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[:de]Berliner Polarnacht – Fehler wie ein Anfänger![:]

[:de]Fehler machen wie ein Anfänger. Und das nach hunderten von Wanderkilometern, davon zahlreiche in der kühlen bis kalten Winterzeit. Ja, auch das passiert (mir) mal. Zum bereits dritten Mal bin ich zur Berliner Polarnacht angemeldet. Beim ersten Mal vor zwei Jahren kam ich etwa 30 km weit. 2017 gab es dann die erste Urkunde zum erfolgreichen Überleben der damals wirklich harten 50 Km der Nacht. Vereiste und verharschte Böden mit ausreichend Schnee, um die Gelenke zu quälen, hatten mich mehrfach an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Dies Jahr war ich von Anfang an nicht sicher gewesen, ob ich die 50 Km durchziehe. Ich war seit Mitte November, seit dem Halbmarathon in Las Vegas, einfach zu faul gewesen. Bis auf einige wenige Alibi-Läufe und die Glühweinwanderung waren da keine sportlichen Highlights zu verzeichnen gewesen. Nun könnte ich als Vorwand den immensen Zeitaufwand für die Fjällräven Polar-Bewerbungsphase als Grund vorschieben, aber wenn seien wir mal ehrlich: eine Stunde für eine kleine Laufrunde ist doch immer irgendwo drin. Egal. Ich war also völlig untrainiert und wollte die Polarnacht für einen neuen Motivationsschub nutzen. Dafür eignen sich Anmeldungen zu Wettkämpfen immer!

Um 18 Uhr treffen wir uns zum präventiven Kohlenhydratspeicherauffüllen in einer Lokalität am S-Bhf Gesundbrunnen. Frisch gestärkt geht es um kurz vor 20 Uhr zum Treffpunkt los, wo Wolfgang Pagel und seine Helfer schon fleißig Listen abstreichen, Geld einsammeln und Routenbeschreibungen verteilen. Selfies werden geschossen, für Gruppenfotos zusammengerottet und Punkt 20 Uhr bewegen wir uns zu etwa fünfzigst in die Berliner Nacht. Mit etwa 1 Grad ist es winterlich kalt, aber der Boden eis- und schneefrei.

Ich habe mir zwar eine Papierkarte von Wolfgang eingesteckt, aber eigentlich nur für den Notfall. Selbst auf das Herunterladen der Strecke habe ich diesmal verzichtet. Ich möchte mich einfach mal treiben lassen, wenn ich schon nicht diejenige bin, die die muntere Truppe durch den nächtlichen Stadtdschungel führt. Das klappt auch richtig gut. Quasi von Beginn der Wanderung bis kurz vor Ankunft am 23 km entfernten Pausenziel habe ich keine Ahnung, wo ich gerade bin. Diese Gegend Berlins ist mir völlig fremd. Aber ich unterhalte mich vortrefflich mal mit dem einen, mal mit dem anderen. In der Dunkelheit erkenne ich im Zweifel auch erstmal gar nicht, mit wem ich da gerade rede.

 

Dumm gelaufen

Die amüsanten Gespräche sind sicherlich auch der Grund, warum sich zwei ungute Gefühle noch ganz gut unterdrücken lassen, die sich nach etwa 15 km immer weiter geistig und körperlich in den Vordergrund drängen: meine Oberschenkel und der Hintern frieren und ich muss auf Toilette. Bezüglich Zweiterem quält mich mein Magen zusehends mehr, aber eine Aussicht auf Erleichterung gibt es nicht. Zu schnell und ohne Anhalten bewegt sich die Masse. Max, der nur mal kurz in den Busch verschwunden war, brauchte 20 Minuten, um uns wieder einzuholen. Und wenn Max schon bei geringstmöglicher Auszieh-Zeit und hoher Aufholgeschwindigkeit schon so lange braucht, habe ich als Weibchen keine Chance, meine Mitwanderer jemals wieder zu finden

„Die kalten Schenkel hätte ich aber echt vermeiden können“, denke ich. „Ziehst dir fünf Schichten am Oberkörper an, wovon schon mindestens zwei zuviel sind… aber an den Beinen haste nur eine dünne Schicht. Wie doof ist das denn?“ Ich erinnere mich nun, im letzten Jahr mit langer Unterhose gestartet zu sein.

