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[:de]Von Wunder-Lauch and why Karma is a bitch [:]

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66 km durch die Döberitzer Heide und Sacrow

Endlich ist wieder Sommer. Zumindest war er da für einen Tag, denn schaut man dieser Tage, kurz vor Mai, aus dem Fenster und aufs Thermometer, hat man gute Chancen, DAS zu sehen: Schnee! Da wir davon bei unseren Wanderungen im Januar und Februar schon genug hatten, war es nur recht und billig, mit Sonne und warmen Temperaturen gesegnet zu sein.

Ausnahmsweise geht es diesmal an einem Sonntag auf die Pirsch. Nicht ganz uneigennützig, denn ich war ja gestern Abend mal eben noch den Airport Night Run als Personal Pacerin gelaufen und die Zeiten hätten sich gebissen. Ausgeschlafen ist jetzt nicht das Wort, was mir über die Lippen kommt, als ich um 7:30 Uhr in den Zug Richtung Dallgow steige. An jeder Station kommen mehr arme Irre in Wanderklamotten dazu. Punkt 8:30 Uhr geht’s los auf die Tour. Warten müssen wir heute nicht, denn der nächste Zug käme sowieso erst in einer Stunde. Ein kleiner Trupp, der schon einen Bahnhof weiter gestartet war, hat das Zeitmanagement auch im Griff und stößt pünktlich zu uns.

Die Döberitzer Heide mit ihren Bisons wartet auf uns. Entlang staubiger Wege führe ich die Menge aber erstmal auf etwas, was sich als Berg betitelt… aber nicht danach aussieht. Wo ist denn hier der Gipfel? Zeit für ein Päuschen. Testweise will ich heute mal alle Stunde bis anderthalb Stunden Pause machen, dafür jeweils nur für 10 Minuten. Angeblich soll man mit diesem System weiter kommen, als würde man laufen bis man nicht mehr kann. Mal sehen.

Kurz nach dem Berg merke ich, dass ich so gut wie gar nichts mehr sehe. Ein Nebelschleier hat sich anscheinend auf meine Kontaktlinsen gelegt und ich schaue wie durch Zuckerwatte. Nicht mal mein eigenes Handydisplay erkenne ich mehr. Damit navigiert es sich verdammt schlecht, aber zum Glück ist vorne jemand, der weiß, wo es langgeht. Nachdem ich jedoch nicht mal mehr erkenne, ob die braunen großen Dinger da Pferde oder Rindviecher sind, mache ich doch mal kurz halt und versuche, die Linsen zu säubern. Klappt zumindest so lange, um zu erkennen: es sind Bisons.

Ein Wunder von Lauch

Überquert man beim Verlassen der Döberitzer Heide die B2, gelangt man direkt in den Königswald und den malerischen Potsdamer Ortsteil Sacrow. Dem folgen wir immer am Ufer, entlang des Krampnitzer Sees, Jungfernsees, der Havel und dem Königssee. Dort, wo es vom Ufer mal kurzzeitig weggeht, duftet es auf einmal verführerisch würzig nach – ja was eigentlich? Schnittlauch? Zwiebeln? Knoblauch? Wo kommt hier mitten im Wald dieser Geruch her? Um uns herum wächst nur Kram, der Schneeglöckchen erstaunlich ähnlich sieht, aber keine sind. Das sei Bärlauch, klärt mich jemand auf. Dass auch das nicht ganz richtig ist, finde ich erst später in einer Bilderrecherche raus, denn wie Bärlauch sah das Zeug nicht wirklich aus. Es ist Wunder-Lauch, auch bekannt als Berliner Bärlauch. Der Wunder-Lauch wächst und blüht vor dem Bärlauch und breitet sich wiesenartig aus. Einige von uns fangen auf einmal an, wie Kühe um sich herum zu grasen. Frischer als hier, bekommt man das Grünzeug sicher nicht.

