sicherungsnetz oder eine Matte befindet, sondern nur purer Waldboden. An dieser Stelle muss man tatsächlich sein volles Vertrauen in das Equipment stecken. Und am besten keine ausgeprägte Höhenangst haben. Da wir an diesem Tag die ersten waren, die den Sprung wagten, hatten sich unten zahlreiche Zuschauer versammelt und feuerten an. Ein Mann versprach eine Packung Smarties für den Sprung. Nachdem ich den Schritt gewagt hat, bremste die Seilwinde, in die ich mich vorher eingeklinkt hat, nach etwa 5 Metern ab und ich kam sicher und in einem Stück unten an und fragte gleich “Wer hat hier die Smarties versprochen?” Mit einem Lachen bekam ich eine Packung in die Hand gedrückt.
Der Sprung machte soviel Spaß, dass ich gleich noch einmal springen wollte. Obwohl die 2 1/2 Stunden inzwischen schon vorbei waren, zeigte uns das nette Team eine Abkürzung zum Basejump, ohne den kompletten Schwarzen Milan noch einmal durchlaufen zu müssen und ich durfte noch einmal springen.
Damit war der Vormittag vorbei und es ging weiter zum Fläming Skate, um nach den Armen auch die Beine am Aktivwochenende teilhaben zu lassen. Darüber lest ihr dann in Aktiv in Brandenburg 3!
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