 

Um 0:25 Uhr landen wir am S-Bhf Zitadelle in Spandau und in der dortigen McDonalds-Filiale. Beim erleichternden Toilettenbesuch reicht ein flüchtiger Blick auf meine Oberschenkel, um zu wissen: Weitergehen in die immer noch kälter werdende Nacht macht einfach keinen Sinn. Zumindest nicht bis zum Ende der 50 km. Knallrot ist meine Haut dort überall und eiskalt. Eigentlich würde ich gerne trotzdem noch einige Kilometer mitwandern und so wie vor zwei Jahren nach gut 30 km aussteigen. Leider lässt das aber die geänderte Streckenführung nicht zu. Ab hier weiterzulaufen heißt, bis zum Ende zu laufen, denn es gibt keine öffentlichen Bahnhöfe mehr an der Route. Und auf die Spandauer Busse möchte ich mich nicht verlassen. Ich bin nicht die einzige, die so denkt und so steigen rund zehn Wanderer an diesem Punkt aus.

Als ich nachts um drei in Lichterfelde ankomme und die unglaubliche Ruhe genieße, bin ich zwar einerseits froh, jetzt ins Bett zu fallen. Andererseits ärgere ich mich dennoch richtig über meine Dummheit, ohne eine zweite Schicht um die Beine losgegangen zu sein. Manchmal muss man Fehler eben zweimal machen, damit sie sich für immer einprägen.

 

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[:de]Nike+ Run Club Halbmarathon-Training: Für wen ist das was? Für wen nicht?[:]

[:de]NRC

Wie eine sterbende Schnecke habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Zumindest nicht nach 22 km. “Just do it”, dachte ich mir, als ich am letzten Samstag am Halbmarathon-Training  des NRC Nike Run Club Berlin Mitte teilgenommen habe. Im Nachhinein denke ich mir: “Don’t do it again…in the near future”. Warum es mir so ging, erzähle ich euch hier.

Samstag stand für mich der Long Run auf dem Plan. 30 km mindestens fürs Marathon-Training. Meine Freundin Sam, mit der ich bei unseren Long Runs gern zusammen leide, schlug mir vor, mal das Halbmarathon-Training des Nike Run Club (NRC) auszuprobieren. 15 km sollte das Training umfassen, die restlichen 12-15 wollten wir dann vom Hackeschen Markt zusammen nach Hause laufen. Ich stehe neuen Dingen immer sehr aufgeschlossen gegenüber, also sagte ich zu.

Über die Website des NRC konnte ich mir völlig unproblematisch einen Platz fürs Training reservieren. Die Reservierungen werden allerdings erst kurzfristig freigeschaltet (2 bis 7 Tage vor dem Event).

Um 8:30 Uhr schälte ich mich am Samstag aus dem Bett und machte mich in voller Laufmontur auf den Weg zum Hackeschen Markt.

Organisatorisches

Laut Plan sollte das Training um 10.28 Uhr losgehen. Aha, wer macht denn solch krumme Zeiten? Na gut, jeder hat seine Eigenheiten. Doof nur, dass die Teilnehmer eine halbe Stunde vorher da sein sollen, die Filiale aber erst um 10 Uhr aufmacht und nicht um 9.58 Uhr. Diese Vorlage musste ich jetzt einfach aufgreifen!

Zur Ladenöffnung waren nur ein paar Leute da. Gut für uns, denn somit waren wir ohne Schlangestehen mit der Gepäckabgabe (kleiner Rucksack mit Jacke) und Ausgabe der Pace-Bänder durch. Zur Auswahl standen drei verschiedene Pace-Gruppen: 4:45, 5:30 und 6:30, wobei die letztere charmanterweise als SexyPace bezeichnet wird und ein rosa Bändchen bekommt.

NRC Nike Pacebänder

Je näher die Startzeit rückte, desto voller wurde der Laden. Und als um 10:28 Uhr noch immer nicht alle ihre Bändchen hatten, war wohl klar, dass es später losgehen würde.  Coach Falko, den ich schon vom Garmin-Training “Garmin for runners” in 2014 kannte, begrüßte alle Teilnehmer und gab letzte Instruktionen.

NRC Nike start

Wir waren zwar gut eine viertel Stunde zu spät dran, aber Zeit für ein Gruppenfoto der durchaus beindruckenden Teilnehmeranzahl war noch drin.

Copyright Nike Run Club

Copyright Nike Run Club

Dann begann sich das Teilnehmerfeld in Bewegung zu setzen. Die unterschiedlichen Pace-Gruppen würden alle dieselbe Strecke laufen, daher waren wir am Anfang alle noch dicht beieinander. Und wenn an die 100 Läufer gleichzeitig durch die Touristenhochburg Hackescher Markt/Alexanderplatz am Samstag morgen zur Geschäftsöffnungszeit wollen, kann das schon mal ein kleines Verkehrshindernis bedeuten.

Ein Pacer stellte mir, aber wohl eher sich selbst angesichts dieser Tatsache die Frage, ob man denn vielleicht doch so eine Veranstaltung anmelden müsse. Ich versuchte ihm in Grundzügen meine Erkenntnisse aus der Recherche bezüglich der Mammutmarsch-Trainings zu erläutern. So ganz wollte er aber nicht glauben, dass eine Gruppe laut Rechtsprechung schon bei 7 Personen beginnt.

NRC Nike Ampel

Und so blieben wir auf den ersten Kilometern oft an solchen Stellen stehen, von denen es in der Innenstadt nur so wimmelt: Ampeln. Gern auch mehrstufig an einer Kreuzung. Das führte zum einen schon mal zu einer Trennung der Gruppen, die es über die Ampelphasen geschafft hatten und denen, die zurück geblieben waren. Zum anderen kam man aber auch nicht richtig in den “Fluss”. So richtig rund lief es dann nach knapp 4 km, als wir bereits am Volkspark Friedrichshain vorbei waren.

NRC Nike Pause

Bald trennten sich auch die paar Läufer, die heute nur 12 statt 15 km laufen wollten. Sam und ich stellten mit erschrecken fest, dass wir gerade erst 5 km gelaufen waren, aber trotzdem schon mit der Zunge halb über den Boden schleiften. Das Stop & Go am Anfang war schon recht anstrengend gewesen. Zudem stellten wir fest, dass wir von einer 6:30er Pace weit entfernt waren. Wir waren deutlich schneller. Weil wir aber noch 15 km mehr als alle anderen vor uns hatten, versuchten wir uns an die 6:30er Pace zu halten. Mit dem Effekt, dass wir ganz hinten waren.

NRC Nike Volkspark Friedrichshain1

Die Pacer führten uns durch den Volkspark Prenzlauer Berg, in dem ich noch nie zuvor gewesen war. Nebenbei gesagt: schönes Stückchen Berlin! Weiter ging es durch Kleingartensiedlungen und plötzlich fand ich mich am Sportforum Weißensee wieder. Düstere Zeiten kamen in mir hoch. Wieviele Runden hatte ich vor (sind es wirklich schon) 25 Jahren hier gedreht, um noch ein paar hundert Gramm Körpergewicht zu verlieren. Das alles, um noch in die untere Gewichtsklasse bei den Berliner Meisterschaften beim Judo zu kommen. Damals war Laufen für mich nur Mittel zum Zweck. Heute genieße ich es. Naja, vielleicht nicht genau an diesem Tag!