Die Halbinsel Sacrow ist vielseitig. Kaum sind wir aus dem Königswald raus, stehen wir schon im Schlosspark, dann vor der imposanten und einzigartigen Heilandskirche (hier wurde z. B. KeinOhrHasen gedreht), um dann den kleinen Ausläufer Meedehorn zu umwandern, der hauptsächlich mit Kleingärten bebaut ist. Alle Gaststätten haben geschlossen, daher muss es das Wasser aus dem nachbarlichen Gartenschlauch tun, um die Wasserblasen aufzufüllen.

Karma is a bitch

Kurz vor dem ersten Ausstiegspunkt bei 32 km quatsche ich so mit Christoph. Der erzählt mir von seiner Erkältung am Hals. Dass die sich bei ihm nur auf den Hals beschränkt, amüsiert mich königlich und ich lache mit Miri zusammen tränen. Die nächsten Sekunden verlaufen dann wie in Zeitlupe. Ich sehe noch die Wurzel und wie sich mein Fuß darin verfängt. Der Waldboden kommt daraufhin meinem Gesicht immer näher und irgendwas klatscht mir von hinten in den Nacken und auf den Kopf. Mein Schienbein durchfährt ein ruckartiger Schmerz. Und dann liege ich da, mitten im Dreck. Der Deckel meines Rucksacks war nicht richtig geschlossen und liegt auf meinem Kopf, mein Sonnenbrille habe ich plattgedrückt und verbogen. Hände sandig-waldig und beim Aufstehen sehe ich auch, warum mein Schienbein so weh tut. Einmal schön an der Wurzel blutig geschrammt. Aua!

Hätte ich mal meine Klappe gehalten und mich nicht so amüsiert. Statt dessen muss ich mich über meine eigene Tolpatschigkeit einfach nur wegpacken. Ich hätte meinen Abflug zu gern in Zeitlupe gesehen. Slapstick kann nicht besser sein.

Eigentlich wäre da die Bushaltestelle im Ortsteil Kladow genau der richtige Zeitpunkt gewesen, um mit der triefenden Wunde auszusteigen. Schließlich war ich ja so oder so in Zeitnot, denn am nächsten Tag ist ja schon wieder Spreewaldmarathonpaddeln angesagt. Aber nein. Caro latscht weiter. „Die paar Kilometer noch bis S-Bhf Pichelsberg gehen auch noch“. Die paar Kilometer sind im Übrigen 21 km. Gute vier Stunden Fußweg also. Vernunft abgeschaltet, Bein ordentlich desinfiziert (noch mal Aua) und weiter. Das Wetter ist halt so schön und die Gesellschaft so nett.

Den letzten beißen die Hunde

Ein kleines Grüppchen hat den Ausstiegspunkt quasi überrannt und ist meilenweit vor uns hinteren. Bei einer Gaststätte machen sie gerade Pause und ich bekomme Bilder von Kugeleis über die lahme Mobilverbindung geschickt. Das macht Vorfreude und ich vergesse sogar mein schmerzendes Schienbein. Eine gefühlte Ewigkeit (für beide Seiten) später, kommen wir endlich auch bei der Gaststätte an.

Da sitzt noch unser Vorläufer-Grüppchen und knabbert genüsslich am Eis. Aber ratet mal was: das Eis ist alle! Stattdessen gibt es nur eine schnöde Cola. Ob das auch noch die Auswirkung des Karmas ist?

Wir raffen uns gemeinsam wieder auf. Gut so, denn je ruhiger ich mich verhalte, umso mehr macht sich das Schienbein wieder bemerkbar. Der bewaldete Weg entlang des Westufers des Sacrower Sees lenkt zum Glück ab. Irgendwie ist der Tag aber heute doch anstrengend. Habe ich mich doch noch nicht gut genug vom Airport Run erholt? Ist es das plötzliche Sommerwetter gepaart mit drohendem Sonnenbrand? Die Strecke? Keine Ahnung, aber ich bin nicht die einzige, der es so geht. Bei der nächsten Kurzpause nach 41 km am nördlichen Ende des Groß Glienicker Sees beschließen wieder ein paar sonst unschlagbare Wanderer, den Bus Richtung Spandau zu nehmen. Und auch für mich steht ab hier fest: bis Pichelsberg lauf ich nicht mehr. Und bestelle mein persönliches Shuttle.

Dem Sonnenuntergang entgegen wandern wir entlang der Rieselfelder und sehen noch den Bus nach Spandau an uns vorbei fahren. Nach 46 km freue ich mich, dass da ein Auto auf mich wartet und meine geschundenen Knochen nach Hause fährt. Ja, für heute reicht es. „Morgen früh um 8 Uhr geht es schon wieder in den Spreewald, zum Marathonpaddeln“, denke ich. „Und du hast weder gepackt noch eingekauft!“ Und während ich das so denke, sehe ich im Vorbeifahren die anderen weiterwandern. Wohlgemerkt auf der falschen Route.

Wer die landschaftlich wunderschöne Strecke nachwandern möchte, findet sie hier

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[:de]5. Mammutmarschtraining – 50 km Spaziergang zum Eis essen[:]

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Mammutmarschtraining 5 Wannsee

„Wollen wir heute nicht mal nach Spandau zum Eis essen und davor einen kleinen Spaziergang machen?“ Bevor Du diese Frage mit „Ja“ beantwortest, solltest du unbedingt wissen, wer dir diese Frage stellt. Der normale Mensch denkt bei einem Spaziergang an eine, maximal zwei Stunden. Wenn dir die Frage aber von jemanden entgegen gebracht wird, der für den Mammutmarsch trainiert, können daraus gern mal neun bis zehn Stunden werden. Denn wir Mammutmärschler nehmen ja nicht den direkten, sondern den schönsten Weg mit Trainingseffekt!

Mammutmarschtraining 5 Carola KeßlerAm zweiten Aprilwochenende war das Wetter wieder traumhaft schön. Es scheint fast, als hätten wir als Trainingsgruppe eine Art Schönwettergarantie. Ich hätte nichts dagegen, wenn das bis inklusive Mammutmarsch so bleibt. Trotz des Sonnenscheins und Kaffee war ich noch hinreichend müde als ich in Wannsee ankam.

Diesmal ging es nicht ganz so pünktlich los wie sonst, weil noch ein paar Nachzügler eine kleine Verspätung angekündigt hatten. Um 8:45 Uhr setzten sich aber rund 118 Beine in Bewegung Richtung Potsdam. 110 menschliche Beine und acht Hundepfoten. Drei der Teilnehmer hatten sich schon spät in der Nacht (oder früh, wie man es nimmt) auf die Socken gemacht und waren schon etliche Kilometer durch die Dunkelheit gewandert.

Mammutmarschtraining 5 Gruppe

Von S-Bhf Wannsee aus verschwanden wir gleich im Wald und folgten für ein paar Kilometer dem Berliner Mauerweg. Eigentlich sollte die Strecke dann auf der Südseite des Griebnitzsees entlang führen. Da hier aber deutlich mehr Stadt als Wald ist, hatte ich den Vorschlag gemacht, wieder oben lang zu wandern, der dankbar angenommen wurde.

Mammutmarschtraining 5 Carola Keßler walking

Kurzzeitig wanderten wir also dieselbe Route entlang, die wir schon vor zwei Wochen gegangen waren. Nur andersherum. Und diesmal war der Weg, der an dem Café/Biergarten am Griebnitzsee vorbeiführte, auf einer Seite abgesperrt. Also kurz das Band zur Seite gemacht und nach hinten durchgegeben, dass der Letzte es wieder zu machen sollte. Es interessiert mich ja schon, was mit dem Stille Post-Verfahren hinten angekommen ist.

Ich führte unser Grüppchen diesmal aber nicht am Ufer des Sees weiter, sondern oben entlang der ehemaligen Deponie Wannsee, die inzwischen schon sehr gut renaturiert ist. Das Ufer ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen.

Danach folgten wir auch noch einmal etwa einen Kilometer dem Weg des letzten Trainings durch die geheime Tür zum Jagdschlossgarten und Richtung Glienicker Brücke. Das Tor, das auf der anderen Seite eigentlich aus dem Garten wieder hinausführen sollte, war geschlossen. Also hieß es schön hintereinander aufstellen und über die Mauer hüpfen. Ein bisschen Hindernistraining darf ja auch mal sein.

