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[:de]Reiseapotheke ultraleicht – Was kann hinein?[:]

[:de]Es gehört in jeden Wanderruck: das Erste-Hilfe-Set. Ob lang oder kurz, viele Kilometer oder wenig, eintägig oder mehrtägig nehme ich zu jeder Wanderung eine kleine Reiseapotheke. Je nach Ausprägung der Wanderung findet sich jedoch immer ein etwas anderer Inhalt in ihr. In einem meiner Artikel hatte ich schon mal den Inhalt meines Erste-Hilfe-Sets für euch vorgestellt. Es kann und muss nicht immer das Dreieckstuch mit der dicken Schere, hunderter Pflaster und Cremes in einer DIN-A5-großen robusten Erste-Hilfe-Tasche sein.

Gerade für mehrtägige oder sogar mehrwöchige/-monatige Trekkingtouren, bei denen wir Wanderer möglichst leicht unterwegs sein wollen, ist es wichtig, auszusortieren und sich die Frage zu stellen, wie man von der Monster-Apotheke zu einem schlanken Erste-Hilfe-Kit kommt.

Kleinstpackungen

Von vielen Medikamenten, Cremes, Lösungen o. ä.  gibt es Kleinstgrößen zu kaufen. Es ist also nicht notwendig, 100 g Wund- und Heilsalbe und 200 ml Desinfektionslösung mit sich herum zu schleppen. Selbst Tape zum Verbinden von geschundenen Füßen gibt es im Outdoorladen in winzigen Rollen (oder man rollt sich einfach selbst soviel ab, wie man mitnehmen möchte). Kleinstmengen oder Inspirationen, was in eure Reiseapotheke Einzug finden könnte, findet ihr z. B. in schon zusammengestellten Sets im Internet. Für spezielle Flüssigkeiten oder Cremes, für die es keine Kleinstmengen gibt, lohnt es sich, kleine leere Fläschchen oder Döschen zu kaufen und diese dann selbst abzufüllen. Ein Blick lohnt sich hier in die 1-€-Abteilung von Drogerien und Kaufläden. Mini-Gesichtswasserfläschchen eignen sich in der Zweitverwendung prima für das Abfüllen von Kontaktlinsenflüssigkeit und sind in der Regel mit Inhalt sogar noch leichter als das leere Exemplar vom Outdoorausstatter.

Umverpackungen weglassen

Blasenpflaster müssen nicht in der Plastikverpackung mitgenommen werden, die mehr wiegt als die Pflaster selbst. Bei Ebay oder anderen Anbietern im Internet findest du Druckverschlussbeutel in alle möglichen Größen, in denen du deine Medikamente und Pflaster sicher verstauen kannst und die nur ein Bruchteil der ursprünglichen Verpackung wiegen. Ein Mini-Druckverschlussbeutel wiegt gerade mal 1 Gramm. Natürlich kannst du auch die gesamte Reiseapotheke in einem größeren Druckverschlussbeutel mitnehmen. Vorteil neben dem Federgewicht: du sieht immer auf einen Blick, wo sich etwas befindet.

So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich

Wanderst du nur drei Tage oder schickst dir auf einem langen Trekk Versorgungspakete zu? Dann kann das große Blister voller Tabletten getrost auf genau die Anzahl an Tabletten auseinander geschnitten werden, die du für deinen Wanderabschnitt brauchst. Musst du täglich mehrere, gut voneinander unterscheidbare Tabletten zu dir nehmen (z. B. Blutdruck, Verhütung oder ähnliches) lohnt es sich sogar, die Tabletten ganz aus ihrem Blister zu befreien und zusammen in einen kleinen Druckverschlussbeutel zu tun. Das spart wieder ein paar Gramm.

Was ich so mitnehme

Für meinen Arizona-Trail überlege ich mir natürlich ganz genau, was ich (hoffentlich nicht) brauche und was nicht. Von einem klobigen Reiseset bin ich lange weg und wiege jede einzelne Tablette, Pflaster und co. Dass sich die Mühe lohnt, kann man sehen. Mein Erste-Hilfe-Set für etwa 4 Tage (wird alle 4 Tage aufgefüllt) wiegt gerade mal nur noch 44 g! Also ran an die Waage.

