[:en]69. Paderborner Osterlauf[:de]69. Paderborner Osterlauf – Schnell wie ein Häschen[:]

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Vier Tage nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus nach dem etwas unglücklichen Ende des Berliner Halbmarathons stand ich schon wieder an der Startlinie für einen Wettkampf: dem Paderborner Osterlauf

Über den war ich ursprünglich nur durch Zufall gestolpert, als ich den Plan schmiedete, über Ostern zu meiner Mutter nach Steinhagen im Teutoburger Wald zu fahren. Ich dachte mir, schauen wir doch mal, was es zu der Zeit im Umkreis für Laufveranstaltungen gibt. Paderborn war nur etwa knappe 50 km von Steinhagen entfernt und ein Lauf zu Ostern hatte ja auch was. Dass der Paderborner Osterlauf der älteste Straßenlauf Deutschlands ist mit Teilnehmerzahlen um die 10.000 und hier sogar die deutsche und internationale Laufprominenz vertreten ist, fand ich erst später heraus. Wer denkt denn schon, dass in Paderborn der Bär steppt?!  In diesem Jahr startete z. B. Sabrina Mockenhaupt über die Halbmarathondistanz.

Am Veranstaltungstag konnte ich noch gemütlich frühstücken und mich um 10.30 Uhr gemächlich auf den Weg machen, da der Start für den Hauptlauf über 10 km erst für 13.10 Uhr anstand. Solche Startzeiten liegen mir immer sehr, da man früh einfach nicht hetzen und sich keine Nahrung zu Uhrzeiten einverleiben muss, zu denen man sonst noch schläft. Da der Ortskern von Paderborn für den Osterpark und die Läufe großräumig abgesposterlauf_shuttleerrt war, wurde ein großer Parkplatz außerhalb auf einem Firmengelände angeboten, zusätzlich ein sehr regelmäßiger Shuttle-Service, der die Massen zum Ort des Geschehens transportierte. Und das alles kostenlos! Das fand ich schon mal sehr gelungen. Im Shuttle kam man schnell mit anderen Läufern ins Gespräch und ich fand es wieder einmal faszinierend wie Läufer, die geschätzt doppelt so alt waren wie ich, von ihren Marathonerfahrungen berichteten. In diesen Momenten komme ich mir als gerade mal Halbmarathon-Finisher reicht klein vor.

Vor Ort selbst folgte ich einfach mal den Massen. Was soll man auch sonst in einer Stadt tun, in der man nicht zuvor gewesen und planlos (im wahrsten Sinne des Wortes) unterwegs ist? Ein heilloses Getümmel erwartete mich. Im Osterpark, bei der Startnummernausgabe in der Sporthalle sowie bei der sogenannten Gepäckabgabe in einer benachbarten Schule. Ein wenig undurchsichtig fand ich das alles schon. Da halfen auch die Wegweiser meist wenig, so dass ich mich im Zweifel einfach durchfragte.  In der Sporthalle ging es kaum ohne Gedränge und Anstehen vonstatten. Ebenso bei der Gepäckabgabe, aber ich war ja froh, überhaupt meine Tasche loszuwerden. Kurz davor hatte ich mir noch einen Energydrink geschnappt, der von eon verteilt wurde. Selbiger liegt im übrosterlauf_osterpark2igen noch heute in meinem Kühlschrank. Im Osterpark wurde einiges an Unterhaltung aufgeboten. Hüpfburgen, Karussels, eine Bühne und jede Menge Stände mit Leckereien hielten die Läufer und vor allem ihre Begleitungen bei Laune, so dass hier schon gute Volksfeststimmung aufkam.

osterlauf_osterpark

Kurz vor 13.00 Uhr kämpfte ich mich zum Start vor. Den zu finden war eine kleine Herausforderung, denn zum einen ging es von der Messehalle durch einen Fußgängerunterführung und dort in verschiedenste Richtungen. Zum anderen standen hier diverse aufgeblasene Start-/Zielbögen, die für gute Verwirrung sorgten. Irgendwann hatte ich aber den Startblock gefunden und lief gefühlte 10 Minuten an der Masse vorbei bis zum Ende. So voll hatte ich das nicht erwartet. Startblöcke nach Zielzeit gab es im Übrigen nicht. Mir war das diesmal auch herzlich egal, denn mein Ziel des heutigen Tages war es – nach der Ohrfeige meines Körpers am vorangegangenen Sonntag – einen entspannten, aber nicht über- oder unterfordernden Lauf zu absolvieren. Ein Durchschnitt von 5:30 Min/km war die Idealvorstellung. Die Sonne zeigte, was sie drauf hatte und diesmal genoss ich das sogar. Ein wenig befremdlich fand ich dennoch, dass die Zeitmessmatten für den Start erst etwa 200 m nach der Startllinie auslagen. Erst ab hier zählte auch die Zeit. Muss man wissen.