NRC Nike Volkspark Friedrichshain

Auf dem Rückweg merkten wir bei unserer zweiten Pacerin, die die Gruppe begleitete an, dass das Tempo vorne viel zu schnell sei. Dass wir eigentlich gedacht hätten, wenn 6:30 angesagt wird, wird 6:30 gelaufen. Nun ist aber so eine Horde euphorischer, sich auf den Trainingshöhepunkt befindender Läufer schlimmer als ein Flohzirkus. Und der macht es den Pacern schwer, das Tempo zu zügeln. Klar, das hatte ich auch schon bei den Mammut-Trainings gemerkt. Es gibt immer welche die schneller wollen. Die lasse ich auch, aber dann müssen sie die Strecke eben notfalls kennen und sich absplitten. Hier gaben aber ganz klar die vorderen Läufer die Pace vor. Wäre ich nur die 15 km gelaufen, hätte mir das wahrscheinlich nicht so viel ausgemacht. Angesichts der geplanten 30 hatten wir uns aber darauf verlassen, dass das Tempo gehalten wird.

Zumindest waren wir dankbar, dass die Pacerin uns sechs Schnecken mit Sexypace begleitete. Am Velodrom mussten die Schnelleren dann eben mit dem Gruppenfoto auf uns warten.

NRC Nike gruppenfoto

Schnell eine sportliche Pose eingenommen und flink ging es oberhalb des Velodroms weiter.

NRC Nike treppe

NRC Nike Velodrom

Auch nach der kurzen Pause waren die Vorderen schon ganz schnell wieder weit weg. Von wegen 6:30er Pace! Egal, wir hielten am Tempo fest und die Pacerin redete uns gut zu, erklärte uns noch einmal, wie schwierig das sei, die stürmende Menge im Zaum zu halten. Es gäbe immer welche, die sich unterschätzen. Eine Mitläuferin erzählte zudem, dass es schon weit besser geworden sei im Gegensatz zu den Anfängen vor ein paar Jahren. Ich glaubte das mal.

Der Alexanderplatz und die Straßen rund um den Hackeschen Markt waren jetzt gegen 12:30 Uhr prall gefüllt mit Touristen und Shoppingwütigen. Die hatten teilweise überhaupt kein Verständnis für uns Läufer, so dass man das eine oder andere Mal einfach angerempelt wurde, zumindest aber Slalom angesagt war.

NRC Nike Carola Keßler Sam Katharina

Wir letzten Läuferchen trafen ein, als andere anderen mit ihrem Stretching quasi schon durch waren. Durch war ich allerdings auch. Ich hatte viel zu wenig am Morgen getrunken und freute mich aufs Wasser. Leider war auch das fast alle und so füllte ich mir meine Softflask auf der Toilette und wir machten uns zu zweit auf zu den letzten Kilometern.

Uns war schon beim Aufbrechen klar, dass es wohl nicht die angepeilten 27 bzw. 30 Km werden würden. Viel zu fertig waren wir dafür schon. Wir widerstanden der Verlockung, am Potsdamer Platz einfach in die Bahn zu steigen und quälten uns immerhin noch bis Südkreuz weiter. Dort war aber nach 22 km Schluss. Mehr wollten unsere Beine uns nicht zubillligen.

Fazit

Wer sich gerade im Halbmarathon-Training befindet und sich nicht unbedingt an eine feste Pace klammert, der ist bei dem Training sicher gut aufgehoben. Man sollte auch ein wenig stadtaffin sein und sich nicht an Ampeln stören. Wer die Ruhe des Waldes sucht, ist hier falsch. Man trifft viele Gleichgesinnte und lernt neue Stadtteile kennen. Zum After-Run-Shoppen lädt die Nike-Filiale am Hackeschen Markt auf alle Fälle ein. Die Pacer sind bemüht und wirklich nett.