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[:de]Dein persönliches Erste-Hilfe-Kit – Was gehört hinein?[:]

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Ob für kurze Tagestrips, 24-Stunden-Wanderungen oder mehrtägige Trekkingtouren: ein Erste-Hilfe-Kit sollte immer ins Gepäck gehören. Anlässlich meines bevorstehenden USA-Kurztrips (ja, ich trau mich da noch hin) muss ich meine Erste-Hilfe-Tasche mal wieder einer Kontrolle auf Haltbarkeit der Inhalte aber auch auf die Inhalte selbst überprüfen. Grund genug, in einem Beitrag mal darauf einzugehen, was hier so hinein gehört.

Reicht nicht ein einfacher Verbandskasten?

Um es schon einmal vorweg zu nehmen: ein persönliches Erste-Hilfe-Kit ist nicht gleichzusetzen mit einem typischen Verbandskasten, wie man ihn z.B. fürs Auto kaufen kann oder wie er in Unternehmen für Ersthelfer bereit steht. Diese Verbandskästen enthalten u. a. diverse Pflaster, Verbandpäckchen und -tücher, Kompressen, Scheren und Einmalhandschuhe – aber keine Medikamente. Warum nicht? Bei diesen Sets geht man davon aus, dass sie weniger für den Eigenbedarf als vielmehr zur Hilfeleistung bei anderen Mitmenschen zum Einsatz kommen. Ein Ersthelfer oder normaler Autofahrer kennt den Verletzten im Zweifel nicht und weiß schon gar nichts über seine Allergien. Daher dürfen keinerlei Medikamente wie Schmerzmittel im Falle einer Erste-Hilfe-Leistung verabreicht werden. Folglich und wahrscheinlich auch präventiv befinden sich keine Arzneimittel in DIN-genormten Verbandskästen.

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Dein persönliches Erste-Hilfe-Kit

Anders sieht es natürlich aus, wenn du für dich oder ggf. deinen Partner packst. Deine Allergien und Unverträglichkeiten kennst du in den meisten Fällen. Trotzdem ist es ratsam, keine Medikamente einzupacken, die du nicht mindestens einmal in weniger prekärer Lage getestet hast. Eine Schmerztablette testet sich besser an Kopfschmerzen in heimischer Umgebung als im Ernstfall mitten in der Wüste, wo eine mögliche allergische Reaktion nicht sofort behandelt werden kann und die Situation im Zweifel noch verschlimmert.

Als Basis bieten diverse Hersteller und Outdoor-Shops bereits vorbefüllte Erste-Hilfe-Taschen an. In diesen befinden sich meist ähnliche Hilfsmittel wie in den Verbandskästen für Auto und Betrieb. Sie sind aber meist deutlich kompakter und auf das Wesentliche beschränkt. Diese Basis ergänzt man dann um die für einen selbst wichtigen Medikamente.

Ich persönlich habe mir vor ein paar Jahren einfach eine komplette leere, aber eindeutig als Erste-Hilfe-Kit erkennbare Tasche geholt und komplett selbst befüllt. Der Vorteil: du nimmst nichts für dich unnützes mit und du weißt genau, was drin ist, denn du hast 100 % des Inhalts selbst gepackt.

Was ist denn nun drin?

In meine Erste-Hilfe-Tasche, die bei Wanderungen und Reisen in den Rucksack wandert, packe ich nur Utensilien für den Ernstfall. Mit Ernstfall meine ich auftretende Situationen wie Schnittwunden, Fleischwunden, Quetschungen, allergische Reaktionen und schlimmeres. Aber auch die gemeine Blase am Fuß kann ich aus der Tasche versorgen, denn eine oder mehrere große Blasen können ein Weiterkommen sehr verlangsamen oder wenn die Blase aufgeht, Infektionen verursachen. In dieser Ernstfall-Tasche finden sich daher: Pflaster in verschiedenen Größen, ein kleines, mittleres und großes Verbandpäckchen, Kompresse, Blasenpflaster, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, Schmerztabletten und -zäpfchen, Allergie-, Magen- und Durchfalltabletten (um vor zu großem Wasserverlust zu schützen), Rettungsdecke, Schere, sterile Handschuhe, Dreieckstuch und Nähzeug.