Kaum das wir das überwunden hatten, kam schon das nächste auf uns zu: ein Laufwettkampf. Auf der Glienicker Brücke rannten alle Nase lang Läufer mit Startnummer entlang. Und zwar genau da, wo wir rüber mussten. Ich dachte, ich kenne alle Laufveranstaltungen der Gegend. Der Potsdamer Haveluferlauf war aber anscheinend ein blinder Fleck auf meinem Wettkampfkalender. Da ich selbst gut genug weiß, wie anstrengend und ärgerlich es für einen Wettkämpfer ist, wenn etwas auf seiner Strecke stört, versuchte ich die 50-Mann-Kompanie mit so wenig Einfluss wie möglich auf die Läufer hinüber auf unseren Weg zu schleusen. Klappte auch weitestgehend beschwerdefrei.

Mammutmarschtraining 5 Haveluferlauf

Weiter ging es durch die „Berliner Vorstadt“, ein Bezirk von Potsdam mit Schlossgarten und allerlei sehenswerten Gebäuden rund um den Heiligen See. Mir war inzwischen schon so warm geworden, dass ich nur noch im T-Shirt wandern konnte.

Hier machten wir bei ein paar Bänken unsere erste kleine Frühstückspause. Für 50 Leute reichen die Sitzgelegenheiten natürlich nicht, aber dann setzt man sich eben kurzerhand ins Gras. Die Hundis bekamen natürlich auch ihr Frühstück. Was der eine Hund nicht wollte, aß dann halt der andere.

Mammutmarschtraining 5 Pause 1 Panorama

Leider verloren wir nach dem Aufbruch ein paar Teilnehmer, die einen kleinen Abstecher zur Meierei für sanitäre Anlagen machten und uns dann nicht mehr wieder fanden.

Wir folgten dem Ufer des Jungfernsees bis nach Neu-Fahrland, wo das Gewässer in den Krampnitzsee übergeht. Hier steht auch die Kaserne Krampnitz, die ehemalige Heeres-Reitschule. Seitdem sie nicht mehr militärisch genutzt wird, dient sie ab und an als Filmkulisse. Filme wie Resident Evil und Inglorious Basterds wurden hier szenenweise gedreht.

Den Ausstiegspunkt per Bus nach Rathaus Spandau nutzt niemand. Trotzdem kommt es mir so vor, als seien wir schon wieder weniger geworden. Es ist erstaunlich, wieviel Schwund immer am Ende vorhanden ist, ohne dass ich es zwischendurch mitkriege. Wo bleiben die Leute nur? Ist wie Socken aus der Waschmaschine. Die sind einfach weg.

Jetzt drehen wir ab nach Norden in die Döberitzer Heide, eine von Sielmanns Naturlandschaften. Und plötzlich ist jede Spur von Zivilisation verschwunden. Abgesehen von uns. Und einem verrosteten Schrottberg im ehemaligen militärischen Übungsgelände, was die Döberitzer Heide mal war. Es geht über kleine Wald- und Wiesenwege und dann landen wir auf dem offiziellen 22-km-Rundwanderweg der Heidelandschaft. Dem kleinen Chihuahua (ist das jetzt ein weißer Schimmel?) geht es inzwischen gar nicht mehr so gut. Er läuft nur noch dreibeinig. Und auch der Hündin Louisa hat die Strecke schon zugesetzt.

Mammutmarschtraining 5 Schrottsammlung

Der Weg wird jetzt richtig sandig. Klar, wir folgen ja auch dem Abschnitt, der auf der Karte als Wüste bezeichnet ist. Trotzdem stoßen wir auf eine Rinderzucht. Mitten in der Wüste. Unser Trüppchen mit den Hunden bildet derweil das Schlusslicht unserer Wanderergruppe. Die Schnellen sind nur noch ab und zu in Sichtweite.

Wir finden sie beim zweiten Pausenplatz wieder. Den erreichen wir, nachdem wir uns über die Wisents und Wildpferde gefreut haben, die wir erspähen konnten. Ja, die schwarzen Punkte ganz hinten auf dem Bild hinter den Pferden – das sind Wisente. Die grasen in der Naturlandschaft direkt neben ehemaligen Bunkeranlagen. Irgendwie postapokalyptisch.