osterlauf_zielDie Strecke führte hauptsächlich durch Wohngebiete und alle Nase lang standen Zuschauer am Rand und feuerten die Läufer an. Natürlich nicht in der Masse wie bei Großevents in Berlin, aber schon mit viel Präsenz. Nicht unerwähnt lassen darf ich die Versorgung während eines Laufs. Schon nach 3 km konnte man sich das erste Mal mit Wasser erfrischen, dann nach 5, 7 und 9 km. So viele Versorgungspunkte habe ich noch bei keinem 10 km-Lauf gesehen. Ich zog dennoch an allen vorbei. Die Strecke war asphaltiert und ich hatte eigentlich stets  das Gefühl, es ginge bergab. Das Höhenprofil meiner Laufuhr bewies mir das Gegenteil, aber egal, Im Wettkampf kann es nicht schaden zu denken, es ginge immer nur hinunter.

osterlauf_siegerbierDas Erreichen des Ziel sorgte bei mir wiederum für Verwirrung. Ein aufgeblasener “Ziel”-bogen nach dem nächsten kam in Sichtweite, aber keiner stellte wirklich das Ziel dar. Erst der vierte war es dann tatsächlich und das lokale Football-Team sowie ein bizarr gekleideter Anfeuerer jubelten den Finishern zu. Passend zur Osterzeit wurde jedem eine Medaille mit Hasen umgehängt und ich freute mich, diesmal aufrechten Ganges zum Bier und zu den Softdrinks zu schreiten. So entspannt war ich noch nie einen Wettkampf gelaufen und erreichte dennoch eine Zielzeit von 54:21 Minuten, was weit unter meiner schlechtesten Leistung liegt. Leider hatte ich danach wie üblich keinen Hunger, so dass mich die “Fressstände” kalt ließen. Ich setzte mich kurz auf die Wiese, genoss mein Bier und war ein wenig wehmütig, ganz alleine hier zu sein, wo die Chance, jemand Bekannten zu treffen, für einen Berliner schon sehr gering ist. Der Shuttle-Service fuhr mich genauso zuverlässig wieder zurück wie ich hergekommen war. Organisatorisch gesehen ist der Lauf wirklich super und ich kann ihn jedem empfehlen, der mal zu dieser Jahreszeit in diese Ecke Deutschlands kommt.

10 km-Hauptlauf Quelle: runtastic
10 km-Hauptlauf, Quelle: runtastic Sieht das nicht aus wie ein Hase?

69. Paderborner Osterlauf, 2015
69. Paderborner Osterlauf, 2015
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Vier Tage nach meinem Aufenthalt im Krankenhaus nach dem etwas unglücklichen Ende des Berliner Halbmarathons stand ich schon wieder an der Startlinie für einen Wettkampf: dem Paderborner Osterlauf

Über den war ich ursprünglich nur durch Zufall gestolpert, als ich den Plan schmiedete, über Ostern zu meiner Mutter nach Steinhagen im Teutoburger Wald zu fahren. Ich dachte mir, schauen wir doch mal, was es zu der Zeit im Umkreis für Laufveranstaltungen gibt. Paderborn war nur etwa knappe 50 km von Steinhagen entfernt und ein Lauf zu Ostern hatte ja auch was. Dass der Paderborner Osterlauf der älteste Straßenlauf Deutschlands ist mit Teilnehmerzahlen um die 10.000 und hier sogar die deutsche und internationale Laufprominenz vertreten ist, fand ich erst später heraus. Wer denkt denn schon, dass in Paderborn der Bär steppt?!  In diesem Jahr startete z. B. Sabrina Mockenhaupt über die Halbmarathondistanz.

Am Veranstaltungstag konnte ich noch gemütlich frühstücken und mich um 10.30 Uhr gemächlich auf den Weg machen, da der Start für den Hauptlauf über 10 km erst für 13.10 Uhr anstand. Solche Startzeiten liegen mir immer sehr, da man früh einfach nicht hetzen und sich keine Nahrung zu Uhrzeiten einverleiben muss, zu denen man sonst noch schläft. Da der Ortskern von Paderborn für den Osterpark und die Läufe großräumig abgesposterlauf_shuttleerrt war, wurde ein großer Parkplatz außerhalb auf einem Firmengelände angeboten, zusätzlich ein sehr regelmäßiger Shuttle-Service, der die Massen zum Ort des Geschehens transportierte. Und das alles kostenlos! Das fand ich schon mal sehr gelungen. Im Shuttle kam man schnell mit anderen Läufern ins Gespräch und ich fand es wieder einmal faszinierend wie Läufer, die geschätzt doppelt so alt waren wie ich, von ihren Marathonerfahrungen berichteten. In diesen Momenten komme ich mir als gerade mal Halbmarathon-Finisher reicht klein vor.