Utensilien für Krankheiten, die nicht lebensbedrohlich sind wie z. B. eine Erkältung, bleiben außen vor, denn mit einem Husten kommt man noch gut vom Fleck weg.
Von den aufgezählten Dingen nehme ich immer nur eine sinnvoll kleine Menge mit. Tabletten lassen sich abzählen und für Salben, Pasten oder Desinfektionsmittel gibt es meist sehr kleine Reisemengen zu kaufen. Letztere sind zwar im Vergleich zu den normal großen Packungen in der Regel unverschämt teuer, aber man will ja Gewicht sparen. Das wissen wohl auch die Arznei-Konzerne.

Wie fülle ich auf?

Um ein wenig Geld bei der Befüllung zu sparen, bin ich schon lange von stationären Apotheken abgekommen und bestelle im Internet. Teilweise kosten Medikamente online nur die Hälfte. Das funktioniert natürlich nur, weil ich genau weiß, was ich brauche und keine Beratung benötige. Online-Apotheken gibt es wie Sand am Meer, daher lohnt sich ein Vergleich. Auf Vergleichsportalen wie Netzsieger.de gibt es Übersichten, mit denen du die Leistungen wie z. B. Lieferzeit, Versandkosten und Auswahl der einzelnen Online-Apotheken vergleichen kannst. Was hier leider nicht geht: Vergleichen der Einzelpreise bei bestimmten Produkten. Dafür musst du dann selbst schauen, in welcher Online-Apotheke die von dir benötigten Inhalte deines persönlichen Erste-Hilfe-Sets am günstigsten sind. Ggf. relativieren sich dann auch höhere Versandkosten bei einer Apotheke, wenn die Einzelpreise günstiger sind als bei einer Apotheke mit niedrigen oder gar keinen Versandkosten.

Überblick gewährleisten und behalten

Um nicht selbst jedesmal grübeln zu müssen, was in mein Set gehört oder was entnommen wurde und folglich fehlt, habe ich mir eine kleine Liste erstellt, laminiert und quasi als „Inhaltsverzeichnis“ der Tasche beigefügt. Die Liste führt den gesamten Inhalt meines Sets und Anwendungsgebiet der einzelnen Medikamente in Deutsch und Englisch auf. Englisch für den Fall, dass ich mich selbst nicht mehr versorgen kann und ein Ersthelfer vor Ort ist, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Derjenige sollte damit einen schnellen Überblick erhalten, auf was er zugreifen kann und was verfügbar ist.

erste-hilfe-kit-inhaltsverzeichnis

Um immer ein gutes, funktionales Set am Mann/der Frau zu haben, muss das Set natürlich immer mal wieder auf Inhalt und Haltbarkeit der Inhalt überprüft werden. Also denke vor jeder Reise: Erste-Hilfe-Set checken. Es kann im Zweifel dein oder anderer Leben retten. 

Gewusst wie

Natürlich ist hilft das reine Mitschleppen eines Erste-Hilfe-Sets recht wenig, wenn man nicht weiß, wie man im Ernstfall damit und mit der Situation umgehen muss. Am sinnvollsten ist es, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen und sein Wissen immer mal wieder aufzufrischen. Wenn dafür allerdings die Zeit fehlt, gibt es zumindest ein paar Grundregeln, die du verinnerlichen solltest.

Natürlich kann meine Auflistung der Inhalte nur einen Anhaltspunkt für jedes individuelle Erste-Hilfe-Set geben, denn Bedürfnisse und Verträglichkeiten sind immer sehr unterschiedlich. Was gehört in dein persönliches Set?

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