Für den Zweck, den wir uns ausgesucht hatten, nämlich das NRC-Training als Basis für den LongRun zu nehmen, ist es m. E. nicht geeignet. Die Pace ist zu unbeständig bzw. zu schnell – für mein Marathon-Training erst recht. Außerdem wird man in der Pause, die für alle anderen der Schluss ist, unnötig kalt. Aber man läuft ja auch nicht gleich weiter. Man stretcht, holt seine Sachen, trinkt noch etwas, geht auf Toilette.

Für eine Tempoeinheit im Marathon-Training… ja. Das würde ich ggf. noch als sinnvoll erachten. Ich, die aber viel lieber im Wald als im Touri-Gebiet läuft, warte dann doch besser auf ein Training, das im Grunewald stattfindet.

Probiert’s aus! Schreibt mir Eure Erfahrungen!

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[:de]Trainingsplan für 100 km in 24 Stunden[:]

[:de]

mammutmarsch-trainingsplan

In 24 Stunden 100 km wandern? Aus dem Stand heraus? Sicherlich versuchen das einige und schaffen wenige, die sich für den Mammutmarsch in Berlin oder Megamarsch, Ostseeweg, Horizontale in Jena und wie sie alle heißen, angemeldet haben. Für alle anderen, die sich geplant vorbereiten möchten, ihr Können und ihr Equipment auf den Prüfstand stellen wollen, gibt es ein Trainingsprogramm, um in 5 Monaten und insgesamt etwa 7 Wanderungen genau das zu tun.

Die Termine und Strecken beziehen sich auf die Trainings, die ich anbiete. Etwas weiter unten findest du eine Empfehlung für ein grundsätzliches Training, das du alleine oder auch einfach woanders durchführen kannst. Die kleinste Route beginnt mit 30-35 km, die längste endet mit 65-70 km. Die meisten Routen führen durch Natur in und um Berlin. Eine Sightseeing-Tour, die vom Mauerweg in die Innenstadt führt, ist aber auch dabei. Die längsten Touren sind Rundkurse. Bei allen anderen habe ich darauf geachtet, dass Anfang und Ende an einem S- und/oder U-Bahnhof liegen, damit jeder hin und auch wieder weg kommt.

Die Termine, an denen ich diese Strecken selbst wandern werde, findet ihr hier. Ich lade euch also hiermit und über Facebook-Veranstaltungen herzlich ein, mit mir zu wandern wie es die Mammuts zur Eiszeit getan haben.

Als ideal für die Vorbereitung auf diese Monster-Strecke hat sich folgendes Training bewährt:

Trainingsbeginn: 4-5 Monate vor dem Event

  1. Training: 30 km Wandern mit ein bis zwei Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  2. Training: 35 km Wandern mit zwei Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  3. Training: 40 km Wandern mit drei Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  4. Training: 45 km Wandern mit drei bis vier Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  5. Training: 50 km Wandern mit vier Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  6. Training: 60 km Wandern mit vier bis fünf Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde
  7. Training: 65-70 km Wandern mit vier bis fünf Pausen, Tempo: 5-6 km/Stunde

Pausen

Was die Pausenlänge angeht empfehle ich: so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig. Nach jeweils etwa 12-15 km sollten die ersten Pausen eingelegt werden und nicht mehr als 20-30 Minuten dauern. Je länger die Strecke ist, umso eher benötigt man am Ende öfter Kurzpausen. Die Kurzpausen sollten maximal 10-20 Minuten dauern. Warum? Je länger du unterwegs bist, desto schwerer fällt es dir, wieder aufzustehen und weiterzulaufen. Solange du läufst, bist du im Fluss. Eine zu lange Pause lässt dich träge werden und du riskierst, nicht mehr vom Fleck zu kommen.

Tapering

Zwischen den Trainingseinheiten sollten immer etwa 2-3 Wochen liegen. Zwei Wochen vor dem 100 km-Marsch empfehle ich  wie beim Laufsport in eine “Tapering-Phase” einzutreten, d. h. die Wanderungen nicht mehr auszudehnen, sondern nur noch kürzere Wanderungen bis maximal 20-25 km zu unternehmen, um mobil zu bleiben, aber sich nicht schon vor dem langen Lauf zu überlasten.

Nachtwanderung

Außerdem empfehle ich unbedingt, eines der Trainings als Nachtwanderung durchzuführen. Bei 24 h-Wanderungen werdet ihr unweigerlich die Nacht durchwandern müssen. Um schon zu wissen, wie sich das anfühlt, solltet ihr möglichst am Abend gegen 20/21 Uhr losziehen und euch etwa 40 Kilometer vornehmen. Natürlich könnt ihr euch länger laufen und später starten, um in den Sonnenaufgang hinein zu laufen. Wichtig ist, möglichst lange die Dunkelheit zu erleben, denn Wandern in der Nacht, wenn man schon den ganzen Tag hinter sich gebracht hat, fühlt sich ganz anders an als im Hellen. Ihr seht weniger, habt kaum optische Ablenkung, müsst mit der Stirnlampe umgehen lernen (und mit der Gefahr des Geblendetwerdens von anderen) und erfahrt, wie gut ihr noch voran kommt, wenn ihr eigentlich hundemüde seid. Anhand der Erfahrung könnt ihr dann gut einschätzen, was auf euch zukommt und was ihr braucht, um durchzuhalten. Denn neben den letzten 10 Kilometern ist die Nacht der kritische Faktor bei solch langen Wanderungen.

Zum Thema Ausrüstung gibt es folgende Beiträge:

Kleidung

Rucksackauswahl

Packliste und Marschrechner

Erste-Hilfe-Set

 

Einige Streckenvorschläge rund um Berlin findet ihr hier unten


Strecke 1

30 km – S Teltow entlang am Teltowkanal zum S Grünau

Anfang: S-Bhf Teltow Stadt

Ende: S-Bhf Grünau

Mögliche Ausstiegspunkte: U-Bhf Ullsteinstraße, U-Bhf Grenzallee

Kilometer: 30,9

Laufzeit: ca. 6 h 10 Minuten bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: nein

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Teltow und wandern von dort direkt zum Teltowkanal. Ab hier folgen wir dem Teltowkanal immer Richtung Osten. Die Strecke führt an den U-Bhfen Ullsteinstraße und Grenzallee entlang, für diejenigen, die früher aussteigen wollen. Auf Höhe des Tempelhofer Hafens verlassen wir den Kanal kurzzeitig und begleiten ihn dann wieder auf der sogenannten „Ostkrone“. Ein kurzer Ausflug auf die Rudower Höhe verschafft uns einen Überblick über den Kiez, bevor wir weiter am Kanal zur Gemarkung Köpenick gelangen und schlussendlich am S-Bhf Grünau ankommen.

 


Strecke 2

35 km – S Teltow über südlichen Berliner Mauerweg bis U Zwickauer Damm

Anfang: S-Bhf Teltow

Ende: U-Bhf Zwickauer Damm

Mögliche Ausstiegspunkte: U-Bhf Lipschitzallee

Kilometer: 35

Laufzeit: ca. 7 h bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: nein

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Teltow und laufen Richtung Osten für ein paar hundert Meter entlang der S-Bahn. Von dort gelangen wir auf den Berliner Mauerweg, dem wir folgen. Er führt uns nach Lichterfelde über Feld und durch Wald an den Rand Lichtenrades. Wir folgen ihm nach Norden Richtung Buckow und Gropiusstadt. Es geht nun wieder südlich zum Dörferblick am Rande Rudows. An der Rudower Höhe verlassen wir den Berliner Mauerweg, passieren den U-Bhf Rudow und wandern zum Ende am U-Bhf Zwickauer Damm.


Strecke 3

40 km – Nördlicher Berliner Mauerweg & Sightseeing

Anfang: S-Bhf Heiligensee

Ende: S + U-Bhf Potsdamer Platz

Mögliche Ausstiegspunkte:

22,5 km U-Bhf Wittenau (U8 mit ca. 2 km Fußmarsch von Wanderroute)
27 km S Schönholz (ca. 1 km Fußmarsch von Wanderroute)
28,5 km S Wollankstraße
30,5 km U Pankstraße (U8) und U Osloer Straße (U9)
34,5 km Hauptbahnhof
39 km Brandenburger Tor

Kilometer: 40

Laufzeit: ca. 8 Stunden bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: nein

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Heiligensee und wandern von dort auf dem nördlichen Teil des Berliner Mauerweges. Am Rande Frohnaus durchschreiten wir die Wälder, umwandern Glienicke/Nordbahn und bewegen uns weiter südöstlich nach Berlin. Auf Höhe Lübars verlassen wir Brandenburg wieder und steuern nun direkt auf Berlins Mitte zu. Über Pankow, Gesundbrunnen und Berlin Hauptbahnhof gelangen wir zum Spreeufer, durchwandern den Tiergarten bis zum Brandenburger Tor und beenden unsere Tour am S +U Potsdamer Platz.

 


Strecke 4

44 km – S Grunewald via Wannsee nach S Teltow 

Anfang: S-Bhf Grunewald

Ende: S-Bhf Teltow

Mögliche Ausstiegspunkte: S-Bhf Nikolassee, S-Bhf Wannsee

Kilometer: 44

Laufzeit: ca. 8 h, 50 Minuten bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: nein

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Grunewald und halten uns kurz nördlich. Am Drachenberg drehen wir Richtung Westen und steuern auf das Havelufer zu, welches uns für viele Kilometer eine schöne Aussicht bieten wird. Wir umranden den westlichen Teil des Grunewaldes, passieren den S-Bhf Wannsee und laufen am Ufer der Wannsee-Halbinsel entlang bis zur Glienicker Brücke. Ab dort wandern wir am Griebnitzsee entlang bis Kohlhasenbrück. Der Teltowkanal führt uns dann vorbei an der Machnower Schleuse bis fast zum Ziel am S-Bhf Teltow.

 


Strecke 5

~50 km – S Wannsee über Döberitzer Heide nach S + U Spandau

Anfang: S-Bhf Wannsee

Ende: S + U-Bhf Spandau

Mögliche Ausstiegspunkte: Die Buslinie 638 verkehrt auf Teilen der Strecke und fährt nach Rathaus Spandau.

Kilometer: 50

Laufzeit: ca. 10 Stunden bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: nein

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Wannsee und begeben uns südlich Richtung Berliner Grenze. Durch den Wald wandern wir bis Kohlhasenbrück und entlang des südlichen Teils des Griebnitzsees, den wir von der 44-KM-Tour bereits von der anderen Seite kennen. Nachdem wir Klein-Glienicke durchquert haben, passieren wir die Glienicker Brücke, wo wir den Heiligen See umrunden. Weiter geht es entlang des Jungfernsees und des Krampnitzsees zur Döberitzer Heide, die wir Richtung Norden bewandern. Auf Höhe Elstal/ Olympisches Dorf drehen wir nach Westen ab, passieren Dallgow und kehren über den Hahneberg nach Berlin zurück. Über Staaken bringt uns der Weg zum Ziel am S + U-Bhf Spandau.