Vor Ort selbst folgte ich einfach mal den Massen. Was soll man auch sonst in einer Stadt tun, in der man nicht zuvor gewesen und planlos (im wahrsten Sinne des Wortes) unterwegs ist? Ein heilloses Getümmel erwartete mich. Im Osterpark, bei der Startnummernausgabe in der Sporthalle sowie bei der sogenannten Gepäckabgabe in einer benachbarten Schule. Ein wenig undurchsichtig fand ich das alles schon. Da halfen auch die Wegweiser meist wenig, so dass ich mich im Zweifel einfach durchfragte.  In der Sporthalle ging es kaum ohne Gedränge und Anstehen vonstatten. Ebenso bei der Gepäckabgabe, aber ich war ja froh, überhaupt meine Tasche loszuwerden. Kurz davor hatte ich mir noch einen Energydrink geschnappt, der von eon verteilt wurde. Selbiger liegt im übrosterlauf_osterpark2igen noch heute in meinem Kühlschrank. Im Osterpark wurde einiges an Unterhaltung aufgeboten. Hüpfburgen, Karussels, eine Bühne und jede Menge Stände mit Leckereien hielten die Läufer und vor allem ihre Begleitungen bei Laune, so dass hier schon gute Volksfeststimmung aufkam.

osterlauf_osterpark

Kurz vor 13.00 Uhr kämpfte ich mich zum Start vor. Den zu finden war eine kleine Herausforderung, denn zum einen ging es von der Messehalle durch einen Fußgängerunterführung und dort in verschiedenste Richtungen. Zum anderen standen hier diverse aufgeblasene Start-/Zielbögen, die für gute Verwirrung sorgten. Irgendwann hatte ich aber den Startblock gefunden und lief gefühlte 10 Minuten an der Masse vorbei bis zum Ende. So voll hatte ich das nicht erwartet. Startblöcke nach Zielzeit gab es im Übrigen nicht. Mir war das diesmal auch herzlich egal, denn mein Ziel des heutigen Tages war es – nach der Ohrfeige meines Körpers am vorangegangenen Sonntag – einen entspannten, aber nicht über- oder unterfordernden Lauf zu absolvieren. Ein Durchschnitt von 5:30 Min/km war die Idealvorstellung. Die Sonne zeigte, was sie drauf hatte und diesmal genoss ich das sogar. Ein wenig befremdlich fand ich dennoch, dass die Zeitmessmatten für den Start erst etwa 200 m nach der Startllinie auslagen. Erst ab hier zählte auch die Zeit. Muss man wissen.

osterlauf_zielDie Strecke führte hauptsächlich durch Wohngebiete und alle Nase lang standen Zuschauer am Rand und feuerten die Läufer an. Natürlich nicht in der Masse wie bei Großevents in Berlin, aber schon mit viel Präsenz. Nicht unerwähnt lassen darf ich die Versorgung während eines Laufs. Schon nach 3 km konnte man sich das erste Mal mit Wasser erfrischen, dann nach 5, 7 und 9 km. So viele Versorgungspunkte habe ich noch bei keinem 10 km-Lauf gesehen. Ich zog dennoch an allen vorbei. Die Strecke war asphaltiert und ich hatte eigentlich stets  das Gefühl, es ginge bergab. Das Höhenprofil meiner Laufuhr bewies mir das Gegenteil, aber egal, Im Wettkampf kann es nicht schaden zu denken, es ginge immer nur hinunter.

osterlauf_siegerbierDas Erreichen des Ziel sorgte bei mir wiederum für Verwirrung. Ein aufgeblasener “Ziel”-bogen nach dem nächsten kam in Sichtweite, aber keiner stellte wirklich das Ziel dar. Erst der vierte war es dann tatsächlich und das lokale Football-Team sowie ein bizarr gekleideter Anfeuerer jubelten den Finishern zu. Passend zur Osterzeit wurde jedem eine Medaille mit Hasen umgehängt und ich freute mich, diesmal aufrechten Ganges zum Bier und zu den Softdrinks zu schreiten. So entspannt war ich noch nie einen Wettkampf gelaufen und erreichte dennoch eine Zielzeit von 54:21 Minuten, was weit unter meiner schlechtesten Leistung liegt. Leider hatte ich danach wie üblich keinen Hunger, so dass mich die “Fressstände” kalt ließen. Ich setzte mich kurz auf die Wiese, genoss mein Bier und war ein wenig wehmütig, ganz alleine hier zu sein, wo die Chance, jemand Bekannten zu treffen, für einen Berliner schon sehr gering ist. Der Shuttle-Service fuhr mich genauso zuverlässig wieder zurück wie ich hergekommen war. Organisatorisch gesehen ist der Lauf wirklich super und ich kann ihn jedem empfehlen, der mal zu dieser Jahreszeit in diese Ecke Deutschlands kommt.

69. Paderborner Osterlauf, 2015
69. Paderborner Osterlauf, 2015
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