Der Rastplatz bietet viele Sitzgelegenheiten und auch einen erhöhten überdachten Ausguck. Da finden wir sogar einen Geocache drin. Selbst Ingress-Portale gibt es hier draußen. Und immer mehr kristallisiert sich so heraus, wer die wahren Nerds unter uns sind. Da gibt es einige. Ich mag das.

Noch einige Kilometer wandern wir durch das Wüsten-Bunker-Gemisch und biegen nach 30 km in Elstal Richtung Dallgow ab. Zum ersten Mal kann ich meine Erste-Hilfe-Tasche zücken und Ibus verteilen. Die Hunde sind nun wirklich am Ende ihrer Kräfte und auf menschliche Hilfe angewiesen. Während der anderthalb Kilo schwere Chihuahua bei seinem Herrchen auf dem Arm bleibt, wird Louisa, die mit ihren 6 Kilo auf Dauer für eine Person zu schwer wird, einfach mal im Kreis der Schlusslichttruppe herumgereicht. Am zweiten Ausstiegspunkt südlich des Havelparks ist dann nach 37 km Schluss für Hund und Frauchen/Herrchen.

Mammutmarschtraining 5 Bunker 2

Am Waldesrand finden wir einen der Frühstarter, der sich eine einsame Pause gönnt. Die andere Truppe sei noch gar nicht so weit voraus, meint er. Ich wage das zu bezweifeln und tatsächlich sollten wir die Vordersten an dem Tag auch nicht mehr sehen, geschweige denn einholen.

Aus der Heidelandschaft hinaus führt der Weg über Felder und an weiteren Rindviechern mit Pony vorbei. In Staaken sammelt unser Sechsertrüppchen zwei Ingressspieler ein, die in der Spiellaune von der Strecke abgekommen sind. Der kleine Waldweg war aber auch tückisch zu finden.

Obwohl wir alle nach 45 km schon gut fertig sind, erklimmen wir für einen Ausblick über Spandau den Hahneberg. Auf dem Weg nach oben erspähe ich ein Fasanenpärchen und überlege kurz, wie es wohl am besten in meinen Backofen kriege. Aber will wollen ja weiter und Fasanenjagd ist zeitlich nicht eingeplant.

Vom Hahneberg aus sehen wir sogar schon das Ziel: Rathaus Spandau. Aber es ist noch so weit weg. Meine Fußsohlen brennen wie Feuer und ich möchte die Schuhe am liebsten sofort ausziehen. Würden wir nicht über Asphalt laufen, sondern über Gras oder Sand, würde ich das auch tun. Die letzten Kilometer sind schmerzhaft und anstrengend. Ich frage mich, ob das (auch) daran liegt, dass mein Marathon noch keine Woche vorbei ist.

Mammutmarschtraining 5 Spandau

Am Rathaus angekommen machen wir das obligatorische Siegerfoto mit den Verbliebenen. Und weil immer noch 300 Meter auf meiner Uhr zu den 50 km fehlen, beiße ich die Zähne zusammen und laufe die noch fehlenden Meter zusammen mit Betty, der noch ein paar mehr fehlen. GPS-Systeme sind sich leider stets uneinig. Aber danach… danach gibt es für vier von uns einen Becher leckeren Floridaeises mit Rumschoko-Sauce und gerösteten Mandeln oben drauf. In der Art gibt es ihn nur hier in Spandau. Und wenn ich schon mal einen „Spaziergang“ nach Spandau mache, dann bitteschön mit Eis am Ende.

Fazit: Mein Gott, 50 km! Meine Füße sahen am Abend aus als hätten sie rundherum Sonnenbrand. Nach 100 km ist ja da nichts mehr von menschlichem Fuß zu erwarten. Regelmäßiger Schuh- und Sockenwechsel erscheinen mir inzwischen durchaus sinnvoll und werden beim nächsten Mal getestet.

Apropos nächstes Mal: das ist am Samstag, 23.04.2016. Wir starten um 8 Uhr in Grünau und laufen diesmal einen 55 km-Rundkurs durch Wald- und Seengebiet. Ein paar kleine Hügel sind auch wieder dabei.

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