 


Strecke 6

55 km – S Grünau – Wald und Seen

Anfang: S-Bhf Grünau

Ende: S-Bhf Grünau

ACHTUNG: Fährfahrt am Anfang, 1,70 € für Fähre einplanen

Mögliche Ausstiegspunkte:
KM 18: Wernsdorf Schleuse, Busse fahren nach S Zeuthen, S Königs Wusterhausen, S Erkner

KM 35: Wernsdorf Schleuse, Busse fahren nach S Zeuthen, S Königs Wusterhausen, S Erkner

KM 45: Alt-Schmöckwitz, Tram fährt nach S Köpenick, Bus nach S Zeuthen/Königs Wusterhausen

Kilometer: 55

Laufzeit: ca. 11 Stunden bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: ja

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Grünau. An der Wassersportallee angekommen, nehmen wir die kleine Fährüberfahrt zur Müggelbergallee. Wir machen einen Abstecher zum Seddinberg kommen durch Müggelheim direkt durch die Müggelberge. Wir passieren das Paschenfeld, umrunden den Kesselberg und durchwandern die Gosener Wiesen. Es geht hinüber zum Friedersdorfer Forst, wo wir bis zum ehemaligen Treib- und Schmierstofflager 44 der ehemaligen NVA-Luftstreitkräfte laufen.
Danach umrunden wir die Halbinsel Schmöckwitzer Werder entlang des Ufers. Schlussendlich gelangen wir entlang der Krummen Lake Grünau nach Schmöckwitz.

 



Strecke 7

65 km – Mühlenbecker Land, Wald Basdorf und Barnim über Prenden -Rundtour

Anfang: S-Bhf Mühlenbeck-Mönchmühle

Ende: S-Bhf Mühlenbeck-Mönchmühle

Mögliche Ausstiegspunkte: Abholpunkte müssten individuell abgeklärt werden. Ein Ausstieg mit öffenlichen Verkehrsmitteln ist erst in Schönwald möglich.

Kilometer: 65

Laufzeit: ca. 13 Stunden bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: ja

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Mühlenbeck-Mönchmühle. Parkmöglichkeiten sollten am Wochenende vorhanden sein. Der Mühlenbecker See ist unser erstes Ziel. Vor dort geht es nördlich in den Wald Basdorf. Die Waldwege führen uns bis zu unserem nördlichsten Punkt Prenden. Dort wenden wir uns wieder nach Süden und durchqueren den Wald Barnim. Wir umrunden den Hellsee und kehren in den Wald zurück. Nachdem wir den Liebnitzsee streifen, geht es direkt nach südlich zur Schönower Heide. Am Gorinsee und Schönwald vorbei führt der Weg zum unserem Ausgangspunkt am S-Bhf Mühlenbeck-Mönchmühle.

 


Strecke 8 – Alternativroute zu Strecke 7

64,5 km – Rundtour Wannsee über Potsdam, Döberitzer Heide, Spandau

Anfang: S-Bhf Wannsee

Ende: S-Bhf Wannsee

Mögliche Ausstiegspunkte: Die Buslinie 638 verkehrt auf Teilen der Strecke, allerdings nur von Mo-Fr. Abholpunkte müssten daher individuell abgeklärt werden. Sonst erst am S+U-Bhf Spandau.

Kilometer: 64,5

Laufzeit: ca. 13 Stunden bei 12:00 Min/KM, Pausenzeiten ausgenommen

Rundtour: ja

Beschreibung

Wir starten am S-Bhf Wannsee und begeben uns südlich Richtung Berliner Grenze. Durch den Wald wandern wir bis Kohlhasenbrück und entlang des südlichen Teils des Griebnitzsees, den wir von der 44-KM-Tour bereits von der anderen Seite kennen. Nachdem wir Klein-Glienicke durchquert haben, passieren wir die Glienicker Brücke, wo wir den Heiligen See umrunden. Weiter geht es entlang des Jungfernsees und des Krampnitzsees zur Döberitzer Heide, die wir Richtung Norden bewandern. Auf Höhe Elstal/ Olympisches Dorf drehen wir nach Westen ab, passieren Dallgow und kehren über den Hahneberg nach Berlin zurück. Über Staaken bringt uns der Weg zum S + U-Bhf Spandau. Von dort geht es über den Stößensee in den Grunewald, der uns entlang des Havelufers zurück zum S-Bhf Wannsee bringt. 

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