Produkttest: Funktionsjacke Cordoba und Isolationsjacke Kappa von McKinley im Praxistest und Zusammenspiel

In meinem ersten Bericht hatte ich ja schon die Eigenschaften der beiden McKinley-Jacken quasi im Trockentest vorgestellt. Da der Bericht schon eine ganze Weile alt ist, als Erinnerung noch eine kurze Zusammenfassung: 

Funktionsjacke Cordoba

  • Knalliges rot-orange mit blau-violetten Applikationen
  • Wind- und wasserdicht durch AQUAMAXelite, trotzdem atmungsaktiv
  • Zip-In-System z. B. für die Isolationsjacke Kappa
  • Abnehmbare Kapuze
  • Wassersäule: 5.000 mm
  • Über Gummizug anpassbare Ärmelenden, Bündchen und Kapuze

Isolationsjacke Kappa

  • Blau-violett, passend zu den Applikationen der Funktionsjacke Cordoba
  • Wind- und wasserabweisend
  • Isolierend durch THERMORE-Isolierung
  • Auf kleinstes Packmaß komprimierbar
  • Stehkragen, keine Kapuze
  • Zip-In-System, z. B. in Funktionsjacke Cordoba

Wie haben sich die beiden Jacken bislang in der Praxis geschlagen?

Vor meiner Abreise hatte ich genug Vertrauen in badlands viewdie McKinley-Sachen gesetzt, dass ich als Funktionsjacke tatsächlich nur die Cordoba und zum Wärmen die Jacke Kappa eingepackt hatte. Ich hatte mich zwar gefragt, ob ich so warme und wetterfeste Jacken überhaupt brauchen würde, aber zum Glück hatte ich sie dabei.

Gleich bei der ersten Wanderung in den Badlands in South Dakota kamen sogar beide Jacken zum Einsatz. Es war morgens noch recht frisch und es war

Regen angesagt worden. Eine geplante Wanderung gerade in dieser Gegend lässt man sich aber wegen ein bisschen schlechten Wetters doch nicht vermiesen., hatte ich doch die passende Kleidung dabei.

Ich startete mit der Isolationsjacke im Zwiebelprinzip. Darunter trug ich ein Funktions-T-Shirt und ein Hoodie aus Merino. Da die beiden unteren Schichten nicht windabweisend waren, freute ich mich umso mehr darüber, wie gut die Kappa den Wind abhielt. Zwischenzeitlich wurde mir durchs badlands pictakingKlettern ein bisschen wärmer. Kein Problem, da sich die Jacke so gut komprimieren lässt und daher problemlos noch in den Rucksack passte.

Kurze Zeit später schlug das Wetter in Sturm und Regen um, so dass ich sowohl die Isolations- als auch die Funktionsjacke drüber streifte. Durch diese Schichten kam weder der starke Wind noch der Nieselregen durch und ich fühlte mich wohlig warm. Die Wanderung konnte also weiter gehen. Trotz schnellen Schrittes und Rucksack auf dem Rücken war mir zwar warm, ich schwamm aber unter den Schichten nicht in meiner eigenen Suppe. Ein großes Plus also für die Atmungsaktivität der Jacken!badlands trail

Während ich die Funktionsjacke bis zur Ankunft in den Rocky Mountains erstmal nur im Auto spazieren fuhr, trug ich die Kappa-Jacke ziemlich häufig auch einfach solo – zum Spazierengehen, kurze Wanderungen und sogar als Kopfkissenersatz beim Übernachten im Zelt war sie ideal. Form, Schnitt und Farbe gefallen mir, aber eine Kapuze an dieser Jacke wäre zum Solotragen schön.

mt rushmoreEin Solo für die Funktionsjacke Cordoba gab es dann bei Ankunft und auf dem Rückweg vom Andrews Glacier (Gletscher) in den Rocky Mountains, auch wenn ich mir immer öfter gewünscht hatte, auch die Isolationsjacke dabei gehabt zu haben, je später der Abend wurde. Auf der Wanderung nach oben war noch kurze Hosen/T-Shirt-Wetter gewesen. Oben am Gletscher zog es allerdings heftig und war deutlich kühler. Also die Cordoba angezogen und im Gletschersee gespielt! Sie hielt den Wind wunderbar ab. Die Sonne ging auf dem Rückweg unter, so dass die letzten Kilometer im dunklen – und bald auch sehr kalten – Wald zurück zu legen waren.

glacier2
Gegen die Dunkelheit half die Stirnlampe Helium 130 von McKinley, gegen die Kälte die Jacke Cordoba. In Bewegung war mir mit T-Shirt und dieser einen Jacke warm genug, beim Stehenbleiben, um den Mond und die Sterne zu genießen, hätte ich gern noch die Kappa angehabt.

Ein weiteres Mal kam die Funktionsjacke tatsächlich in Las Vegas zum Einsatz. Wo sonst zu dieser Jahreszeit in der Spielerstadt im Wüstenstaat Nevada etwa 35 Grad und praller Sonnenschein herrschen, wollte an dem Tag des geplanten Bummels auf den Strip das Thermometer nicht über 17 Grad klettern. Und so zog ich die Cordoba für die kleine Geocaching-Tour über, die mich auf den Dächern von Las Vegas prima gegen den Wind und die kalten Temperaturen schützte.las_vegas2

Die Kälte war allerdings nicht das einzig ungewöhnliche. Je später es wurde, zogen immer mehr dunkle Wolken auf, die sich am Abend in einem derart heftigen Platzregen ergossen, dass die Straßen überflutet wurden und die Gullies den Wassermassen nicht mehr Herr wurden.

Was für andere eine Urlaubskatastrophe im Paradies darstellt, war für mich DIE Gelegenheit, die Jacke auf ihre Wasserdichtigkeit zu testen. Ich sprang also aus dem trockenen Auto mitten in die Sintfluten. Die Jacke vertrug das besser als meine Schuhe (nein, ich hatte leider zu dem Zeitpunkt nicht die „Stowe“ von McKinley an).

las_vegas1Für die ca. 2 Minuten im strömenden Regen flossen die Tropfen wie kleine Wasserfälle über die Jacke und an mir herunter. Es kam wirklich nicht gerade wenig Wasser vom Himmel. Der Schutz der Jacke reichte aus, damit mein Pulli darunter wunderbar trocken blieb.

Da ich von länger anhaltenden Regenschauern im Urlaub verschont geblieben bin, hatte ich (leider) keine Gelegenheit, die Jacke im Dauerregen zu testen. Aber vielleicht bereitet mir das Berliner Wetter  in den nächsten Tagen noch eine Gelegenheit. Bislang hat mich die Jacke genau in den Momenten vor Wind und Wetter geschützt, wie ich es brauche und von einer Funktionsjacke erwarte.

Und die Jacken im Zusammenspiel?

Die Möglichkeit, die beiden Jacken zusammen zu zippen, macht für mich leider nur dann Sinn, wenn es nicht wirklich richtig kalt ist. Sobald ich aber anfange zu frösteln, trage ich die Isolationsjacke lieber entzippt, da sie so näher am Körper sitzt. Zusammengezippt mit der Funktionsjacke ergibt sich nämlich das Größenproblem aus der Funktionsjacke…die Jacke sitzt zu locker und lässt von unten Luft hinein.

Daher trage ich meist beide Jacken zusammen, wenn es kalt ist, aber eben nicht mit der eigentlich sehr praktischen Zip-In-Funktion.

2 Gedanken zu “Produkttest: Funktionsjacke Cordoba und Isolationsjacke Kappa von McKinley im Praxistest und Zusammenspiel

  1. Schönes Produktreview. Die Wassersäule ist für 2 Minuten auf jeden Fall ausreichend aber bei Dauerregen bleibt man nicht allzu lange trocken.. bei einem konstanten Druck und einer Wassersäule von 5000mm hält die Jacke etwa 500 Sekunden (8,3 Minuten) dicht. Bei Dauerregen ist man da also ziemlich schnell darüber.

    Viele Grüße!

  2. Hi Phillip, da kannst du recht haben. Einige andere Tester haben das auch so berichtet. Ich selbst hatte im Test ja immer nur sehr kurzen, aber heftigen Regen. Im Zweifel vertraue ich da auch auf ein anderes Modell 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert